Leihboote

Schleppfischen am Gastkartengewässer

Schleppfischen auf Raubfische ist ne tolle Sache. An vielen Seen und Stauen stehen die Raubfische einfach deckungslos im Freiwasser, folgen den Futterfischschwärmen wie ein Rudel Wölfe, oder sie stehen darunter. An zahlreichen bekannten Seen und Stauen Bayerns oder in anderen Bundesländern bekommt man Tageserlaubnisscheine, oder auch Wochen-, Monats- und Jahreskarten. Je größer das Gewässer, desto eher lohnt sich die Schleppfischerei. Dabei findet man nämlich früher oder später einen Fisch, die Futterfische oder schlichtweg einen fängigen Gewässerabschnitt. Nebenher kann man das Gewässer beobachten und gedanklich folgenden Fragenkatalog abarbeiten: Zeigen sich irgendwo verräterische Ringe an der Oberfläche? Jagen fischfressende Vögel? Oder springt oder rollt irgendwo ein Fisch? Als Anfänger versucht Ihr es am besten mal mit einem Tagesschein, und testet erst mal, ob Euch das Schleppen überhaupt liegt. An den meisten Gastkartengewässern kann man Boote mieten, meist Ruderboote. Für einen Tag kosten sie meist nicht die Welt; und wenn Ihr zu zweit oder dritt ein Boot nehmt, könnt Ihr Euch die Miete schön teilen. Das Fischen vom Ruderboot aus ist sportlich, gut für die Muckis, und außerdem erfolgreich. Denn Ihr bewegt Euch, und kühlt so auch bei kaltem Wetter nicht aus; außerdem könnt Ihr durch schnelleres oder langsames Rudern den Lauf der Köder variieren. Gute Anfänger-Köder für das Schleppfischen sind Schwimm-Wobbler mit langen, großen Tauchschaufeln, die sie schnell in eine fängige Tiefe bringen. Sie haben den Vorteil, dass sie schwimmen. Wenn Ihr mal langsamer fahrt, die Plätze tauscht oder einen Fisch drillt, tauchen sie einfach auf; sinkende Köder gehen dagegen auf Grund, verhängen sich im Totholz oder an Steinen. Stoppt das Boot, müssen sie immer eingeholt werden; das kann ziemlich stressig sein. Am Anfang begnügt Ihr Euch am besten mit einer Schlepprute pro Jungfischer oder Jungfischerin. Legt die Ruten im Bootsheck ab, und lasst sie einfach an den Ecken schräg aus dem Boot ragen; stellt die Bremsen so ein, dass ein beißender

Schleppwobler

Schleppwobler

Fisch die Rute nicht aus dem Boot reißen kann. Am besten lasst Ihr die Köder unterschiedlich weit hinter dem Boot laufen. Beispiel: Eine Rute 30 Meter dahinter, die andere 40 oder mehr. So kommen sich die Köder auch bei Kurvenfahrt nicht ins Gehege, und verwickeln sich nicht. Kommt ein Biss – Hand auf die Spule, gut festhalten, und kräftig anhauen. Wenn Ihr mehr Erfahrung habt, könnt Ihr durchaus auch mit 4 Ruten fischen – 2 hinten im Heck, die anderen beiden als Seitenausleger. Dabei sind Rutenhalter von Vorteil; die könnt Ihr bei manchen Händlern oder auch bei der Bootsvermietung leihen. Wenn Ihr öfter schleppt, aber kein eigenes Boot habt, kann es sich lohnen, Bootsrutenhalter zum Anklemmen zu kaufen. Einfache Modelle gibts teils schon für wenige Euro. Auch beim Fischen mit den 4 Ruten lasst Ihr die Köder wieder in einigem Abstand laufen. Beispiel: Einen in 20, einen in 30, einen in 40, einen in 50 Meter Distanz zum Boot. Wenn Ihr jetzt noch verschiedene Köder wählt, die unterschiedlich tief laufen, fischt Ihr mit Eurem Jungfischer-Schleppkahn eine schöne große Wasserfläche ab. Und das wird früher oder später garantiert mit nem Biss belohnt. Petri Heil!

Sicherheitstipps: Immer mit Schwimmweste fahren! Immer ein (aufgeladenes!) Handy mitnehmen! Bei wüstem Wetter und Wellengang besser nicht aufs Wasser gehen – vorher am besten den Wetterbericht hören. Bei Sturmwarnung (wird an Bootsgewässern durch ein Blinklicht angezeigt) – sofort raus aus dem Wasser!

Barschtipp: Es kann nie schaden, im Boot eine kleine, kurze Spinnrute dabeizuhaben. Damit lassen sich – am besten mit kleinen Barsch-Gummifischen, kleinen Köfis oder Wurm – in Ruderpausen schöne Barsche unterm Boot fangen, oder auch Salmoniden.

Blick aus dem Schlepp-Boot