Mit Köderfisch auf Barsch

Eine fängige Alternative zum Kunstköderangeln

Die Meisten setzen beim Barschangeln auf Kunstköder (Spinner, kleine Gummifische) oder Wurm. Doch Barsche lassen sich auch mit Köderfischen überlisten und die dürfen auch eine ordentliche Größe haben. Beim Einsaugen faltet der Barsch nämlich größere Beutetiere und bekommt so mit einem Happs Fische runter, die mehr als die Hälfte seiner eigenen Größe messen. Geht mal wieder nichts auf Kunstköder und naschen die Weißfische unsere Würmer weg, dann lohnt sich der Umstieg auf Köderfisch beim Barschangeln.

Köderfisch-Montage

Barsche reagieren besonders gut auf aktiv und lebendig geführte Köderfische. Dafür montieren wir den Köderfisch an einer Montage mit einer Inline-Durchlauf-Pose von 4 bis 8g (je nach Köderfischgröße). Die Durchlaufpose wird auf der Hauptschnur von einem Stopper oberhalb und einem unterhalb begrenzt. Den Grund dafür erfahrt ihr weiter unten. Der Köderfisch sollte zwischen 5 und 15cm groß sein und eine schlanke Form aufweisen. Bewährt haben sich Lauben, Rotaugen und Grundeln (ggf. Schwimmblase zerstechen). Als Vorfach verwenden wir Fluorcarbon in der Stärke 0,25 bis 0,30mm. Bei Hechtgefahr empfiehlt sich ein dünnes, weiches Stahlvorfach (7×7). Als Haken verwenden wir einen großen Einzelhaken, der der Köderfischgröße angepasst wird. Für einen aktiven Führungsstil wird der Köderfisch durch die Kopfplatte auf den Einzelhaken gezogen. Möchten wir den Köderfisch passiv treiben lassen befestigen wir den Haken direkt vor der Rückenflosse, so dass der Fisch waagerecht bzw. leicht mit dem Kopf nach unten geneigt im Wasser steht. Das entspricht der natürlichen Stellung bei der Futteraufnahme. Für die bessere Haltbarkeit kann zusätzlich ein kleines Stück alter Fahrradschlauch auf den Haken (hinter den Widerhaken) gezogen werden. Die Pose wird mit Klemm- oder Kugelbleien ordentlich austariert, so dass nur noch die farbige, meist rote, Spitze heraussteht. Die Bebleiung sollte oberhalb des Wirbels sitzen, der unser Vorfach aufnimmt.

Köderfisch aktiv führen

Mit Hilfe eines Lotbleies stellten wir die maximale Gewässertiefe an unserer Angelstelle fest. Die maximale Tiefe wird durch unseren oberen Stopper festgelegt. Über den unteren Stopper begrenzen wir, wie weit wir unseren Köderfisch beim Einholen aufsteigen lassen wollen. Denn genau so funktioniert unser aktiver Führungsstil: Wir werfen den Köderfisch aus oder lassen ihn mit der Strömung abtreiben und beim Einholen machen wir kleine Einholstopps, so dass der Köderfisch wieder auf die eingestellte Tiefe absinken kann. Durch die beiden Stopper können wir exakt einstellen, in welchem Gewässerbereich wir den Köderfisch präsentieren möchten. Bei einem Biss schlagen wir nicht sofort an, sondern öffnen unseren Rollenbügel und lassen den Fisch einige Sekunden ziehen, bevor wir vorsichtig Fühlung aufnehmen und dann kräftig anschlagen.

Wer den Köderfisch passiv anbieten möchte, der kann ihn mit der Strömung abtreiben lassen, oder im Stillgewässer vor Totholz, Krautfeldern und Seerosen positionieren.

Mit dieser Technik dauert es bestimmt nicht lange, bis sich ein dicker Barsch euren Köder schmecken lässt!

Fischerjugend Barsch

Ultraleicht auf Barsch am Bach

Ein Beitrag von unserem Jugendreporter Max Schmidt

Sonntag, schönes Wetter und Langeweile, also ab auf einen spontanen Ausflug ans Hausgewässer. Entschieden habe ich mich für ein kleines Fließgewässer. Der Bach ist an vielen Stellen stark verkrautet und hat in den meisten Abschnitten im Sommer einen niedrigen Wasserstand. Aber das ist kein Problem… mit leichtem Gerät suche ich mir sauerstoffreiche, schattige und wenn möglich etwas tiefere Spots, denn diese findet man in jedem noch so kleinen Gewässer und genau da halten sich die kleinen Stachelritter gerne auf.

