Fischerjugend auf der Landesgartenschau in Würzburg

Ein Erlebnis für die ganze Familie

„Das ist gar nicht so leicht.“, flüstert Tom konzentriert, während er versucht, die Dosen abzuräumen. Er macht das ganz normal mit einem Tennisball, wie auf dem Volksfest. Naja, ganz so normal ist es dann doch nicht. Immerhin hängt der Tennisball mit einer Schnur an einer fünf Meter langen Angel. Da brauchen die Kids schon eine hohe Frustrationstoleranz und viel Geduld. Das Gute ist: Die Feinmotorik wird dabei geschult. Die Kinder können sich voll und ganz auf eine Sache konzentrieren. „Ja, geschafft. Alle Dosen sind am Boden!“, freut sich der potentielle Jungangler. „Lass mich auch mal.“, sagt sein Vater. Jetzt kann Papa zeigen, was er drauf hat. Immerhin hat er seinem Sprössling schon viele gute Tipps gegeben. So schwierig kann das doch gar nicht sein. Es dauert leider dann doch sehr lange, zum Verdruss von Tom und seiner Mama. Nach circa 15 Minuten schafft es Papa zum Glück dann doch noch. „Schwieriger, als ich dachte!“, stöhnt Papa, als er die letzte Dose herunterstößt.

Die Bayerische Fischerjugend durfte dass Aktionspavillon des Bayerischen Umweltministeriums nutzen. Das war eine klasse Sache. Eine Woche im August waren wir Fischer vor Ort. Zum Beispiel wurde im Rahmen des Schulprojektes „Fischer machen Schule“ den Kindern der Lebensraum Wasser näher gebracht. Wir Fischer waren zahlreich vertreten. Sowohl die Bezirksjugendleitung Unterfranken unter der Leitung von Uwe Hengst, als auch die Bezirksjugendleitung Mittelfranken unter der Leitung von Andreas Tröster, wirkten kräftig mit. Vielen Dank auch an die Fischereifachberatung Unterfranken, die uns mit wertvollem Infomaterial unterstützte.

Mit so viel Tatkraft war es möglich, einige Aquarien mit Kleintieren aufzubauen. Bachflohkrebse, Wasserasseln, Schlammröhrenwürmer und viele weitere Kleintiere wurden den Kindern und Eltern präsentiert. Thomas Schmidt brachte sogar ein elektronisches Mikroskop mit. Am Fernsehbildschirm waren die kleinsten „Monster“ auf einmal riesengroß. Die anwesenden Lehrkräfte konnten sich über das Schulprojekt „Fischer machen Schule“ informieren. So haben wir gleich nach der Landesgartenschau einige Anfragen interessierter Lehrkräfte erhalten. Die Vermittlung für die Projekttage am Wasser läuft gerade.

Rainer Roth und Gerhart Colonius betreuten abwechselnd das Fliegenbinden. Die Kids konnten hier die Kleintiere aus den Aquarien nachbasteln und binden. Aus künstlichen und natürlichen Materialien wurden Imitate von Bachflohkrebsen und Eintagsfliegen geschaffen. Stolz zeigten die Kinder ihren Eltern die fertigen Angelköder.

Hinter dem Aktionspavillon konnten sich die Besucher im Zielwerfen üben. „Das mache ich mit links!“, sagte ein selbstbewusstes Mädchen. „Zack!“, schon knallte das Plastikgewicht auf die Zielscheibe. Volltreffer! Wir sahen sie mit offenen Augen an. „Ich angle schon seit drei Jahren, das macht richtig Spaß. Und ich liebe Fisch zum Essen. Das schmeckt mir richtig gut!“, sagte die Jungfischerin. Mit ein wenig Übung gelang es jedoch auch absoluten Neulingen, die Zielscheibe zu treffen. Übung macht ja bekanntlich den Meister.

Vielen Dank auch an das Team des Umweltministeriums um Tamara Hertlein, welches uns die ganze Zeit über hervorragend unterstützte. Die Organisation und die Vorbereitung liefen reibungslos. Wir freuen uns auf weitere gemeinsame Aktionen.

Simon Ternyik