mit den Donaukieseln auf Flossenträger
Eigentlich ist der Begriff „Steinblei“ natürlich falsch – denn Blei und Stein, das sind selbstredend ganz unterschiedliche Materialien. Allerdings hat sich der Begriff „Blei“ für Angelgewichte einfach eingebürgert, sich in die Literatur, die Fachpresse eingeschlichen, weil eben Angelgewichte fast ausschließlich aus Blei gefertigt wurden. Blöderweise ist der schwere Werkstoff giftig, und sollte schnellstmöglich aus den Regalen und den Gewässern verschwinden. Ihr könnt als Vorbilder schon mal vorangehen, und Euch bleifreie Seitengewichte für das Grundangeln einfach selbst bauen!
Steine als ungiftige Alternativ zu Blei
Dazu braucht Ihr zunächst mal „Donaukiesel“, wie die einst von Gletschern rund geschliffenen kleinen Steine oft genannt werden (natürlich gibt´s die nicht nur an der Donau, sondern auch an und in anderen Flüssen und Niederungen Bayerns!). Wiegt mit Eurer Angelwaage oder einer Briefwaage welche ab, so dass sie vom Gewicht her passen. Beim Aussuchen der Steine könnt Ihr auch gleich darauf achten, dass sie farblich zum späteren Einsatzzweck passen. Es macht übrigens nichts, wenn die Oberfläche der Steine ein wenig porös ist, dann hält nämlich der Kleber besser…
Außer einem Spezialkleber, ein paar Wirbeln und den Steinen selbst braucht Ihr nämlich gar nichts mehr
Besorgt Euch im Fachhandel oder im Baumarkt einen 2-Komponenten-Kleber, der für das Verkleben von Metallen und Steinzeug geeignet ist; der besteht meist aus einem Harz (in der Tube) und einem Härterpulver (in der Dose). Mischt nun die beiden Komponenten genau nach Anweisung, und lasst sie kurz anziehen. In der Zwischenzeit könnt Ihr mit ner Kombizange oder einem Seitenschneider von einigen Karabinerwirbeln jeweils eine der beiden Ösen bündig und eng am Tönnchen abzwicken. Dann setzt Ihr Eure (vorher gewaschenen und getrockneten) Steine in eine Angelbox mit passenden, eng gesteckten Fächern oder in eine Dose mit Sand, und zwar so, dass sie nicht umkippen können. Nun macht Ihr oben an jedem Stein, wo später der Wirbel sitzen soll, einen kleinen Kleks Kleber drauf; außerdem taucht Ihr den zurechtgezwickten Wirbel, genauer dessen Tönnchen-Unterseite, ebenfalls in den Kleber.Jetzt die beiden zusammenheften – und (fast) fertig ist das Steinblei, der „Grundangelstein“. Wenn der Kleber ein bisschen verläuft, macht das nichts.
Der Wirbel sollte einigermaßen mittig, zentral auf dem Stein sitzen.
Nach dem Zusammenheften, das schnell gehen muss, weil die Klebermasse innerhalb von 10 Minuten (circa) fest wird, müssen die Gewichte noch mindestens eine Stunde, besser aber über Nacht, noch trocknen. Erst dann dürfen sie in den Einsatz, ins Wasser. Ihr könnt natürlich zum Steinblei-Bau die Steine auch anbohren (mit einem Steinbohrer), den Wirbel ins Bohrloch eindrücken, und das Ganze zusätzlich verkleben. Nur kleben geht aber auch! Viel Spaß und Erfolg dabei! – Hinweis: Die aufgeklebten Ösen halten im Wasser und unter Normalbedingungen beim Fischen wirklich super, und sind nur empfindlich gegen starken seitlichen Druck oder starke Schläge auf den Wirbel; außerdem können sie sich lösen, wenn sie dauerhaft, über Tage und Wochen hinweg, im Freien einem Wechsel von Hitze und Kälte, Trockenheit und Nässe ausgesetzt sind.