Vom Leben am Gewässer

Interessantes und aktives Seminar über Biber & Otter

Am Samstag, den 18.10.2025 trafen sich engagierte Jugendleitungen in Königsmoos, um das ebenso spannende wie wichtige Thema der Umweltbildung zu vertiefen. Wir möchten das Verständnis für die ökologischen Zusammenhänge fördern und den Lebensraum Gewässer begreifbar machen – besonders für den Nachwuchs in unseren Jugendgruppen!

Der Biber: Baumeister für die Gewässer mit Konfliktpotential

Wir starteten unsere Vortragsreihe in Theorie und Praxis im Haus im Moos. Der Biber galt bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts in unseren Breiten als nahezu ausgestorben. Mittlerweile haben sich die Bestände gut erholt und man trifft Europas größtes Nagetier an vielen Gewässern an. In ihrem sehr lebendigen Theorieteil erzählte uns Bianca Brandner, ehrenamtliche Naturwächterin und Biberbeauftragte im Donau-Ries, interessante Fakten rund um Biologie und Lebensweise des Bibers. Schnell wurde klar, dass das Vorkommen von Bibern große Vorteile für unsere Gewässer haben kann: Verbesserung der Gewässerstruktur, Schaffung von Lebensräumen für verschiedene Wasserlebewesen und nicht zuletzt Rückzugsort sowie Brutstätten für Fische. Gleichzeitig stellt der Biber aber den Hochwasserschutz sowie andere menschliche Belange vor teils große Herausforderungen. Zusammenfassend erkannten die Teilnehmenden aber, dass der Biber selbst nicht das eigentliche Problem ist, sondern die durch den Menschen beeinflussten Gewässer und deren Umgebung. Für Konfliktsituationen gab Frau Brandner gleich wichtige, praxistaugliche Handlungsempfehlungen.

Aktive Umweltbildung für Groß und Klein

Die Lebensweise des Bibers bietet tolle Möglichkeiten für aktive Maßnahmen zur Umweltbildung! Frau Brandner zeigte uns verschiedene Optionen auf, das Thema spannend und zielgerichtet an Kinder und Jugendliche zu vermitteln. Zugeschnitten waren die Inhalte auf die unterschiedlichen Altersgruppen, sodass die pädagogischen Maßnahmen altersgerecht durchgeführt werden können. Wer eine solche Maßnahme zum Thema Biber plant, dem können wir den Biberrucksack empfehlen, den es beim BUND Naturschutz zu leihen gibt!

Der Fischotter ist wieder da

Der zweite Teil des Seminars drehte sich um den Fischotter, dessen Vorkommen sich ebenfalls in weiten Teilen Bayerns deutlich erholt hat. Phillip Roser, Leiter des Fischotter-Projekts beim LFV Bayern, erläuterte sämtliche Grundlagen zu diesem faszinierenden Gewässerbewohner. Neben Biologie und Lebensweise stellte unser Referent auch die Datenlage zu den Verbreitungsgebieten vor, die in seinem Projekt BayernOtter erfasst werden kann. Die Beeinträchtigung unserer Ökosysteme durch den Menschen sind letztendlich auch hier der eigentliche Grund für die Entstehung von Konfliktsituationen mit dem Fischotter. Phillip Roser gab für derartige Situationen fachkundige Tipps und zeigte praxisorientierte Handlungsoptionen auf.

Weiterhin behandelte er die verschiedenen Möglichkeiten, verbindliche Hinweise auf ein Vorkommen des Marders zu sammeln: Fraßspuren an toten Fischen und deren Einordnung (auch ein Fuchs frisst Fisch), Pfotenabdrücke, Charakteristik des Kots, sowie die Nutzung von Wildkameras. Zur Vereinfachung zeigte Herr Roser noch typische Plätze auf, an denen die Spurensuche besonders lohnenswert ist. Hierzu zählen u.a. Brücken sowie Erhöhungen direkt am Uferrand. Dies setzten wir gleich in die Praxis um und machten einen kurzen Abstecher zur nahegelegenen Ach. Dadurch ergeben sich tolle Möglichkeiten, mit der Jugendgruppe auf Spurensuche zu gehen!

Petri Dank an alle Beteiligten für das tolle Engagement

Auch in diesem Seminar bewiesen alle Beteiligten großes Engagement! Durch unsere Referenten und Teilnehmenden war wieder viel „Leben“ in der Veranstaltung, es wurde diskutiert, gefachsimpelt und sich ausgetauscht. Wie immer waren alle mit Freude und kollegialem Einsatz bei der Sache – unsere Jugendgruppen wird es freuen!

