Fein ist fein: Fliegenfischen leicht gemacht

Volles und tolles Seminar in Paulushofen

Das Fliegenfischen hat seine ganz eigene Faszination. Diese wunderbare Angelart ist eine unglaublich spannende, interessante und vielseitige Methode für nahezu jeden Gewässertyp! Genau das möchten wir an unsere Jugendleitungen mit dieser beliebten Seminarreihe weitergeben. Besonders für unsere Jugendgruppen bedeutet es eine super Aktivität am Wasser, die nicht nur das anglerische Können, sondern auch das Bewusstsein für ökologische Zusammenhänge fördert. Der Fokus lag dieses Jahr auf dem leichten Gerät bis zur Klasse 5. Von verschiedenen Weißfischen und Salmoniden, bis zu Barschen deckt die feine Fliegenfischerei eine sehr große Palette an Zielfischen und Gewässerarten ab. In Paulushofen bei Beilngries führten wir hierzu wieder ein sehr erfolgreiches Seminar durch, das mit 21 Personen restlos ausgebucht war.

Tag 1: Theorie, Feingefühl und eine super Verpflegung

Unsere Fachreferenten, Ralf Jessel und Sebastian Steinbeißer, widmeten sich zunächst den geschichtlichen Hintergründen sowie grundlegenden Informationen zum Angelgerät und dessen Handhabung. Ergänzt wurden die Fachvorträge durch eine ganz spezielle, äußerst leichte Angelart: Tenkara. Hier wird ohne Rolle und mit speziellen Schnüren und Kunstfliegen den Fischen nachgestellt. Zu beachten gilt es hier, dass man dem Fisch nach dem Anbiss problemlos folgen kann, um Abrisse zu vermeiden.

Außerdem durften die Lebenszyklen verschiedener Fluginsekten, deren Lebensräume sowie ihre Wichtigkeit als Fischnährtiere nicht fehlen. Diese ökologischen Zusammenhänge beeinflussen beim Fliegenfischen letztendlich auch die Wahl des richtigen Köders und schaffen ein Bewusstsein für den vielseitigen Lebensraum, den unsere Gewässer darstellen.

Der restliche Seminartag stand ganz im Zeichen des Feingefühls. Unsere Gruppe durfte unter direkter Live-Anleitung über Kamera und Fernseher einige fängige Fliegenmuster nachbinden. Unsere Teilnehmenden deckten jede Gewässerschicht ab, banden Trocken- und Nassfliegen sowie Nymphen-Muster. Mit diesen fängigen Kreationen sollte sich am Folgetag auch der ein oder andere Fangerfolg einstellen!

Erwähnen möchten wir außerdem unser Seminarhaus, den Landgasthof Euringer, der in Sachen Service, Freundlichkeit, Flexibilität und Verpflegung wirklich keine Wünsche offen ließ! Wir fühlten uns in jeder Hinsicht gut aufgehoben und konnten uns vollumfänglich auf unser Seminar konzentrieren.

Tag 2: Erfolgreicher Praxistag bei tollen Gastgebern

Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es runter ans Wasser. Genauer gesagt trafen wir uns am Fischerhäusl des Gastgebenden Vereins, des Fischereivereins Beilngries. Hier erwartete uns der Vorstand, Wolfgang Rührmeier, mit einer kurzen Einweisung in die Fischgewässer. Wir durften sowohl ein Stück der Altmühl, als auch die Sulz befischen – und das kostenfrei! Zu Mittag lud uns Wolfgang am Vereinsheim noch zu Pizza ein. Wir sagen herzlich PETRI DANK für die außergewöhnliche Gastfreundschaft!

Vor unserer Pizza-Pause ging es aber erstmal an die praktischen Übungen mit dem Fliegengerät, die wir auf einer großen Wiese am Wasser durchführten. Wie immer sehr erfreulich war, dass bereits erfahrenere Jugendleitungen die absoluten Neulinge sofort unterstützten. So dauerte es auch nicht lange, bis die Grundlagen von jeder und jedem gut umgesetzt wurden. So konnte es an die „echte“ Praxis gehen – vor allem Döbel, aber auch Barsche und Forellen wollten wir an unsere Fliegen bekommen.