Als Montage habe ich mich für das Drop-Shot Rig mit kleinen Gummifischen (5 cm) entschieden. Für das ultraleichte Angeln braucht man nicht viel, aber eine entsprechend leichte Rute muss es schon sein. In meinem Fall ist es eine 2,10 m lange Rute mit 1-7 Gramm Wurfgewicht. Ich würde aber sagen, dass alles bis 12 Gramm Wurfgewicht in Ordnung ist. Bei der Länge der Angel würde ich allerdings nicht über 2,10 m gehen, denn so tut ihr euch am Bach zwischen den Bäumen einfach leichter.

Und schon kann´s losgehen, doch wohin? Als erstes suche ich zwei Spots an Brücken auf (Brücken sind eigentlich immer einen Stopp wert. Im Übergang von Schatten auf Sonne stehen Barsche sehr gerne). Ich werfe ein paar Mal unter die Brücke und „zupple“ meine Drop-Shot-Montage schön langsam in Richtung Ufer. Leider kein Biss… also weiter.

Meine nächste Stelle habe ich schon im Kopf, doch auf dem Weg dorthin entdecke ich eine Stelle, an welcher ich schon lange nicht mehr war und deshalb auch gar nicht mehr auf dem Schirm hatte. Ich halte an, schnalle mir meinen Rucksack auf den Rücken und versuche es kurz. Es ist eine Stelle, an welcher ein kleiner „Wasserfall“ liegt. Das bedeutet: sauerstoffreich und durch das fallende Wasser auch etwas ausgespült. Eigentlich alles was es braucht, hier muss einfach ein Barsch als Türsteher wachen!

Ich stelle mich oberhalb hin und lasse meinen Köder am Drop-Shot einfach unter der Rutenspitze direkt in den Wasserstrahl fallen. Zack! Schon kommt der Einschlag… und was für einer. Ich sehe den Barsch und kann es kaum glauben – 32,5 cm… für dieses Gewässer ein wahrlich kapitaler Barsch! Der Plan ging auf, ich bin zufrieden.

Denkt immer daran, Augen auf!

Das Gewässer immer gut beobachten und analysieren. Eine ganz vergessene Stelle hat mir so einen wirklich guten Fisch gebracht. Vielleicht habt auch ihr solche Stellen bei euch im Bach.


Viel Petri bei der nächsten spontanen Session am Bach nebenan.

Max Schmidt, Jugendreporter der Bayerischen Fischerjugend

Forelle japanrot Twister

Erfolg mit japanroten Twistern

Japanrote Twister sind eigentlich klassische Meeresköder, die beim Pilken als Beifänger oder auch als Wurfköder eingesetzt werden.

Eigentlich ist der Name, der Begriff „Japanrot“ Schmarrn, denn mit Japan hat die Farbe so gesehen nichts zu tun. Er zeigt aber – oder soll vielmehr deutlich machen – dass dieses Rot, dass man da vor sich hat, ein besonderes ist. Es ist eines, das leuchtet, glüht, wie der rote Punkt auf der japanischen Flagge, der die Sonne symbolisiert. Japanrote Twister sind UV-aktiv, und wirken auch noch in großen Tiefen rot; im Gegensatz zu sonstigen roten Ködern, die bei wenig Licht, bei Trübe und im Tiefen irgendwann unscheinbar braun oder schwarz erscheinen. Diese Unscheinbarkeit kann manchmal von Vorteil sein – in aller Regel ist es aber besser, wenn der Fisch den „Bait“ deutlich sehen kann. Klar, dass so ein Gummiteil auch im Süßwasser zieht. Hier sieht man beim Spinnfischen alle möglichen Formen und Farben im Einsatz; „japanrote“ Twister hingegen sieht man nicht. Das bedeutet, dass die Fische sie nicht kennen, was wiederum zu vielen Bissen führen kann.

Es gilt: Neue Besen kehren gut!

Vor allem Augenräuber wie Hecht, Barsch und besonders die Forellen jagen einem solchen Köder gerne hinterher. Fisch die Japan-Twister an passenden Bleiköpfen, zum Beipiel welchen in Rot, oder in Orangetönen. Je weniger Gewicht, desto besser, denn wenig Kopfgewicht bedeutet eine längere Absinkphase, in der ja bekanntlich die meisten Bisse kommen. Oder verwendet ein Texas-Rig, bei dem sich das vor dem Gummitwister geschaltete Patronenblei beim Sinkenlassen des Köders nach dem Anzupfen, Anlupfen oder „Anjiggen“ löst, und auf dem Vorfach gleitend dem hinterhersinkenden, flatternden, trudelnden Bait voraus gen Grund geht.

