Auch dieses Seminarjahr startete mit unserem bekannten und beliebten Fachforum. Im Römercastell in Kipfenberg trafen sich unsere interessierten Jugendleitungen, um sich über verschiedene Themen rund um die fischereiliche Jugendarbeit zu informieren. Selbstverständlich trugen sie dabei selbst wieder aktiv zum Ablauf bei, indem sie eigene Erfahrungswerte teilten und konstruktive Fragen zu unseren Vorträgen stellten.
Umweltbildung und aktiver Naturschutz: Eckpfeiler unserer Jugendarbeit
Die Vortragsreihe begann mit zwei Themen, die unsere Gewässer und das Bewusstsein über ökologische Zusammenhänge in teils großem Maße betreffen: Der Fischotter in Bayern und das bundesweite Flow-Projekt.
Unser Projektverantwortlicher des LFV Bayern e.V., Phillip Roser, stellte mit Bayernotter die Datenbank für Ottersichtungen und aktuell bekannte Verbreitungsgebiete vor. Darüber hinaus beinhaltete sein Beitrag auch biologische Fakten sowie Verhaltensweisen des Fischotters. Aktive Umweltbildung wird auch hier großgeschrieben – denn es gibt einige Maßnahmen, die mit der Jugendgruppe super umgesetzt werden können! Von Spurensuche bis zum Aufstellen und Auswerten von Wildkameras (kostenlos ausleihbar beim LFV Bayern) ist einiges möglich. Wir möchten hierzu auch gleich auf unser Seminar im Oktober verweisen, in dem diese Themen ein Schwerpunkt sind.
Katharina Amann, ebenfalls vom Referat III des LFV Bayern e.V., referierte in Zusammenarbeit mit Doreen Dotzner vom WWF über das bundesweite Flow-Projekt. Dabei geht es um Datenerhebungen zum Zustand unserer Fließgewässer: Struktur, chemische & physikalische Zusammensetzung des Wassers sowie Kleinstlebewesen als Zeigerorganismen. Die Datenerfassung erfolgt durch recht einfach durchzuführende Maßnahmen. Aufgrund dieser Grundlagen könnt ihr euch konkrete Renaturierungsmaßnahmen fördern lassen. Für die Projektdurchführungen gibt es zielgerichtete Online- und Präsenzschulungen für Gruppenleitungen. Die Untersuchungen können super mit der Jugendgruppe durchgeführt oder in Zusammenhang mit einer Projektdurchführung von Fischer machen Schule mit älteren Kindern umgesetzt werden!
Alle ziehen an einer Schnur: Inklusion in der Jugendgruppe
Unsere gemeinsame Zielsetzung in der Fischerjugend ist es, unsere Leidenschaft in vollem Umfang an unseren Nachwuchs zu vermitteln. Diese tolle Möglichkeit möchten wir jedem interessierten Kind oder Jugendlichen bestmöglich bieten – und das unabhängig von körperlichen oder geistigen Einschränkungen! Ben Rückerl, u.a. Initiator des extrem erfolgreichen Inklusionsprojekts Bananenflanke, referierte über die Möglichkeiten, die Inklusion in der Jugendgruppe zu fördern, auszubauen, oder überhaupt erst möglich zu machen. Passend ergänzt wurde sein Input durch unseren Bezirksjugendleiter Mittelfranken, Friedrich Schlund. Er leitet seit einiger Zeit in seinem Bezirk bereits ein tolles Inklusionsprojekt und ermöglicht damit begeistertem Nachwuchs den Zugang zu unserer Leidenschaft. Egänzt wurden die beiden tollen Vorträge durch einen zielgerichteten Input von Ewelina Lautenschlager, Inklusions-Beirätin unserer Landesjugendleitung. Wir freuen uns, das Thema Inklusion in Zukunft noch weiter voranzubringen!



Stressbewältigung: Das Potential des Angelns
Immer mehr Kinder und Jugendliche leiden unter alltäglichem Stress. Unsere schnelle Lebenswelt ist Verknüpft mit einer Vielzahl an Unsicherheiten und schafft Zweifel bei unserem Nachwuchs, der für die Entwicklung belastend sein kann. Die Wirkung des Angelns, der umgebenden Natur und die Gemeinschaft in einer Jugendgruppe können aktiv dabei helfen, mit Stress besser umzugehen und unsere Lebensqualität in dieser Hinsicht deutlich zu steigern. Dies trifft natürlich auch auf uns Erwachsene zu. Erfolgreiches Stressmanagement kann erlernt werden – Dominik Hunoltstein vom Landesbüro der Bayerischen Fischerjugend gab hier Einblicke in Theorie und Praxis aus seiner Zusatzausbildung und setzte dies in Verbindung mit unserem Hobby und der Jugendarbeit. Zunächst wurde der Begriff „Stress“ genauer erläutert und die unterschiedlichen Zusammenhänge, Auslöser und Reaktionen aufgezeigt. Schließlich führten die Anwesenden zwei wirksame Übungen gegen Stressreaktionen beispielhaft durch.
Jugendbüro transparent: Neues für 2025 & konstruktiver Austausch
Der letzte Tagesordnungspunkt drehte sich ganz um das Angebot des Landesbüros für unsere Jugendleitungen, deren Ehrenamt und die Öffentlichkeitsarbeit. Seminare, Projekte und die Gesetzesänderung für den angelnden Nachwuchs wurden thematisiert. Im Anschluss daran fand noch ein konstruktiver Austausch sowie die Sammlung von Anregungen für kommende Fachforen statt.
Wir bedanken uns herzlich bei allen Mitwirkenden für das wie immer tolle Engagement sowie die schöne und produktive Zusammenarbeit. Wir freuen uns auf das Jahr 2025 mit euch und wünschen allen ein kräftiges PETRI!
Dominik v. Hunoltstein