Unsere Teilnehmenden fingen einige Fische, aber der größte Erfolg zog sich über beide Seminartage: Engagement, Neugier und Hilfsbereitschaft zeichneten dieses tolle Wochenende aus! Wenn diese Einstellung an die Jugendgruppen weitergegeben wird, werden wir bald einige junge, motivierte und begeisterte Fliegenfischerinnen und Fliegenfischer an unseren Gewässern bewundern können.

Auch ein Reporter des Donaukuriers fand Gefallen an unserem Seminar und verfasste einen Artikel über uns (nur für Plus-Mitglieder abrufbar) – HIER geht es zum Zeitungsbericht. Schön, wenn das Engagement unserer Jugendleitungen auch in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird!

In diesem Sinne bis zum nächsten Mal und…

…PETRI DANK AN ALLE BETEILIGTEN!

Dominik v. Hunoltstein

Am Regen nicht im Regen stehen

Erfolgreiches Jugendleitungs-Seminar zum Streamerfischen auf Hecht

„Federn für Entenschnäbel“ war vom 24.06. – 25.06.2023 das Thema, dem sich unsere Jugendleitungen annahmen. Konkret ging es unter diesem Titel um das Angeln mit dem Streamer auf Hecht. Unter fachkundiger Leitung von Ralf Jessel fanden wir uns in und am Regen ein, um zwei wunderbare Tage in Theorie und Praxis zu erleben. Nachdem wir leider ein paar Absagen bekommen haben, waren dennoch 9 Leute daran beteiligt, unser Seminar zu einem tollen Erfolg zu machen.

Theorie, Gerätekunde und Köder „Marke Eigenbau“

Der erste Tag drehte sich ganz um die Grundlagen zum Thema. Streamer sind sehr vielseitige Köder, die sowohl mit der Spinn- als auch Fliegenrute erfolgreich gefischt werden können. Dementsprechend deckten wir auch sämtliche Facetten der Streamer-Fischerei ab. Wurfübungen mit der Fliegenrute durften da natürlich auch nicht fehlen. Bei strahlendem Wetter konnte ein Großteil der Inhalte direkt an der frischen Luft durchgeführt werden – so wie wir es vom Angeln gewohnt sind.

Ein Teil des Seminars wurde trotzdem nach drinnen verlegt, denn einige Informationen ließen sich auf einem Bildschirm einfach besser darstellen. So verging ein lehr- und ereignisreicher Tag, dessen Abschluss das gemeinsame Binden und Basteln eines Streamers und Spinner-Streamers bildete. Hier zeigte jedes Gruppenmitglied gute Fingerfertigkeiten, sodass zwei klasse Kunstköder entstanden, die in Zukunft sicher Fisch bringen werden!

Der Hitze zum Trotz: Praktische Umsetzung in toller Umgebung

Der zweite Seminartag stand dann ganz im Zeichen der Praxis. Die meisten aus unserer Gruppe griffen dabei zur Fliegenrute, andere versuchten ihr Glück mit der Spinnausrüstung. Das Wetter meinte es, wie in den letzten Wochen, wieder sehr gut mit uns – für das Angeln allerdings zu gut. Bei strahlendem Sonnenschein und 30 Grad ließen sich die Fische nicht blicken – erst recht nicht in einem unserer Keschernetze. Dennoch konnte eine Umsetzung am Wasser bestens aufgezeigt werden. Unsere Teilnehmenden stellten viele konkrete Fragen und bekamen Tipps aus erster Hand. Die Fische werden kommen – bestenfalls bei einer Durchführung mit der Jugendgruppe! Die wunderschöne Umgebung trug ihren Teil zur tollen Atmosphäre untereinander bei.

Petri Dank für das Engagement und unsere Unterstützer

Die Bayerische Fischerjugend bedankt sich im Namen des gesamten Landesbüros für das tolle Engagement unserer Jugendleitungen! Sie waren wie immer mit großem Intersse, Hilfsbereitschaft und Tatendrang bei der Sache. Unter diesen Voraussetzungen machen unsere Seminare einfach Spaß. Deswegen sind wir uns sicher und froh darüber, dass das Erlernte genau so in der Jugendgruppe ankommen wird!

Ebenfalls erwähnen möchten wir den Ortsfischereiverein Regen e.V. – wir bekamen eine Gewässereinweisung, Unterstützung beim Fliegenbinden und Praxisteil sowie die Angelkarten kostenfrei zur Verfügung gestellt. Wir sagen herzlich PETRI DANK an den Verein und seine beiden Mitglieder Matthias Mader und Salvatore Mercuri!

