…auch unser Wissen wächst

Faszinierendes Wasserpflanzen-Seminar am Ammersee

Unsere Jugendgruppen sollen schon früh ein Gefühl dafür bekommen, wie vielseitig, wertvoll und schützenswert unsere Gewässer als Lebensräume sind. Diese faszinierenden Ökosysteme zu verstehen ist hierfür ganz entscheidend. Aus diesem Grund fanden sich unsere Jugendleitungen vom 08.07. – 09.07.2023 in Wartaweil am Ammersee ein. Unser Seminar „Faszinierende Unterwasserwelt: Wasserpflanzen“ war so abwechslungsreich, spannend und interessant, dass unser Wissen hier zwangsläufig wachsen musste.

Auf den grünen Zweig gekommen: Lebendiger Theorie-Unterricht

Vor den praktischen Einheiten stand wie immer die Theorie auf dem Plan. Unsere Referentin, die Biologin Dr. Stephanie Rüegg, vermittelte ihr Fachwissen mit so viel Begeisterung, dass sofort eine lebendige Atmosphäre entstand. Die Teilnehmer stellten viele Fragen, teilten Erfahrungswerte und diskutierten zu einigen Themenbereichen angeregt miteinander. Unsere Referentin berichtete über ihr Forschungsfeld und gab uns einige hochinteressante Erkenntnisse über unsere heimischen Wasserpflanzen mit auf den Weg. Das ließ die Vorfreude auf den Praxis-Teil am Nachmittag jedenfalls bei jedem Einzelnen von uns steigen.

Unter Wasser Wurzeln schlagen: Pflanzensuche im See

Nach dem Mittagessen ging es runter zum See. Strahlender Sonnenschein und 32 Grad boten den perfekten Rahmen für unser Vorhaben: Die Suche nach Wasserpflanzen mit Taucherbrille und Schnorchel! Alle Anwesenden waren mehr als engagiert bei der Sache, was sicher auch an der willkommenen Abkühlung im klaren Nass des Sees lag. Von der flachen Uferzone bis in tiefere Zonen suchten unsere Teilnehmer nach den nützlichen Gewächsen. Sie brachten dabei neben verschiedenen Laichkräutern, Seerosen, Algen und anderen Pflanzenarten auch Muschelschalen ans Tageslicht. Wir nahmen von jeder Gattung Proben, um sie später im wahrsten Sinne genauer unter die Lupe zu nehmen.

Mit geschultem Auge: Pflanzenbestimmung mit Lupe und Mikroskop

Zurück im Seminarraum ging es an die „Forschungsarbeit“. Ausgestattet mit Lupen und einem Mikroskop, welches an unseren Bildschirm angeschlossen war, bestimmte die Gruppe ihre Funde. Bestimmungskarten und Fachliteratur konnten jederzeit zur Hand genommen werden. Es war erstaunlich, wie viel von dem zuvor durchgenommenen Fachwissen unsere Teilnehmer direkt umsetzen konnten. Hier zeigte sich, mit welchem Engagement alle bei der Sache waren! Im Anschluss an diesen Seminarteil konnte jeder auf Wunsch noch ein eigenes Herbar anlegen. Die Pflanzenteile wurden auf spezielles Papier gelegt und mittels Druck darauf gepresst. Am Folgetag wurde die persönliche Sammlung mitgenommen.

Indikatoren und Neophyten: Theorie am zweiten Tag

Am zweiten Seminartag vertiefte unsere Referentin nochmal das Thema. Dabei fokkusierte sie sich ganz konkret auf die gesammelten Wasserpflanzen. Einige davon gaben Rückschlüsse auf den Nährstoffeintrag im See, andere wiederum trifft man generell an unterschiedlichen Gewässertypen an. Wir lernten dabei, dass es auch in der aquatischen Pflanzenwelt Hybride gibt. Im Anschluss daran behandelten wir noch das Thema „Neophyten“ – also Pflanzenarten, deren Verbeitungsgebiet ursprünglich nicht in unseren Breiten liegt. Hier zeigte uns Steffi die Risiken einer solchen Verbreitung, aber auch Chancen auf. Wieder einmal stellte sich die unglaubliche Vielfältigkeit des Themas heraus.

Abschluss am kleinen Fluss: Pflanzensuche zweiter Teil

Zu guter Letzt machten wir uns noch auf zum Fischbach, einem Zufluss des Ammersees. Auch hier leisteten unsere Teilnehmer natürlich beste Forschungsarbeit. Die Gruppe bestimmte verschiedene Pflanzenarten unter freiem Himmel. Die Fachliteratur konnte genutzt werden, wurde aber nicht immer gebraucht – Hut ab, trotz gleißender Sonne!

Das Landesbüro der Bayerischen Fischerjugend bedankt sich bei allen Beteiligten für ein außergewöhnliches Seminar! Engagement, Hilfsbereitschaft und tolle Vorträge machten das Wochenende zu einem vollen Erfolg.

Wir bleiben am Thema dran – PETRI DANK an alle!

Dominik Hunoltstein