Im tiefen See die Renken …

Renken sind Kleintierfresser. Sie nehmen praktisch nur Plankton, Insektenlarven, Fischbrut und kleinste Fische auf. Wenn ihr also welche fangen wollt, müsst ihr den Freiwasser-Schwarmfischen gezielt kleine Sachen anbieten: Maden, Sprock, Mini-Köfis oder kleinste Würmer, oder am besten eine Hegene, wenn dies erlaubt ist. Große Köder fangen zumeist nichts, und ihr bleibt Renken-Schneider…

Fischerjugend Barsch

Ultraleicht auf Barsch am Bach

Ein Beitrag von unserem Jugendreporter Max Schmidt

Sonntag, schönes Wetter und Langeweile, also ab auf einen spontanen Ausflug ans Hausgewässer. Entschieden habe ich mich für ein kleines Fließgewässer. Der Bach ist an vielen Stellen stark verkrautet und hat in den meisten Abschnitten im Sommer einen niedrigen Wasserstand. Aber das ist kein Problem… mit leichtem Gerät suche ich mir sauerstoffreiche, schattige und wenn möglich etwas tiefere Spots, denn diese findet man in jedem noch so kleinen Gewässer und genau da halten sich die kleinen Stachelritter gerne auf.

Als Montage habe ich mich für das Drop-Shot Rig mit kleinen Gummifischen (5 cm) entschieden. Für das ultraleichte Angeln braucht man nicht viel, aber eine entsprechend leichte Rute muss es schon sein. In meinem Fall ist es eine 2,10 m lange Rute mit 1-7 Gramm Wurfgewicht. Ich würde aber sagen, dass alles bis 12 Gramm Wurfgewicht in Ordnung ist. Bei der Länge der Angel würde ich allerdings nicht über 2,10 m gehen, denn so tut ihr euch am Bach zwischen den Bäumen einfach leichter.

Und schon kann´s losgehen, doch wohin? Als erstes suche ich zwei Spots an Brücken auf (Brücken sind eigentlich immer einen Stopp wert. Im Übergang von Schatten auf Sonne stehen Barsche sehr gerne). Ich werfe ein paar Mal unter die Brücke und „zupple“ meine Drop-Shot-Montage schön langsam in Richtung Ufer. Leider kein Biss… also weiter.

Meine nächste Stelle habe ich schon im Kopf, doch auf dem Weg dorthin entdecke ich eine Stelle, an welcher ich schon lange nicht mehr war und deshalb auch gar nicht mehr auf dem Schirm hatte. Ich halte an, schnalle mir meinen Rucksack auf den Rücken und versuche es kurz. Es ist eine Stelle, an welcher ein kleiner „Wasserfall“ liegt. Das bedeutet: sauerstoffreich und durch das fallende Wasser auch etwas ausgespült. Eigentlich alles was es braucht, hier muss einfach ein Barsch als Türsteher wachen!

Ich stelle mich oberhalb hin und lasse meinen Köder am Drop-Shot einfach unter der Rutenspitze direkt in den Wasserstrahl fallen. Zack! Schon kommt der Einschlag… und was für einer. Ich sehe den Barsch und kann es kaum glauben – 32,5 cm… für dieses Gewässer ein wahrlich kapitaler Barsch! Der Plan ging auf, ich bin zufrieden.

Denkt immer daran, Augen auf!

Das Gewässer immer gut beobachten und analysieren. Eine ganz vergessene Stelle hat mir so einen wirklich guten Fisch gebracht. Vielleicht habt auch ihr solche Stellen bei euch im Bach.


Viel Petri bei der nächsten spontanen Session am Bach nebenan.

Max Schmidt, Jugendreporter der Bayerischen Fischerjugend

Fischerjugend Morgenrot und Bissanzeiger - Kopie

Morgenstund hat Gold im Mund

Fischen am frühen Morgen ist etwas Besonderes.