Dominik Hunoltstein

Von kleinen Fliegen und fliegenden Kleinfischen

Erfolgreiches Fliegenfischen-Seminar in Eichstätt

Unsere Fliegenfischen-Seminare erfreuen sich großer Beliebtheit. Dieses Jahr boten wir zu dieser wunderbaren Angelart das volle Programm! Von der sehr feinen Fischerei mit Trockenfliegen, Nassfliegen und Nymphen, bis zum Umgang mit Zweihandruten und großen Streamern deckten wir alle Facetten ab. Vom 19.02. – 20.02.2022 fanden sich unsere interessierten Jugendleitungen in der DJH Eichstätt ein, um von Ralf Jessel und Maurice Bannach alles Wissenswerte zu Ködern, Gerät und die richtige Umsetzung in der Praxis zu erfahren. Große Unterstützung erhielten die beiden von unserem Teilnehmer Roland Wünsch, einem ebenfalls sehr erfahrenen Fliegenfischer.

Theorie und Praxis wie im Flug

Der erste Seminartag startete mit dem theoretischen Teil im Seminarraum unserer Unterkunft. Geschichtliche Hintergründe, die Weiterentwicklung von Angelgerät und Angeltechniken sowie allgemeine Gerätekunde waren die Themen. Besonders interessant ist die Vielfalt des Fliegenfischens! Es gibt kaum eine Fischart, die nicht mit der Fliegenrute überlistet werden kann. Sämtliche Gewässerschichten, von der Oberfläche, bis zum Grund, lassen sich mit der richtigen Ausrüstung und Technik befischen.

Nach dem Mittagessen setzten wir die Theorie in die Praxis um. Die Grundtechniken des Fliegenwerfens wurden so direkt verinnerlicht. Hierfür ging es an die Altmühl, um einige Techniken auch gleich am Wasser umzusetzen. Hakenlose „Fliegen“ aus Wollfäden hingen an den Vorfächern, denn wir fischten diesmal nicht. Das Wetter zeigte sich sonnig, aber kühl. Besonders der frische Wind hätte gerne etwas milder sein können. Wir Angler/innen gehören aber nunmal an die frische Luft! Insgesamt zeigten sich unsere Jugendleitungen sehr interessiert und engagiert. So dauerte es auch nicht lange, bis die Würfe weiter, zielgenauer und sauberer von der Hand gingen.

Am seidenen Bindfaden

An Tag 2 bewiesen unsere Jugendleitungen viel Fingerspitzengefühl. Das Fliegenbinden ist nochmal eine ganz eigene Kunst. Es gibt unzählige Muster und Größen, von denen uns Ralf einige fängige Exemplare vorführte. Unter direkter Anleitung banden die Teilnehmenden winzige bis große Kunstfliegen nach: Nymphen, Trockenfliegen, Streamer – auch hier ließen wir nichts aus. Über eine Kamera, die mit einem Bildschirm verbunden war, verfolgten wir jeden Bindeschritt. Natürlich blieb die persönliche Betreuung nicht aus. Beim letzten Muster wurde es dann richtig persönlich: Unsere Teilnehmenden banden ein Muster komplett frei aus ihrer Phantasie heraus. Denn was gibt es Schöneres, als mit einem selbst entworfenen Köder einen Fisch zu überlisten? Das Fliegenbinden ist auch deshalb eine tolle Beschäftigung für die Gruppenstunde mit dem angelnden Nachwuchs!

Petri Dank an alle Beteiligten

Die Bayerische Fischerjugend möchte sich bei allen Beteiligten für das überragende Engagement bedanken! Auch dieses Seminar wurde durch eure Bereitschaft und euer Interesse zu einem vollen Erfolg. Unsere Jugendgruppen werden definitiv davon profitieren! Ein großes Petri Dank gilt auch dem Anglerverein Eichstätt, besonders in Person von Roland Wünsch, der uns das Gelände für unsere Wurfübungen zur Verfügung gestellt hat!

