Zukunft Plattfisch

Seit es die neue Dorschfangquote gibt, ticken die Uhren dort, wo man einst Dorsche fing, anders. Die Einschränkung war absehbar, die Bestände seit Jahren, Jahrzehnten schlecht. Bei Untersuchungen hat man allerdings festgestellt, dass – im Gegensatz zu den Dorschen – die Plattfischbestände sehr gut sind. So wurde zum Beispiel die zulässige Fangmenge der Schollen in der Ostsee erhöht. Die Zukunft der Urlaubs- und Wochenendfischerei an den deutschen Küsten und den Meeren wird wohl den Plattfischen – oft meist nur kurz „Platten“ genannt, ihrer flachen Form wegen – gehören.

Beste Köder für Plattfische: Würmer, Krabben, Fischfetzen, Muschelfleisch, kleine Köderfische

Plattfische beißen zwar auch auf Kunstköder, Pilker, Twister und Gummifische, lassen sich aber viel besser mit Naturködern fangen, mit Würmern aller Art, Krabben, Fischfetzen, Muschelfleisch und kleinen Köderfischen. Naturköderangeln ist in aller Regel gemütlicher als das Pilken, bei dem ja viel gearbeitet werden muss. Die Köder, montiert an Locksystemen mit allerlei Buntem (Perlen, Löffel, Auftriebskörper usw.) vor den Haken werden vom Kleinboot oder Kutter einfach abgelassen, kurz über Grund gehalten, oder dort auch aufgelegt. Manche werfen auch aus, holen langsam ein, oder lassen ihre Systeme mit der Bootsdrift über sauberem Grund schleppen. Natürlich ist auch das Angeln von Strand und Mole erfolgreich, bessere und mehr Plattfische beißen aber meist draußen auf See über etwas tieferem Wasser und auf küstenfernen Sandbänken.

Gefriergetrocknete Seeringelwürmer – ein super Köder!

So sieht die erfolgreiche Montage und Ausrüstung aus

Außer den Plattfischsystemen, die bei weitem nicht so teuer sind wie Pilker, braucht man nur noch Gewichte, die sie zum Grund oder auf Weite bringen, eine stabile Rute und eine Rolle, und eine passende Schnur. 35er, 40er Mono geht bei kurzen Distanzen, sonst ist Geflochtene besser. Als Gerät könnt Ihr kräftiges Spinngerät für das Bootsfischen verwenden (ab etwa 80, 100 g WG), für´s Uferfischen tun´s auch leichtere Spinnruten, Karpfen- oder Grundruten. Wie die Plattfischsysteme montiert werden, erklärt sich von selbst; die meisten Hersteller haben außerdem noch Anleitungen mit auf den Packungen. Nachdem ein passendes Blei montiert ist, kommt der Köder dran. „Platten“ beißen übrigens sehr gut auf süddeutsche Tauwürmer, selbst gesammelt in einer Regennacht, ebenso gehen gefriergetrocknete Dauerköder (Seeringel- oder Wattwürmer) aus der Tüte, die man vor dem Fischen einweichen muss. Natürlich könnt Ihr auch Wattwürmer vor Ort suchen oder kaufen, zumindest ersteres ist aber ohne Ausrüstung, Ortskenntnis und mit wenig Zeit im Gepäck aber nicht gerade einfach… Wichtig ist ohnehin nur, dass etwas Fressbares am Haken hängt, die Plattfische sind nicht sehr wählerisch.

Der Biss ist ähnlich wie vom Aal

Platten-Bisse sind ein zartes Zupfen, Ziehen, Zerren oder Rucken in der Leine, an der Spitze, wie man es vom Aalangeln her kennt. Beißt ein Fisch, solltet Ihr ein bisschen warten, damit der Köder gut aufgenommen werden kann; viele Plattfische schlucken auch, oder haken sich selbst. Die Drills sind oft spektakulär: Selbst kleine Plattfische flüchten durchaus kräftig, stellen sich gegen den Wasserdruck und sind tolle Gegner am leichten Gerät. 🙂


Tipp: Packt Eure Plattfisch-Würmer vor dem Einsatz in eine stinkige Sauce oder in Fischöl oder Lebertran – sowas zieht auf Platten immer, die gerne – besonders im Trüben – auch der Nase nachgehen, und so Euren Stinkwurm schneller finden…

Platte am Naturködersystem