Fischerjugend Barsch

Ultraleicht auf Barsch am Bach

Ein Beitrag von unserem Jugendreporter Max Schmidt

Sonntag, schönes Wetter und Langeweile, also ab auf einen spontanen Ausflug ans Hausgewässer. Entschieden habe ich mich für ein kleines Fließgewässer. Der Bach ist an vielen Stellen stark verkrautet und hat in den meisten Abschnitten im Sommer einen niedrigen Wasserstand. Aber das ist kein Problem… mit leichtem Gerät suche ich mir sauerstoffreiche, schattige und wenn möglich etwas tiefere Spots, denn diese findet man in jedem noch so kleinen Gewässer und genau da halten sich die kleinen Stachelritter gerne auf.

Als Montage habe ich mich für das Drop-Shot Rig mit kleinen Gummifischen (5 cm) entschieden. Für das ultraleichte Angeln braucht man nicht viel, aber eine entsprechend leichte Rute muss es schon sein. In meinem Fall ist es eine 2,10 m lange Rute mit 1-7 Gramm Wurfgewicht. Ich würde aber sagen, dass alles bis 12 Gramm Wurfgewicht in Ordnung ist. Bei der Länge der Angel würde ich allerdings nicht über 2,10 m gehen, denn so tut ihr euch am Bach zwischen den Bäumen einfach leichter.

Und schon kann´s losgehen, doch wohin? Als erstes suche ich zwei Spots an Brücken auf (Brücken sind eigentlich immer einen Stopp wert. Im Übergang von Schatten auf Sonne stehen Barsche sehr gerne). Ich werfe ein paar Mal unter die Brücke und „zupple“ meine Drop-Shot-Montage schön langsam in Richtung Ufer. Leider kein Biss… also weiter.

Meine nächste Stelle habe ich schon im Kopf, doch auf dem Weg dorthin entdecke ich eine Stelle, an welcher ich schon lange nicht mehr war und deshalb auch gar nicht mehr auf dem Schirm hatte. Ich halte an, schnalle mir meinen Rucksack auf den Rücken und versuche es kurz. Es ist eine Stelle, an welcher ein kleiner „Wasserfall“ liegt. Das bedeutet: sauerstoffreich und durch das fallende Wasser auch etwas ausgespült. Eigentlich alles was es braucht, hier muss einfach ein Barsch als Türsteher wachen!

Ich stelle mich oberhalb hin und lasse meinen Köder am Drop-Shot einfach unter der Rutenspitze direkt in den Wasserstrahl fallen. Zack! Schon kommt der Einschlag… und was für einer. Ich sehe den Barsch und kann es kaum glauben – 32,5 cm… für dieses Gewässer ein wahrlich kapitaler Barsch! Der Plan ging auf, ich bin zufrieden.

Denkt immer daran, Augen auf!

Das Gewässer immer gut beobachten und analysieren. Eine ganz vergessene Stelle hat mir so einen wirklich guten Fisch gebracht. Vielleicht habt auch ihr solche Stellen bei euch im Bach.


Viel Petri bei der nächsten spontanen Session am Bach nebenan.

Max Schmidt, Jugendreporter der Bayerischen Fischerjugend

Hechte dropshotten

die Kombi machts!

Meistens wird auf Hechte ja mit Kunstködern geangelt, oder auch mit Köderfischen. Beide großen Angeldisziplinen haben Ihre Vorteile: Beim sportlichen, mobilen Fischen mit Kunstködern könnt Ihr richtig Strecke machen, Euch bewegen, die Fische suchen; und meist findet Ihr ja früher oder später einen aktiven, raublustigen Fisch. Oder das Fischen mit Köfi – hier kommen die Hechte, die den leckeren Köderfisch sehen oder wittern, früher oder später zu Euch; eine gemütliche Angeltechnik. Etwas, das von der Art her in etwa zwischen diesen genannten Angelarten liegt, ist das Fischen auf Meister Esox mit Dropshot-Montagen. Hier seid Ihr auch in Bewegung, aktiv; aber Ihr müsst nicht soviel arbeiten mit Armen und Händen. Ihr müsst auch nicht immer gehen oder stehen – Dropshotten geht genau so gut im Sitzen. Denn das Fischen konzentiert sich auf bestimmte Bereiche, an, in denen Ihr Hechte wisst und vermutet.