 

Jetzt sind Fische sehr aktiv, denn das aufkommende Licht lässt sie fidel werden; das ist bei uns Menschen, bei allen Tieren ja auch so. Am Wasser ist noch Ruhe, die Konkurrenz liegt oft noch unterm Schirmzelt und schläft, oder ist schlichtweg noch zu Hause. Die Flossenträger kommen zu dieser frühen Tages- und Uhrzeit nicht selten gaaaanz nahe heran; oft haben sie auch während der Nacht am Ufer geweidet, geraubt, und stehen noch in unmittelbarer Nähe, lassen sich mit kurzen Würfen, ohne viel Futter und mit einfachen Montagen überlisten.

Fische sind nah am Ufer

Schnell findet Ihr aktive Karpfen und Schleien, nehmt wedelnde Schwanzflossen wühlender Fische, die fressend kopfstehen, wahr, ebenso Schlammwolken von Friedfischen oder Schwalle frühmorgendlicher Räuber.
Bei der Fahrt oder dem Fußmarsch ans Wasser stört kaum jemand die morgendliche Ruhe; auch die Jogger und Fitnessradler laufen und fahren ihre Runden in naturnahen Räumen, am Fluss, am See meist erst später. Selbst unter der Woche ist früh am Morgen, um 4 oder 5 Uhr, kaum oder gar kein Verkehr. So kommt Ihr entspannt und sicher am Wasser an, egal ob nun mit dem Fahrrad, dem Mofa oder den Auto – besser jedenfalls als im Berufsverkehr mit Stau und Gehupe.

Stille am Gewässer, man hört und sieht nur die Natur

Am Fischwasser, an den Ufern ist Stille, und so lässt sich viel mehr wahrnehmen, sehen, hören, als später am Tag, wenn mehr Angler unterwegs sind. – Vögel sind da, Enten, noch schlaftrunken von der Nacht; oder ein Waldkauz auf dem Weg zurück ins Ufergehölz, ein Reiher, der sich am Ufer sein Frühstück holt. Außerdem allerlei Säugetiere, Hasen, Rehe, Füchse, die noch nicht tief in der Deckung liegen oder stehen, sich noch nicht in den Bau verzogen haben.
Die Luft ist klar und frisch, der Atem kondensiert. Langsam geht die Sonne auf, über der ausgelegten Rute. Draußen, im Fluss, rollen, buckeln Barben, im Ruhigen auch Brachsen und Karpfen. Und Blasenspuren sind da. Viele… Überall raubt es, ein Klatschen nach dem anderen. Lauben, Rotaugen, die sichelförmig flüchten, vor dem bösen Wolf im Wasser, Meister Esox, oder die dem wütenden Schlagen letzter Welse oder dem der Rapfen zu entkommen suchen. Direkt unter der Rute, am Ufer entlang, ziehen die Weißfische flussauf. Morgentau überall, der Nebel braut, und die Sonne, der Sonnenaufgang, zeichnet ein schönes Bild in rot, orange und blau; oder eher mehrere, eine Diashow voller Bilder, einen Morgenangelfilm. Und in die wundervolle Szene hinein kommt der Biss, sachte erst, dann deutlich, dann neigt die Rutenspitze kräftig sich gen Wasser…

Karpfenköder dippen

Hakenköder für Karpfen dippen

Um Hakenköder – zum Beispiel für das Karpfen-Fischen – fängiger zu machen, könnt Ihr sie dippen. Im Handel gibt es käufliche Dips, flüssige und feste, pulverförmige. Natürlich könnt Ihr aber auch Sachen aus der Küche oder Speisekammer zweckentfremden, wie zum Beispiel Sojasauce, Knoblauchpulver, mit Vanillezucker versetztes Mehl, und, und, und…

glänzendes Blei beim Angeln

Glänzendes Blei beim Angeln

Schwarmfische agieren als Einheit. Kommt einem Fisch etwas seltsam vor, reagieren auch die anderen darauf. Wenn sie etwas erschreckt oder stört, wie zum Beispiel ein glänzendes Blei auf Grund, kann es sein, dass sie für lange Zeit oder dauerhaft das Fressen einstellen, und sich weit zurückziehen. Passt deshalb Eure Montagen immer gut an die Gegebenheiten an, und nehmt im klaren Wasser und beim Fischen auf vorsichtige Fische feine Vorfächer, dünne Leinen und als Grundgewichte zum Beispiel lackiert oder überzogene Tarngewichte, die nicht reflektieren.