Dominik v. Hunoltstein

Fischerjugend und Umwelt II: Otter, Biber, Vögel – und die Jugendgruppe

Otter und Biber rücken immer häufiger in den Fokus. Diese faszinierenden Tierarten breiten sich an unseren Gewässern immer stärker aus, was auch zu Konflikten mit den Menschen führen kann. Wir zeigen euch auf unserem Seminar interessante Fakten zu diesen Lebewesen auf und erörtern euch praxisnahe Möglichkeiten, was ihr in diesem Zusammenhang unternehmen könnt.

HIER gehts zur Online-Anmeldung

Aktive Umweltbildung wird dabei ganz groß geschrieben: Biologie, Lebensweise, Chancen & Risiken, aktive Spurensuche und Schutzmaßnahmen werden in Theorie und Praxis Teil dieses spannenden Seminars sein. Außerdem möchten wir die Vogelwelt unserer Gewässer etwas näher beleuchten und euch Wissenswertes sowie Handlungsfelder zu Wasseramsel, Gänsesäger, Kormoran & Co. mit auf den Weg geben. Dadurch ergeben sich super Möglichkeiten für Gruppenstunden mit der Jugendgruppe: Gezielte Beobachtungen, Spurensuche, Baumschutz, Nistkästen bauen, LFV-Wildkameras leihen und auswerten…

Der Lebensraum Gewässer hört für uns nicht an der Wasseroberfläche auf! HIER gehts zur Online-Anmeldung

Ihr möchtet euch nicht Online anmelden?

HIER gehts zu unserem Flyer mit Anmeldeformular. Sendet uns das ausgefüllte Formular einfach per Post oder E-Mail zu.

 

Folgende Themen erwarten euch auf dem Seminar:

  • Otter & Biber: Biologie, Lebensweise, Konflikte & Chancen
  • Vögel an unseren Gewässern: Schutz & Konflikte
  • Praktische Maßnahmen für die Jugendgruppe
  • Gruppenarbeiten: Umsetzbarkeit mit eurer Jugendgruppe
  • Praxisbeispiele an der Donau vor Ort

Bitte beachtet unsere vollständigen Teilnahmebedingungen. Bei Überbuchung zählt in der Regel der Zeitpunkt der Anmeldung. Eine andere Reihenfolge bleibt jedoch dem Landesbüro vorbehalten. „Neulinge“ haben Vorrang vor denjenigen, die ähnliche Seminare bereits besucht haben. Bei unentschuldigtem Fehlen und zu kurzfristiger Absage ohne plausiblen Grund wird die Ausfallgebühr in Rechnung gestellt.

Hinweis zu den Kosten: Das Seminar mit allen nötigen Materialien und Inhalten ist für euch kostenfrei. Auch die Übernachtung wird durch das Landesbüro der Bayerischen Fischerjugend übernommen. Die Verpflegung muss allerdings selbst vor Ort bezahlt werden.

Maximale Teilnehmerzahl: 20 Personen

Anmeldeschluss: 28.09.2025

 

Biberbautätigkeit beobachten

Wo der Biber zuhause ist, wird gebaut. Das ist an größeren Gewässern wenig problematisch, an kleinen Bächen, Kanälen oder Gräben kann das Gewässersystem aber schon mal schön durcheinanderkommen. Das passiert zum Beispiel, wenn Meister Biber einen Bach aufstaut, und dadurch dass das Wasser anderweitig abfließt – beispielsweise über einen Überlauf, ein Wehr oder über die grüne Wiese. Auch ein kleiner Damm kann den Wasserspiegel unterhalb ziemlich stark absinken lassen. Dann ist guter Rat teuer. Wenn Ihr sowas bemerkt, solltet Ihr auf jeden Fall die zuständigen Personen und Behörden informieren. Sobald Fische und anderer Wassertiere oder auch angrenzende Grundstücke gefährdet sind, kann man einen Biberdamm nämlich auch beseitigen lassen, oder dort ein Rohr einbauen, damit der Zufluss für die unterhalb gelegenen Gewässerteile gewährleistet ist. Das muss aber genehmigt werden. Wenn das ok dann kommt, packt Ihr am besten gleich selbst mit an. In und an so einem Biberdamm lässt sich nämlich allerlei entdecken… 🙂

Biberdamm an einem kleinen Bach. Ein tolles Bauwerk! Oberhalb des Dammes ist das Wasser schön tief
Unterhalb des Biberdammes sieht die Sache anders aus – das Wasser ist hier fast weg!
Wenig Wasser im Flussbett