Der Naturköder kann sehr langsam angeboten werden

Der Vorteil beim Dropshotten ist, dass Ihr den Köder, in diesem Fall den Köfi, sehr langsam fischen, ihn im besten Wortsinn „anbieten“ könnt. So lockt Ihr auch Hechte aus der Reserve, die eher faul sind, satt oder vorsichtig, oder die lauernd in ihrem Unterstand verharren. Esoxe sind ja Kurzstreckenjäger, die einen Köder praktisch nie über eine längere Strecke verfolgen, weil ihnen dabei einfach die Puste ausgeht. Manchmal sind Spinnköder einfach zu schnell, oder auch zu schnell vorbei. Andererseits ist manchmal der Köfi am Schwimmer oder auf Grund einfach zu weit weg vom Hechtrevier oder dem Unterstand, und wird, weil er sich gar nicht regt und bewegt, nicht wahrgenommen. Anders der Dropshot-Köfi.

Was Ihr für´s Hecht-Dropshotten braucht, ist eine straffe, mittelstarke Spinnrute

Die meisten speziellen Dropshotruten sind zu fein, zu weich, für das Werfen und Fischen mit den Köfis am Vorfach mit dem mittig platzierten Haken und dem Blei am Ende; denn das ganze System wiegt doch schon einiges, und will erst mal ausgeworfen sein. Die Rutenspitze darf auch nicht zu weich sein, sonst versackt Euer Zupfen mit der Rute nämlich im weichen Vorderteil. Am besten hängt an der Rute eine Rolle mit Fusions- oder Geflechtschnur. So spürt Ihr die Bisse gut. Vorfächer für´s Hecht-Dropshot gibts nicht zu kaufen, Ihr müsst sie also selbst binden. Das geht mit Stahl in verschiedenen Qulitäten und Stärken, oder mit Fluocarbon; letzteres ist super im klaren Wasser, wenn auch ein bissel sperrig.

Am besten bindet Ihr Eure Systeme als Doppelhakensystem

Ein Haken kommt – seitlich abstehend und aufgefädelt durch´s Hakenöhr – mittig auf´s Vorfach, am Stahldraht am besten angewickelt oder zwischen Klemmhülsen; dann macht Ihr noch nen kurzen Seitenarm in passender Köfi-Länge, an dessen Ende auch nochmal ein Einzelhaken sitzt. Das Zusatzvorfächlein wiederum klemmt Ihr oder bindet Ihr am ersten Haken an, durchs Öhr, oder auch am Hauptvorfach direkt. Beim Montieren kommt der erste, der eigentliche Dropshothaken, durch den Kopf des Fisches, und zwar von unten her, Haken Nummer zwei kann zum Beispiel an einer Bauchflosse leicht eingehängt werden, indem Ihr den Greifer von vorne her durch den knorpeligen Bauchflossenansatz dreht, so dass er hinter dem „Paddel“ wieder herausschaut. Das Schöne am Doppelhakensystem ist, dass Ihr kleine, untermaßige Fische schonend zurücksetzen könnt – besser, als an Drillingen. Während beim Dropshot-Angeln mit Gummiködern die Räuber nicht selten wieder loslassen, nachdem sie den Gummiköder kontaktet, und ihn aufgrund seiner Konsistenz, aufgrund seines Geruchs und Geschmacks als künstliche Imitation identifiziert haben, fassen Räuber nach einem Fehlbiss auf den DS-Köfi oft noch ein- oder auch mehrmals nach. Hecht-Dropshot ist sehr erfolgreich. Versuchts mal!