Dominik Hunoltstein

Flugstunden im Altmühltal

Großer Andrang auf unserem Seminar Fliegenfischen: Mit Streamer am Strom

Über das Wochenende vom 25.09. – 26.09.2021 kamen 20 Jugendleitungen aus unseren bayerischen Fischereivereinen zusammen, um das Fliegenfischen mit Streamer zu erlernen. Von absoluten Neulingen bis bereits erfahrenen Angler/-innen hatten wir eine genauso bunte Palette unter den Teilnehmenden, wie die Streamer, die wir zusammen gebunden haben. Vom leichten Streamerfischen, z.B. auf Forelle, Aitel und Barsch, lernten wir auch Einiges zur schwereren Klasse für Hecht & Co. Das Wichtigste dabei: Ausnahmslos alle konnten auf unserem Seminar noch etwas Neues lernen, das sie an ihre Jugendgruppe weitergeben können! Alle Teilnehmenden waren zu diesem Zeitpunkt entweder geimpft, genesen oder getestet.

Theoretische und praktische Grundlagen: Fließender Übergang am Fluss

Der erste Seminartag startete in unserer Unterkunft, um die theoretischen Grundlagen des Fliegenfischens kennenzulernen. Ralf Jessel, unser Fachreferent, durchleuchtete Gerätekunde, biologische Fakten zu Wasserinsekten sowie Zielfischen und das Verhalten am Gewässser. Einige Tipps und Tricks aus jahrezehntelanger Erfahrung durften hier natürlich nicht fehlen. Nach einem besonders lehrreichen Vormittag hatten sich alle das Mittagessen ehrlich verdient.

Am frühen Nachmittag ging es dann schon ans Wasser – schließlich muss die Theorie auch in der Praxis umgesetzt werden. Nicht nur unser Nachwuchs fängt hier klein an und so versuchten sich unsere Jugendleitungen zunächst am richtigen Umgang mit dem Fliegengerät. Eine Insel, umflossen von der Altmühl, bot einen wunderschönen Rahmen für die ersten Übungen. Unterstützt wurde Ralf hier von Maurice Bannach, einem seiner Unterstützer und Mitglied seiner Jugendgruppe – ein vorbildliches Beispiel für gute Jugendarbeit!

Bei strahlendem Sonnenschein und spätsommerlichen Temperaturen kamen wir ganz schön ins Schwitzen. Doch am Ende der Übungseinheit hat sich das alles ausgezahlt, denn Schwünge und Würfe gingen schon viel besser von der Hand. Also zurück zur Unterkunft, das Abendessen genießen und zum letzten, ebenso interessanten wie gemütlichen Teil des ersten Seminartages!

Selbstgemachte Kreativität: Abendliches Streamer-Binden

Frisch gestärkt war für den späten Abend nochmals Konzentration und Feingefühl gefragt. Ralf stellte uns drei fängige Streamer-Muster vor, die wir unter direkter Anleitung nachgebunden haben. Hierfür nutzten wir den dortigen Fernseher und die Kamera in Ralfs Handy, die jeden Schritt auf den Bildschirm warf. Auch hier zeichnete sich Maurice wieder als hervorragende Stütze aus – sobald Hilfe nötig war, waren er und Ralf direkt zur Stelle.

So fertigten unsere Teilnehmenden zwei kleinere Muster für leichteres Fliegengerät sowie einen großen Hecht-Streamer an. Bei letzterem entschied sich ein Teil unserer Jugendleitungen, die Farben ein wenig anders zu wählen, als vorgegeben. Genau darin liegt auch ein Reiz: Es muss nicht immer naturgetreu, oder strikt nach Anleitung sein. Eigene Ideen und Entwürfe können ebenso fängig sein – unter anderem deshalb ist das Fliegenbinden wirklich eine hervorragende Beschäftigung für die Jugendgruppe!

Feuertaufe im Wasser: Praktische Umsetzung an der Altmühl

An Tag zwei lag der Fokus allein darauf, das Erlernte voll und Ganz in die Tat umzusetzen. Natürlich mussten auch die selbstgebundenen Streamer ihre Prüfung bestehen! Um es vorweg zu nehmen: Sie spielten sehr gut unter Wasser und werden garantiert den ein oder anderen Fisch überlisten. Das Wetter zeigte sich wieder von seiner besten Seite, was das Angeln allerdings nicht leichter machte.

Strahlender Sonnenschein, Windstille und Temperaturen über 25 Grad schlugen den Fischen auf den Magen. Hinzu kam natürlich die hohe Anzahl an Leuten, die nicht gerade für Ruhe am Gewässer sorgte. Dennoch konnten ein paar halbstarke Aitel überlistet werden, auch wenn das Fangen natürlich nicht im Vordergrund stand. Maurice und Ralf unterstützten wieder bestmöglich, auch unser Teilnehmer Roland Wünsch vom gastgebenden Anglerverein Eichstätt hatte einige Tipps und Tricks parat.

