Brot ist sicher einer der erfolgreichsten Köder für das Friedfischangeln. Das schöne daran ist, dass Ihr ihn schnell und einfach beschaffen könnt – und ihn zur Not auch selbst essen. Viele Brotangler setzen auf Weißbrot. Das ist aber wenig habhaft, wird schneller weich, löst sich auf und fällt vom Haken.
Schwarz- oder Mischbrot ist viel besser geeignet
Aufgrund der festen, dickeren Kruste hält es gut am Haken, der am besten auch genau hier plaziert wird. Die meisten Haken, die man kaufen kann, sind dunkel lackiert; so ein Greifer ist in der dunklen Rinde besser getarnt. Fischt Ihr trockenes oder halbfeuchtes Brot an der Oberfläche, kann der von unten kommende Fisch die dunklen Happen gegen den hellen Himmel viel besser ausmachen. Das helle Innere und die Rinde des Brot ergeben einen schönen Kontrast. Das weiche, helle löst sich langsam auf, das Dunkle bleibt lange fest, hält den Haken – und fängt schließlich den Fisch.
Brotfischen auf Karpfen ist sehr erfolgreich
An praktisch allen Gewässern fressen Karpfen zu bestimmten Zeiten an der Oberfläche, schlürfen dort Plankton oder Insektenlarven, schlüpfende oder sterbende Fliegen, oder arbeiten sich schmatzend und schlürfend durch Schwemmteppiche und Getreibsel, wo sie meist alles aufnehmen, was ihnen fressbar erscheint. Geht Euren Brotkarpfen am besten entgegen, beziehungsweise schleicht ihnen hinterher. Ihr braucht dazu nichts weiter als eine leichte Spinnrute in 2,40 oder 2,70; Spinnrute deshalb, weil sie eine gute Wurfaktion hat und sehr leicht ist, und eine passende Rolle mit einem 25er bis 30er Monofil. Wählt Eure Leine so dünn wie möglich, aber so dick wie nötig. Wenn Ihr im hindernisarmen Freiwasser auf Karpfen unter 8 oder 10 Pfund fischt, reicht ne gute 25er schon vollauf. Mit der könnt Ihr nämlich wunderbar weit werfen.
Der Haken wird direkt an die Hauptschnur angeknotet
Ansonsten braucht Ihr noch nen Haken, der direkt angeknotet wird, einen Kescher und ein, zwei Scheiben Brot. Wo Ihr aktive Karpfen seht, füttert ein bisschen an. Wollen sie fressen, werden sie das Angebot bald annehmen. Platziert Euren Köder mitten im Anfutter. Treibt das Futter, dann schaut, wo es sich sammelt; pirscht Euch dorthin, und fischt dort weiter. Häufig holen sich Karpfen Leckereien direkt vom Ufer ab. Kommen die Rüssler nicht hoch, sondern bleiben im Mittelwasser oder über Grund, dann setzt auf nasse Brotstücke, die absinken, macht Euch Kugeln aus feuchtem Brot, oder fischt langsam sinkende, feuchte Stücke ohne Rinde, in denen der Haken ganz verborgen ist. Dafür könnt Ihr auch gut Goldhaken montieren, genauso für Fische, die eher unbedarft sind; sie lassen sich auch von hell glänzenden Goldies auf oder in der dunklen Rinde nicht stören. Manchmal könnte man sogar meinen, sie lassen sich davon anlocken. Goldhaken sind übrigens ziemlich aus der Mode gekommen, besonders beim Karpfenangeln. Deshalb findet man sie öfter in Wühltischen beim Händler, und bekommt sie entsprechend billig. Beobachtet nach dem Einwurf des Köders Euren Schnureintauchpunkt, und wartet auf ein Ziehen oder Zucken der Leine. Jetzt ist der Karpfen dran, und Ihr könnt anschlagen. Petri Heil!