Weißfische fangen und verwerten
Unsere Süßgewässer sind voller Friedfische. Die Teiche, Weiher, Seen, Kanäle. Überall ist es weiß, unter Wasser. Beziehungsweise silbrig. Denn die sogenannten Weißfische schimmern tatsächlich wie das Metall, das früher wie heute sehr begehrt ist. Viele Weißfische waren früher das Silber der Berufsfischer. Nasen wurden zum Steckerlfisch, das Rotauge, die Plötze war der Brotfisch der Seen- und Talsperrenfischer. Habt Ihr übrigens schon mal ein Rotauge gegessen?
Weißfische schmecken lecker
Die silbernen, an nahrungsreichen Gewässer oft hochrückigen Fische schmecken überaus lecker, oft sogar besser als ein Karpfen oder eine Forelle. Das liegt unter anderem an der Ernährung des Fisches. Er frisst sehr viel Plankton, Insektenlarven, kleine Schnecken, Muscheln, also zumeist Tierisches; jedoch wühlt er nicht so sehr, wie die Karpfen und Schleien, hält sich gerne über hartem Grund auf oder steht im Wind, in der Strömung; das Fleisch ist meist wenig fett, eher muskulös. Das wirklich Einzige, was den Rotaugenschmaus schmälert, sind die Gräten. Die könnt Ihr aber kleinkriegen, indem Ihr sie mit einem scharfen Messer oder Filetiermesser einfach durchtrennt, und sie anschließend wegbraten; bei starker Hitze nehmen die Gräten nämlich zusätzlich ab. Bei großen Plötzen lohnt es sich auch, die Filets mit der Zange zu bearbeiten, und die Gräten einfach herauszuziehen. Oder, Ihr packt Eure Filets einfach in dem Fleischwolf oder die Küchenmaschine, und fabriziert leckere „Roach-Burger“, die, wenn Ihr sie richtig zubereitet, den Fischbrötchen vom Fischmarkt oder den Schnellessens-Hamburgern mit der Fischeinlage in nichts nachstehen. Vielmehr schmecken sie sogar besser!
Es gibt viele Rezepte für die leckeren Weißfische
Sogar die Rotfedern, deren Fleisch von manchen als wenig schmackhaft beschrieben wird, kann man essen. Die Rotflosser mit der großen Klappe, die sehr viel Vegetarisches zu sich nehmen, eignen sich ebenfalls gut als Fleischfische für Fischburger und Fischfrikadellen; am besten mischt man sie mit anderen Arten. Zum Beispiel halb Rotauge, halb Rotdeder, ähnlich wie beim Hackfleisch. Noch besser schmecken ihre Filets sauer eingelegt, oder auch als „Falsche Heringsfilets“ in Sahne-Sauce. Gut am sauer Einlegen, das in Essig geschieht, ist, dass dabei die Gräten weich werden. Entsprechende Rezepte findet Ihr im Internet.
Die Fischerei auf die Weißfische macht großen Spaß
Das schöne an den Whities ist, dass sie sich mit den verschiedensten Methoden und den verschiedensten Ködern fangen lassen. Die Fischerei auf sie macht großen Spaß, ist kurzweilig und ideal für Leute, die gerne „Action“ haben wollen. Am besten fangt Ihr die Weißfische im Fließwasser mit der Picker- oder Feederrute, oder im Stillwasser mit der leichten Posen- oder Matchrute. Tipp: Hängt am Weißfischangel- oder Futterplatz nebenher eine zweite Rute als Hechtangel oder Karpfenangeln montiert rein. Wo nämlich Weißfische sind und angefüttert werden, kommen immer auch Räuber hin, um sie zu fressen, außerdem die neugierigen Karpfen, die sich gerne etwas vom Futter stibitzen wollen. Am besten aufgehoben ist die zwote Rute am Rande des Futterplatzes. So kommt Ihr Euch selbst nicht ins Gehege, und verscheucht auch Euren Rotaugenschwarm nicht.
Die Bayerische Fischerjugend hat ihre Jugendleiter im Seminar „Weißfische verwerten“ fortgebildet. Einen ausführlichen Bericht zu unserem Seminar findest Du auf unserer Website.