Japanrot-Twister mit Rolle

Kürz über Grund kommen die meisten Bisse

Der rote Farbkleks taumelt hinterher – und POFF! – kommt der Biss, kurz über Grund, wo die meisten Bisse erfolgen. Bindet Euren Japan-Twister für die Fischerei am klaren Gewässer am besten an ein gutes Stück Monofil oder Fluocarbon; so habt Ihr nen zusätzlich Puffer, und die Fische sehen die Geflechtschnur nicht, mit der man die Bisse natürlich am besten spürt. Übrigens: Bei Meerestwistern in guter Qualität sind die Wackelschwänze übrigens wesentlich dünner als bei vielen Süßwasser-Gummis; sicher ein weiterer Grund, warum die „Roten“ oft so verdammt gut fangen… 🙂

Leuchtet 1A - Japanrot-Texas-Twister am Grund

Es gibt viele Meeresköder, die auch süßwassertauglich sind

Außer den japanroten Twistern gibt es noch zahlreiche andere Meeresköder, die, weil es eben drauf steht, hauptsächlich oder nur dort zum Einsatz kommen. Tipp: Kuckt Euch im Internet oder beim Händler ruhig mal in der Meeresköderecke um, und besorgt Euch gezielt solche Köder. Es ist oft überraschend, wenn plötzlich an einem stark befischten, „verblinkerten“ Wasser wieder Räuber beißen – einfach, weil sie die „salzigen“ Köder nicht kennen…

Barsch Comic

Barsche jagen im Schwarm

Barsche jagen im Schwarm oder Rudel. Dabei treiben sie ihre Beute zusammen, und drücken die Futterfische oft nach oben, zur Wasseroberfläche hin, wo sie dann meist schnell von Wasservögeln entdeckt werden. Seht Ihr also Schwärme von Möwen oder Seeschwalben kreisen, oder tauchen Vögel an einer ganz bestimmten Stelle im See immer wieder ab, dann heißt es: Schnell hin und fischen!

Leihboote

Schleppfischen am Gastkartengewässer

Schleppfischen auf Raubfische ist ne tolle Sache. An vielen Seen und Stauen stehen die Raubfische einfach deckungslos im Freiwasser, folgen den Futterfischschwärmen wie ein Rudel Wölfe, oder sie stehen darunter. An zahlreichen bekannten Seen und Stauen Bayerns oder in anderen Bundesländern bekommt man Tageserlaubnisscheine, oder auch Wochen-, Monats- und Jahreskarten. Je größer das Gewässer, desto eher lohnt sich die Schleppfischerei. Dabei findet man nämlich früher oder später einen Fisch, die Futterfische oder schlichtweg einen fängigen Gewässerabschnitt. Nebenher kann man das Gewässer beobachten und gedanklich folgenden Fragenkatalog abarbeiten: Zeigen sich irgendwo verräterische Ringe an der Oberfläche? Jagen fischfressende Vögel? Oder springt oder rollt irgendwo ein Fisch? Als Anfänger versucht Ihr es am besten mal mit einem Tagesschein, und testet erst mal, ob Euch das Schleppen überhaupt liegt. An den meisten Gastkartengewässern kann man Boote mieten, meist Ruderboote. Für einen Tag kosten sie meist nicht die Welt; und wenn Ihr zu zweit oder dritt ein Boot nehmt, könnt Ihr Euch die Miete schön teilen. Das Fischen vom Ruderboot aus ist sportlich, gut für die Muckis, und außerdem erfolgreich. Denn Ihr bewegt Euch, und kühlt so auch bei kaltem Wetter nicht aus; außerdem könnt Ihr durch schnelleres oder langsames Rudern den Lauf der Köder variieren. Gute Anfänger-Köder für das Schleppfischen sind Schwimm-Wobbler mit langen, großen Tauchschaufeln, die sie schnell in eine fängige Tiefe bringen. Sie haben den Vorteil, dass sie schwimmen. Wenn Ihr mal langsamer fahrt, die Plätze tauscht oder einen Fisch drillt, tauchen sie einfach auf; sinkende Köder gehen dagegen auf Grund, verhängen sich im Totholz oder an Steinen. Stoppt das Boot, müssen sie immer eingeholt werden; das kann ziemlich stressig sein. Am Anfang begnügt Ihr Euch am besten mit einer Schlepprute pro Jungfischer oder Jungfischerin. Legt die Ruten im Bootsheck ab, und lasst sie einfach an den Ecken schräg aus dem Boot ragen; stellt die Bremsen so ein, dass ein beißender

