Wenn im Frühjahr die ersten kräftigeren Sonnenstrahlen das Wasser der Seen aufwärmen, erwachen die Schleien langsam aus ihrer Winterruhe. Gerade flachere (Rand-) Bereiche üben große Anziehungskraft auf Schleien aus. Eine Stelle, an der später im Jahr Schilf, Seerosen und andere Wasserpflanzen wachsen, ist besonders erfolgversprechend für einen ersten Schleienansitz. An der Oberfläche mag man noch nichts sehen, aber unter Wasser beginnen Seerosen und Schilf bereits zu sprießen. Hier tummeln sich jetzt Kleinstlebewesen, z.B. kleine Schnecken, die sich die Schleie gerne schmecken lässt.
Mit Geduld und Futter…
Schleien lieben Ruhe. Das heißt für uns Angler, dass wir uns möglichst leise und unauffällig verhalten müssen. Ruhe sollte auch am Futterplatz im Wasser herrschen. Um Kleinfische und quirlige Satzkarpfen von den Ködern fernzuhalten, verzichten wir auf das Einbringen großer Mengen an feinem Grundfutter. Besser ist es, nur kleinere Menge des Hakenköders einzuwerfen. Lassen sich die Köder schlecht werfen, können sie mit etwas Maulwurfserde zu kleinen Ballen geformt werden. Am Grund simulieren die sich langsam auflösenden Erdklumpen aufgewühlte Erde und machen die Schleien neugierig. Idealerweise wirft man zu Beginn des Angelns einige dieser Erdballen ein und lässt dann bis zum ersten Biss den Futterplatz in Ruhe. Sind die ersten Fische gefangen, darf behutsam nachgefüttert werden.
Wählerische Feinschmecker
Schleien gründeln am Boden auf der Suche nach Futter und stehen dabei mit dem Kopf nach unten. Sie saugen ihre Nahrung ein und testen sie eine Weile im Maul an Ort und Stelle. Mit einer herkömmlichen Montage ist kaum bemerkbar, wenn der Fisch den Köder aufnimmt. Die sog. Liftmontage, eine Posenmontage, nutzt die Gewohnheiten der Schleie und zeigt eine Köderaufnahme deutlich an.
Die Liftmontage
Als Pose verwendet man einen sehr leichten (Federkiel-)Waggler mit einer Tragkraft von 0,5g bis 2g. Spezielle Waggler für Liftmontagen haben kontrastreiche Streifenmuster an der Spitze, die die Bewegung der Pose aus dem Wasser deutlich erkennbar machen. Der Waggler wird mit einem Posenadapter oder einem Wirbel und Gummistoppern fest auf der Hauptschnur montiert. Den Haken bindet man direkt an die Hauptschnur. Alternativ kann ein Vorfach mit einer Schlaufe-in-Schlaufe-Verbindung befestigt werden.
Etwa 5cm bis 20cm entfernt vom Haken wird ein einzelnes Klemmblei angebracht. Dieses sollte so schwer gewählt werden, dass die Pose fast komplett abtaucht. An der gewählten Angelstelle stellt man die Tiefe so ein, dass Hakenköder und Klemmblei auf dem Boden aufliegen und die Spitze des Schwimmers nur ganz knapp aus dem Wasser ragt. Nimmt eine Schleie den Köder auf, hebt sie das Klemmblei an und die Pose steigt aus dem Wasser auf (engl. to lift). Zeit den Anhieb zu setzen!