Das Wochenende vom 09. auf den 10.06.2018 stand für die Bayerische Fischerjugend und ihre Jugendleitungen diesmal ganz unter fischereilichen Vorzeichen: Wir setzten das Seminar Dem Waller auf der Spur in der Oberpfalz in die Tat um. Mit überragender Unterstützung des Fischereivereins Teublitz e.V. erlebten alle Beteiligten eine Veranstaltung der Oberklasse – angefangen beim äußerst beeindruckenden Vereinsheim mit seinem Jugendraum, bis zu sämtlichen Betreuern und Referenten. Natürlich dürfen unsere anwesenden Jugendleitungen hier keinesfalls unerwähnt bleiben – sie waren wie immer mit viel Engagement und kollegialem Teamgeist bei der Sache!
Vielseitiges Programm in toller Umgebung
Der Waller ist seit jeher einer der sagenumwobensten Fischarten in Europa und darüber hinaus. In vielen Teilen Bayerns hat sein Bestand derartig zugenommen, dass bereits Schonmaße und Fangbeschränkungen aufgehoben wurden. Umso sinnvoller erschien es uns, diesem urtümlichen Lebewesen im wahrsten Sinne einmal etwas näher auf die Barteln zu fühlen. Das gesamte Programm erstreckte sich von Informationen zu Lebensweise und Verbreitung, über eine breite Palette verschiedenster Angeltechniken, bis hin zur fachgerechten Zerlegung und Verwertung. Das unterstreicht einmal mehr, wie viele sehr interessante und völlig unterschiedliche Facetten diese Fischart bereithält. Der Seminarstandort hätte passender nicht sein können: Das Vereinsheim des Fischereivereins Teublitz e.V. liegt genau zwischen dem Saltendorfer Weiher und der Naab – beides direkt in Wurfweite, sozusagen. Dadurch konnten die theoretischen Unterrichtseinheiten teilweise direkt am Wasser veranschaulicht werden, bevor es für unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer an die praktische Umsetzung des Gelernten ging. Die fischereiliche Theorie ließ keine Wünsche offen: allgemeine Gerätekunde, Spinnfischen, einfaches Grund- und Posenangeln, Abspannen, Bojenmontagen, Bootsangeln, Klopfen – es war ALLES dabei! Natürlich war auch das Binden unterschiedlicher Vorfächer Teil des Programms. In diesem Zusammenhang möchten wir nochmal ein großes Dankeschön an unseren Fachreferenten, Michael Deeg, sowie das mehrköpfige Team der Teublitzer, allen voran Michael Sendbühler, aussprechen! Dank der perfekten Abstimmung unserer Referenten war ein reibungsloser Ablauf garantiert, trotz großer Teilnehmerzahl und einem derart vielseitigen Programm. Es wurden zwei Gruppen gebildet, die die verschiedenen Stationen abwechselnd durchlaufen konnten, ohne dass die persönliche Betreuung auf der Strecke blieb – nicht eine Frage blieb unbeantwortet.
Erfolgreiche Umsetzung der Lehrinhalte
Nachdem das Abendessen in großer geselliger Runde beendet war, ging es in der Nacht zum Sonntag an den Saltendorfer Weiher, um die Lehrinhalte praktisch umzusetzen. Die Naab wurde für diesen Seminarteil nicht berücksichtigt, da am Weiher die Übersichtlichkeit und damit die Betreuung unserer Teilnehmer/-innen besser gegeben war. Desweiteren beschränkten wir uns auf die Ansitzmethoden, das aktive Fischen sollte dann am Folgetag eine größere Rolle einnehmen. Die Nacht über wurden dann auch 5 Waller gelandet, in einer Größenordnung zwischen 55 und gut 80 Zentimetern – Für einige war es zugleich eine Premiere, was umso erfreulicher ist. Die Praxistauglichkeit unserer Seminarinhalte konnten wir so jedenfalls schon mal bestätigen – und das, obwohl insgesamt über den ganzen Tag wirklich sehr viel los war am und um den See. Der Morgen des Sonntags hielt zunächst einige schläfrige Gesichter bereit – für ein paar Leute war der nächtliche Ansitz doch etwas lang, dafür der Schlaf aber etwas kurz. Nach einem ausgiebigen Frühstück und einigen Schluck Kaffee war der Elan jedoch wieder vollends hergestellt und unsere Teilnehmer / -innen fuhren gruppenweise mit dem Boot auf den Weiher, um die Technik des Wallerklopfens zu erlernen. Ein weiterer Teil versuchte sich derweil mit der Spinnrute an einem der beiden Gewässer – auch hinsichtlich der praktischen Umsetzung blieben wirklich keine Wünsche offen. Leider waren die Versuche des zweiten Tages nicht mehr von Erfolg gekrönt, aber auch das macht schließlich den Reiz des Angelns aus.
Hervorragende Verpflegung und sinnvolle Verwertung
Nicht nur in der rein fischereilichen Theorie und Praxis wurden wir einwandfrei betreut – auch hinsichtlich der Verpflegung blieben keine Wünsche offen! Hier leistete das Küchenteam der Teublitzer hervorragende Arbeit und versorgte alle Anwesenden mit Grillfleisch, frischen Salaten, Räucherforellen, Fischpflanzerl, Kaffee/Kuchen und und und…Besonders erwähnenswert hierbei ist, dass einer unserer Waller-Fänge, ein gut 80 cm großes Exemplar, fachgerecht zerlegt und letztendlich auch direkt verwertet wurde, wie auf unserem Beitragsbild zu sehen ist. Zum einen machte sich das frische Welsfilet hervorragend im Hack für die Fischpflanzerl, zum anderen wurde aus den Schnittresten eine tolle Fischsuppe gezaubert. Aufgrund der hohen Teilnehmeranzahl machte es leider keinen Sinn, das Filet einzeln zuzubereiten, obwohl dies natürlich auch ein wunderbares Fischgericht ergeben hätte! Auch hier zeigte sich wieder die Vielseitigkeit des Seminarablaufs: Zunächst wurde das richtige Zerlegen unter Einbezug der Teilnehmer/ -innen vorgestellt, um das Ergebnis schließlich in der Küche zuzubereiten. Wie bereits geschrieben, wurden in der Nacht von Samstag auf Sonntag 5 Welse zwischen 55 und gut 80 Zentimetern erbeutet, wovon die restlichen Fänge in der vereinseigenen Gefriertruhe Platz fanden und früher oder später ebenfalls auf den Tellern begeisterter Fischesser landen werden.
Ein ereignisreiches Wochenende geht zu Ende
Unser Seminar Dem Waller auf der Spur kann in jeder Hinsicht als voller Erfolg bezeichnet werden – eine große Teilnehmerzahl, hervorragende Bedingungen mit Vereinsheim und Gewässern und eine überragende Betreuung des Fischereiverein Teublitz e.V. – an dieser Stelle möchte ich mich nochmals im Namen der Bayerischen Fischerjugend recht herzlich bedanken! Ebenso bedanke ich mich bei unseren Jugendleitungen für ihr engagiertes Mitwirken und die kollegiale Atmosphäre, die unsere Seminare regelmäßig auszeichnen. Ganz egal, wie groß die Jugendgruppe oder der Verein auch sein mag – von Jugendleitungen, die sich so einbringen, profitiert unser Nachwuchs in höchstem Maße – PETRI DANK dafür!
Dominik v. Hunoltstein, Seminarorganisation