Petri Dank für die Unterstützung und das Engagement

Großer Dank gilt dem Anglervein Eichstätt für die überragende Unterstützung unseres Seminars! Besonders die Vereinsmitglieder Roland Wünsch und Ralf Peter sind hier zu erwähnen, die uns mit Rat und Tat zur Seite standen. Von der Planung bis zur Umsetzung betreuten sie die Seminarbläufe rund um ihr wunderschönes Gewässer und unterstützden das Landesbüro damit bestens. Darüber hinaus wurden uns die Angelkarten kostenfrei zur Verfügung gestellt – ein riesen PETRI DANK dafür!

Unser Seminar war ein voller Erfolg – die gesamte Gruppe war mit Spaß, Interesse und Engagement bei der Sache. Wir bedanken uns hiermit bei allen Anwesenden für ein wunderbares und lehrreiches Wochenende in toller Atmosphäre. Unsere Jugendgruppen werden sich über viele neue, interessante Aspekte unserer Leidenschaft freuen können – und wir freuen uns auf das nächste Seminar mit euch!

Dominik Hunoltstein

Springen Truttas hoch nach Fliegen …

Bachforellen und andere Salmoniden sind oft auf ganz spezielle Nahrung abonniert. Schwärmen bestimmte Insekten, wie zum Beispiel Maifliegen, braucht ihr es mit einem anderen Köder als der Trockenfliege gar nicht erst zu versuchen. Vielleicht lohnt noch das Fischen mit einer Nassfliege. Andere, größere Kunstköder oder tiefer gefischte Kunstfliegen werden in solchen Situationen aber meist total ignoriert.

Mit Wasserkugel und Fliege

Das Fischen mit der Wasserkugel und einer Fliege ist eine sehr alte Technik, mit der schon eure Großväter erfolgreich Fische fingen

Manche sagen, sie sei im Gegensatz zum Fliegenfischen wenig edel; das ist so aber nicht korrekt. Auch mit der Wasserkugel-Fliege lässt sich sehr schonend und waidgerecht fischen, lassen sich gewollte Laichfische, seltene Arten oder Untermaßige gut zurücksetzen. Vor allen Dingen aber hat das Wasserkugel-Fliegenfischen einen entscheidenden Vorteil: Ihr könnt es mit so gut wie jeder Rute und Rolle betreiben, und braucht keine spezielle Ausrüstung. Außerdem klappt es mit dem Buldo, wie Wasserkugeln auch oft genannt werden, auch überall dort, wo für Schwünge oder auch Rollwürfe am verwachsenen See, Bach oder Fluss schlichtweg kein Platz ist.

Wie fischt man nun mit der Wasserkugel-Fliege?

Ganz einfach: Eine Durchlauf-Kugel mit Mittelloch könnt Ihr wie ein Durchlaufblei auf die Schnur ziehen, und sie hakenwärts mit einem Stopper bremsen. So kann ein beißender Fisch Schnur abziehen. Ihr könnt sie genau so zwischen zwei Stoppern auf der Hauptschnur platzieren, bei großer Bohrung versehen mit 2 Zusatzperlen, damit die Stopper nicht durchrutschen. Wasserkugeln mit seitlichen Ösen, die einander gegenüber liegen, könnt Ihr ebenso auffädeln; fahrt mit der Schnur bei der einen Öse nach oben hin durch, bei der anderen macht Ihr´s umgekehrt; hakenseitig folgt dann wieder ein Stopper. Oder knotet die Ösenkugel fest an: Auf der einen Seite wird die Hauptschnur angebunden, auf der anderen Seite das Vorfach. Das sollte am besten dünner sein als die Hauptleine. Macht es nicht zu lange, so dass Ihr gut damit werfen könnt; längere Vorfächer können bei vorsichtigen Fischen oder bei sehr klarem Wasser aber hilfreich sein. Ans Vorfach wiederum bindet Ihr ne Fliege.