Schleppwobler

Schleppwobler

Fisch die Rute nicht aus dem Boot reißen kann. Am besten lasst Ihr die Köder unterschiedlich weit hinter dem Boot laufen. Beispiel: Eine Rute 30 Meter dahinter, die andere 40 oder mehr. So kommen sich die Köder auch bei Kurvenfahrt nicht ins Gehege, und verwickeln sich nicht. Kommt ein Biss – Hand auf die Spule, gut festhalten, und kräftig anhauen. Wenn Ihr mehr Erfahrung habt, könnt Ihr durchaus auch mit 4 Ruten fischen – 2 hinten im Heck, die anderen beiden als Seitenausleger. Dabei sind Rutenhalter von Vorteil; die könnt Ihr bei manchen Händlern oder auch bei der Bootsvermietung leihen. Wenn Ihr öfter schleppt, aber kein eigenes Boot habt, kann es sich lohnen, Bootsrutenhalter zum Anklemmen zu kaufen. Einfache Modelle gibts teils schon für wenige Euro. Auch beim Fischen mit den 4 Ruten lasst Ihr die Köder wieder in einigem Abstand laufen. Beispiel: Einen in 20, einen in 30, einen in 40, einen in 50 Meter Distanz zum Boot. Wenn Ihr jetzt noch verschiedene Köder wählt, die unterschiedlich tief laufen, fischt Ihr mit Eurem Jungfischer-Schleppkahn eine schöne große Wasserfläche ab. Und das wird früher oder später garantiert mit nem Biss belohnt. Petri Heil!

Sicherheitstipps: Immer mit Schwimmweste fahren! Immer ein (aufgeladenes!) Handy mitnehmen! Bei wüstem Wetter und Wellengang besser nicht aufs Wasser gehen – vorher am besten den Wetterbericht hören. Bei Sturmwarnung (wird an Bootsgewässern durch ein Blinklicht angezeigt) – sofort raus aus dem Wasser!

Barschtipp: Es kann nie schaden, im Boot eine kleine, kurze Spinnrute dabeizuhaben. Damit lassen sich – am besten mit kleinen Barsch-Gummifischen, kleinen Köfis oder Wurm – in Ruderpausen schöne Barsche unterm Boot fangen, oder auch Salmoniden.

Blick aus dem Schlepp-Boot

Barsch mit Drop-Shot Wurm und Forellenpaste

Drop-Shot Angeln mit Wurm und Forellenpaste

Drop Shot Angeln, das Köderzupfen mit dem Spezialvorfach mit dem seitlich abstehenden Haken und dem Blei am Ende, ist bekanntermaßen fängig. Noch fängiger wird das Ganze, wenn Ihr mit Naturködern arbeitet. Beim gezielten Drop-Shot Angeln mit Wurm auf Barsch geht nichts über den guten, alten Tauwurm. Ganz oder als Stück angeboten, wird er von den kleinen gestreiften Stachelrittern gierig genommen. Super!

Nachteile des Wurms werden durch die grelle Forellenpaste ausgeglichen

Nachteil des Wurms: Unter Wasser sehen ihn die Barsche relativ schlecht und es dauert oft, bis sie sich aus einer größeren Entfernung an ihn heranpirschen. Besonders im Trüben wird das Fischen dann schnell zum Geduldsspiel. Da ist es gut, wenn man den Köder farblich und duftmäßig ein wenig aufpeppt. Wie Ihr wisst, gehen beim Barschfischen mit Kunstködern oft die grellen Farben gut, Knallrot oder Leuchtgelb; auch Leuchtweiß ist sehr gut, besonders im „dreckigen“ Wasser mit vielen Schwebstoffen. Diese Farben findet Ihr auch bei den Forellenteigen oder -pasten. Nehmt einfach mal ein kleines Kügelchen davon, und pappt es vor dem Köderwurm auf das Dropshot-Hakenöhr, ans Vorfach direkt am Haken oder auf die Hakenspitze. Die kleinen, streng riechenden Farbkugeln wirken unter Wasser oft wahre Wunder: Sie lösen sich langsam auf, legen damit quasi eine Duft- und Farbspur, und dienen den weiter entfernt stehenden Barschen als Zielpunkt – da füllt sich schnell die Kühlbox! Übrigens: Damit Ihr Euch am Wasser nicht mit Pastenkugel-Rollen abmühen müsst, könnt Ihr die kleinen Lockhäppchen auch ganz gut schon zuhause im Angelkeller vorbereiten. Petri Heil mit dem Forellenpasten-Dropshot-Trick!

Drop Shot Wurm mit Pastenkugel

Drop Shot Wurm mit Pastenkugel