Wie du die edlen Räuber mit dem Schwimmer fängst
Barsche sind echte Räuber. Um sie zu fangen, besonders die größeren, ist ein KöFi nie verkehrt. Barsche nehmen dabei durchaus große Brocken, die fast halb so lang sind, wie sie selbst. Sie fressen Weißfische, Rotaugen, Rotfedern, sehr gerne die schlanken Haseln, Döbel, Lauben, Moderlieschen, Elritzen oder Grundeln, außerdem auch Barschartige wie Kaulbarsche – und selbstredend auch Fische der eigenen Art (die allerdings nicht in Über-Größen, da sie sich aufgrund der Stachelflosse und der stacheligen Kiemendeckel nicht so einfach bewältigen lassen).
Sehr schön und erfolgreich ist das Barschfischen mit Köfi und Pose.
Die kann an Gewässern ohne Strömung, und wenn Ihr nicht weiß-Gott-wie-weit werfen müsst, durchaus im 2, 3-Gramm-Bereich liegen. Sie muss halt so beschaffen sein, dass sie den KöFi tragen kann; ein zusätzliches Blei braucht Ihr nicht. Wo die Angeltiefe nicht größer ist als die Rute lang, könnt Ihr Eure Pose fest montieren, zum Beispiel mit nem Gummi oben und unten; so eine Festmontage ist sehr unauffällig, und hat Vorteile bei der Präsentation, weil die Pose mit der Schnur verbunden ist und deshalb alles anzeigt, was am Köder passiert.
Die Stachelritter nehmen nicht selten den Köfi gleich nach dem Einwurf im Absinken.
Solche Bisse sind an der Laufpose schwerer zu erkennen. Barsche haben sehr gute Augen. Daher sollte alles, was der Barsch sehen kann, möglichst unscheinbar sein, die Pose, die Schnur, das Vorfach. Dänische Barschspezis haben nachgewiesen, dass Barsche in Sachen Schnur alles sehen können, was durchmessermäßig über 0,14 mm liegt – im klaren Wasser. Natürlich könnt Ihr mit so feinem Zeug nicht fischen, schon gar nicht, wenn im Gewässer Hechte vorkommen. Um trotzdem unscheinbar zu bleiben, hilft Fluocarbon. Die besten Haken für´s Barschfischen sind natürlich Einzelhaken, gerne groß und dünndrahtig. Von manchen Herstellern gibt es Tarnhaken, die dunkel lackiert oder beschichtet sind.
Zum Barsch passen auch gut grüne Haken, die im Köfi montiert unter Wasser sehr unscheinbar sind.
Für weite Würfe hakt Ihr den Köfi am besten in der Schwanzwurzel oder im Rücken. So fliegt der Schwerpunkt des Fisches, nämlich der Kopf, beim Wurf schön voraus, und die Flossen stellen sich nicht auf und bremsen. Habt Ihr sehr viele Hechte im Wasser, so dass jeder zweite oder dritte Biss auf einen kleinen Köfi ein Esox ist, dann kommt Ihr auch beim Barschfischen an einem Stahlvorfach nicht vorbei. Super ist das sehr dünne und leicht steife Sevenstrand, ein 7-fädiger Edelstahldraht, der im kleinsten Durchmesser nur wenig über 0,20 mm Durchmesser hat, und das bei mehreren Kilo Tragkraft. Um einen Einzelhaken mit diesem Stahlvorfach zu verbinden, könnt Ihr gut auf ne knotenlose Anwickeltechnik zurückgreifen. Damit die Wicklung nicht aufgeht, überzieht Ihr sie einfach mit einem kleinen Stück Silikonschlauch in passender Farbe. Das Fluocarbonvorfach könnt Ihr einfach an Eure Hauptschnur schlaufen. Für´s Stahlseilchen braucht Ihr nen Wirbel. Nehmt am besten ein kleines Tönnchen, das ist am unauffälligsten. Petri Heil!