Am schönsten ist das Wasserkugel-Fischen mit einer Trockenfliege

Trocken-Fliegen erkennt ihr daran, dass sie besonders borstig sind, puschelig, wuschelig oder flauschig. Je mehr Haare, Flügel usw. sie tragen, desto besser schwimmen sie. Gute Fliegen, z.B. Daunen-Fliegen, müsst Ihr nicht einmal fetten. Sie schwimmen auch so schön hoch auf. Für das Behandeln hochwertiger Fliegen nehmt Ihr am besten ein Spray. Das verteilt sich gleichmäßig auf dem Fliegenkörper, und die feinen Federn und Daunen verkleben nicht. Simple „Borstenfliegen“, bei denen der Körper nur aus aus einzelnen Federfasern zu bestehen scheint, lassen sich auch gut mit Öl oder simplem Schnurfett zum Schwimmen bringen.

Wasserkugel, Trockenfliege und eine schöne Bachforelle für die Bratpfanne

Am einfachsten fischt Ihr mit der Wasserkugel stromab.

Werft ein, oder lasst Eure Montage einfach abtreiben; bremst bei Bedarf die Schnur kurz, so dass die Fliege der Kugel voraus driftet. Wenn dabei das Vorfach kurvig oder in einem kleinen Bogen auf der Oberfläche liegt, ist das kein Nachteil (Ihr solltet auch das Vorfach an und an fetten, damit es gut schwimmt!). Dadurch spürt ein beißender Fisch, der von unten kommt, keinen Widerstand, wenn er die Trockene an einer fest montierten Wasserkugel nimmt. Beobachtet vor dem Fischen gut die Wasseroberfläche. Steigende, „muckende“ Fische verraten sich immer durch kleinere oder größere Ringe. Werft in Richtung der Ringe, oder lasst Eure Montage darauf zu treiben.

Setzt beim Werfen aber nicht zu dicht vor dem Fisch auf, um ihn nicht zu verscheuchen.

Beißt beim Driften nichts, dann stoppt ruhig mal länger die Schnur, oder bremst ihren Ablauf; jetzt „furcht“ die Fliege, und Ihr seht dort, wo sie ist, eine klitzekleine Bugwelle. Oder zieht einmal ganz langsam ein. Das imitiert die Startbewegungen mancher Fliegen auf dem Wasser, und lockt so manchen Fisch aus dem Gumpen. Am See lasst Ihr die Montage von Wind und Wellen übers Gewässer tragen, oder fischt statt mit der Trockenen mit einer Nymphe am langen Vorfach, die Ihr zupfend bewegt. Mit ein bisschen Übung könnt Ihr mit der Wasserkugel und der Fliege tolle Forellen aus Bach, Fluss und See zaubern!

Wasserkugel und Bachforelle

Erfolgreiches Fliegenfischen-Seminar: Mit Abstand unter die Oberfläche

Ein jeder Angler weiß, dass sich Geduld auszahlt. So sind wir sehr froh darüber, dass wir unser Seminar Fliegenfischen unter der Oberfläche vom 12.09. – 13.09.2020 durchführen konnten! In der wunderschönen Gegend rund um das niederbayerische Hutthurm besuchten unsere Jugendleitungen eine äußerst erfolgreiche Veranstaltung, angeleitet von unserem Fachreferenten, Ralf Jessel. Mit der Ilz schlängelt sich eine traumhaft schöne Fliegenfischer-Strecke durch die Landschaft, die wir am zweiten Tag befischen durften.

In unserer Unterkunft, dem Edhof, betreute uns die verantwortliche Familie Hanzi bestens – trotz Corona-Einschränkungen fühlten wir uns sehr wohl – es fehlte an nichts! Einen besonders großen Dank möchten wir Josef Heisl Jun. zukommen lassen. Josef ist mitverantwortlich für die Gewässerstrecke und ließ, wie sein Team vom Ilz-Fliegenfischen , keine Wünsche offen. Sie betreuten uns jeden Tag durch Fachwissen rund um die Region und das Gewässer. Darüber hinaus wurden uns die Tageskarten zur Unterstützung der Jugendarbeit umsonst zur Verfügung gestellt – einfach überragend!

