Geflechtschnüre eignen sich super zum Spinnfischen, oder zum Angeln auf größere Distanzen. Aufgrund der sehr geringen Dehnung hat man dabei nahezu direkten Kontakt zum Köder und dem Fisch, der am Haken hängt. Ihr werdet feststellen, dass man nahezu jede Bewegung des Fisches in der Rute spürt, was ein wirklich tolles Drillerlebnis bedeutet. Außerdem haben geflochtene Angelschnüre eine höhere Tragkraft als Monofil mit ähnlichem Durchmesser. Jedoch solltet ihr bei der Wahl eures Geflechts eher auf die Tragkraft als auf den Durchmesser achten, da letzteres bei geflochtener Schnur aufgrund der Beschaffenheit nie hundertprozentig übereinstimmt. Beim Drill ist zu beachten, dass wegen der geringen Dehnung v.a. Fische mit dünnen Mäulern schneller verloren gehen, wenn man sie zu „hart“ drillt – lieber die Bremse etwas weicher einstellen und den Fisch gefühlvoll in Richtung Kescher führen. Das gleiche gilt auch beim Angeln mit geflochtener Schnur auf kurze Distanzen.
Geflochtene Schnüre sind in der Regel haltbarer als Monofil. Sie sind nicht ganz so anfällig gegen starke, dauerhafte Sonneneinstrahlung, obwohl ihr das auch vermeiden solltet. Außerdem haben sie im Vergeleich zum Durchmesser auch die höhere Tragkraft – jedoch sollte man beachten, dass die Abriebfestigkeit nicht an die einer Monofilen herankommt. Das heißt, dass eine Geflechtschnur wesentlich schneller durchscheuert, wenn sie über Felsen, Steine, oder ähnliches geschleift wird. Deshalb ist es v.a. beim Grundangeln auf felsigem, oder mit Muscheln besetztem Grund sinnvoll, ein längeres Stück Monofilschnur ans Ende der geflochtenen Hauptschnur zu befestigen und darauf die Montage zu bauen, damit die Geflochtene nicht mit den scharfen Kanten in Berührung kommt.
Jede Schnurart hat ihre Vor- und Nachteile – beachtet man diese Besonderheiten, steht einem erfolgreichen Angeltag mit eurer Geflochtenen nichts mehr im Weg!