Der erste Tag stand zunächst im Zeichen der theoretischen Grundlagen: Von den Ursprüngen des Fliegenfischens, über Gerätekunde, bis hin zu verschiedenen Tipps und Tricks vom Profi blieben keine Fragen offen. Die Einstellung unserer Teilnehmer war wie immer top – sie brachten sich aktiv in das Geschehen ein und waren konzentriert bei der Sache. Die Athmosphäre innerhalb der Gruppe war von Anfang an hervorragend! Nachdem wir nachmittags auf der Pferdekoppel einige Wurfübungen machten, bildete das abendliche Fliegenbinden den Abschluss des ersten Tages. Insgesamt 4 fängige Muster wurden gebunden – von Nymphen bis zum Streamer. Dabei zeigte sich unser Ralf äußerst erstaunt über das Geschick der Anwesenden.

Die von allen heiß ersehnte praktische Umsetzung folgte am zweiten Tag. Bei traumhaftem Wetter sowie Temperaturen jenseits der 25 Grad ließ es sich bestens an der frischen Luft und im kühlen Nass aushalten. Dass solch hohe Temperaturen den Salmoniden auf den Magen schlagen, tat dabei nichts zur Sache – schließlich heißt es Fischen und nicht Fangen! Dennoch konnte die ein oder andere wunderschön gezeichnete Äsche sowie ebenso prächtige Bachforelle überlistet werden. Doch auch für diejenigen, die keinen fischereilichen Erfolg hatten, war die gesamte Erfahrung in dieser wunderbaren Umgebung ein super Erlebnis!

Am Ende des Seminars waren sich ausnahmslos alle einig, dass unser Fliegenfischen unter der Oberfläche ein voller Erfolg war! Im Namen des Landesbüros der Bayerischen Fischerjugend möchte ich mich bei allen Beteiligten sehr herzlich bedanken! Von so viel Engagement kann unser Nachwuchs nur profitieren – Petri Heil!

Dominik v. Hunoltstein

Die richtige Fliegenschnur

Was bedeutet eigentlich WF und DT? Ist die Rute wichtiger als die Schnur?

Beim Fliegenfischen tauchen schnell viele Fragen auf – das Angebot an Ruten, Rollen und Schnüren ist beinnahe unermesslich. Aber was braucht es wirklich und wie kann man als Anfänger auch noch Geld sparen? Darum geht es in diesem Artikel.

Die Schnur-Typen kurz definiert:

WF = Weight forward, ein Ende der Fliegenschnur ist dicker, dort sitzt das Gewicht

DT = Double taper, die Schnur ist durchgehend dick und an beiden Enden verjüngt

INT = Intermediate, die Schnur sinkt leicht, schwimmt nicht

S = Sinking, die Schnur sinkt je nach Gewichtsklasse unterschiedliche schnell

Beim Fliegenfischen stellt die Schnur das Gewicht dar, um die winzigen Insektenimitationen ans Ziel zu befördern. Die Rute ist meist fein und weist eine hohe Biegefähigkeit auf, um, einer Peitsche ähnlich, die Schnur auf Weite zu „schleudern“.

Die Ruten und Schnüre werden in sogenannte AFTMA Klassen aufgeteilt, ein Allrounder für Forelle ist die Schnurklasse 5. Je größer die Zahl, desto steifer ist die Rute, sprich desto belastbarer ist sie.

Das hauptsächliche Gewicht der Schnur befindet sich innerhalb der sogenannten „Keule“, dem dicksten Teil, welcher nach vorne und hinten konisch ausläuft. Wenn man die gesamte Keule also aus den Ringen der Rute hat, sollte diese sich optimal „laden“.

Nun ist es wichtig zu überlegen, an welchem Gewässer man fischen, und welche Fischart man fangen möchte. Die meisten Fische fängt man an Bächen und Flüssen in sehr kurzen Distanzen, oft nur wenigen Metern. Weite Würfe an’s andere Ufer bringen in der Regel die wenigsten Fische. Also empfiehlt sich an Bächen und Flüssen im Allgemeinen eine kurzkeulige Schnur mit maximal 8 oder 9 Metern Keule. Das sorgt für Flexibilität in der Präsentation, dem Handling und für ordentlich „Wumms“ beim Schiessen lassen. Vor allem auch Anfänger bekommen durch das komprimierte Gewicht ein gutes Gefühl für die Schnur. Auch schwere Nymphen oder Streamer lassen sich mit einer kurzkeuligen Schnur deutlich leichter werfen, als mit einer langkeuligen.

Eine teure Schnur kann eine günstige Rute immens aufwerten, andersherum funktioniert das leider kaum. Das kann Euch beim Kauf eines Sets viel Geld sparen.

Beim Rollenkauf solltet ihr darauf achten, dass diese die Rute gut ausbalanciert. Haltet ihr die Rute am vorderen Ende des Korkgriffs, sollte sie also nicht nach vorne oder hinten überfallen.

Eine kurzkeulige Schnur bietet nicht nur für den Anfänger immense Vorteile, egal ob große Fliegen, Flexibilität in der Präsentation oder der Wumms beim Schießen-lassen, ihr werdet Euch deutlich leichter tun und einer günstigen, vielleicht schon im Schrank vergessenen Rute, wieder neues Potenzial verleihen.

Weißfische mit der Nassfliege

Angeln mit der Weitwurfolive

Nassfliegenfischen auf Weißfische macht einen Riesen-Spaß. Die kleinen Kunstköder passen perfekt zu den kleinen Weißfisch-Schnuten. Meist sind sie auf Hakengrößen Nummer 12, 14 oder 16 gebunden. Nassfliegen sollen aufsteigende Insektenlarven, kleine Brutfische oder sinkende, ertrunkene Insekten darstellen, die bei der Eiablage ins Wasser gefallen sind, oder die nach der Fortpflanzung sterben.

Insektenlarven und die ausgewachsenen Fliegen gehören zur Hauptnahrung unserer Weißfische

Sie fressen sie das ganze Jahr über. Selbst im Winter, wenn die Sonne herauskommt, sind Insekten unterwegs; ihre Larven überwintern sowieso, sind im Wasser ständig präsent. Auch kleine Fische und Wasserkäfer, Wanzen und so weiter gibt´s im Wasser immer – natürliche Vorbilder zuhauf! Nassfliegen gibt es in unzähligen Mustern, Modellen und Größen. Welche Ihr nehmt, müsst Ihr entscheiden. Faustregel: Am besten fängt, was gerade fliegt oder schlüpft, das heißt, ein Muster, das der natürlichen Nahrung am ähnlichsten ist. Andererseits sind Weißfische sehr neugierig, und nehmen gerne auch sehr auffällige, bunte, farbenprächtige Muster.

Nassfliegen haben meist eng anliegende Hecheln und einen sehr schlanken Körper

Nassfliegen sehen eher „dürr“ aus, der Fliegenhaken ist wenig „geschmückt“. Durch dieses Design sinken sie in aller Regel ab. Je mehr eine Nassfliege an Borsten oder Federn hat, desto langsamer sinkt sie; manche „Nasse“, wie man Nassfliegen auch kurz nennt, schwimmt allerdings auch im Oberflächenfilm. Wie fischt man nun die Nassfliege, und was ist eigentlich eine Weitwurfolive?

Weitwurfoliven sind den Sbirulinos oder Bombarden ähnlich

Allerdings haben sie keinen Fürungsstab, und werden aus einer transparenten, leichten Kunststoffmischung hergestellt, die sie im Wasser schweben oder nur ganz langsam untergehen lässt. Sie sind nur wenige Zentimeter lang und haben ein Mittelloch. Montiert werden sie, indem man sie einfach auf die Schnur aufzieht. Ursprünglich wurden sie als Zusatzwurfgewichte für sehr feine, kleine Posen verwendet, die man sonst nicht weit werfen kann. Hier beim Nassfliegenfischen auf Weißfische fischt Ihr sie durchlaufend, am besten mit einem oder zwei guten Gummistoppern vor der Fliege.

Ideal zum „Fliegen-Fischen“ ist eine kleine Köfi- oder Spinnrute mit einer feinen Schnur, zum Beispiel einer 16er

Die reicht für Weißfische vollauf; Ihr könnt damit durchgehend fischen, ohne Vorfach. Einfach die Olive aufziehen, dann den oder die Stopper, dann die Fliege anknoten. Serviert Eure Montage an Krautfeldern, Seerosen, vor Büschen und Bäumen, oder „drescht“ mitten in erkannte Schwärme. Bisse von Rotaugen und besonders -federn lassen sicher nicht lange auf sich warten. Meist kommen sie schon kurz nach dem Einwurf. Beißt nichts, dann zupft die Montage langsam zu Euch heran, mal im Zeitlupentempo, mal schneller. Oft braucht Ihr bei nem Biss nicht einmal anschlagen, weil sich die Fische gegen den Zug an den kleinen, scharfen Greifern selbst haken. Viel Spaß beim Weitwurfoliven-Nassfliegenfischen!