Baiting Stories

Thema: Gezieltes Anfüttern. Das gezielte Einbringen von geringem Futter kann bei vielen Angelarten den Unterschied ausmachen.

Gerade beim Karpfenfischen und Friedfischangeln kann es das Fangergebnis verbessern. Die Fische ziehen viel herum, sind mal hier, mal dort. Um sie an einen Spot, einen Platz zu ziehen, sie dort zu halten, muss man gezielt füttern. Bei uns, der Fischerjugend, wird meist vom Ufer aus angefüttert. Nur wenige haben ein Boot oder Futterboot. Nicht selten ist das Bootfahren oder das Füttern mit dem Futterboot ja auch verboten. Bleibt also nur das gezielte Aus-Werfen. Dieses kann man auf ganz unterschiedliche Art und Weise tun. So ist es möglich, geringe Mengen an Futter gezielt am Angelplatz auszubringen.

Methode 1 – PVA-Band oder -Schnur:

Das Anbinden von wenigen Baits an der Montage ist einfach und geht schnell. Einfach ein paar Köder nehmen, PVA-Band rum, ein kleines Päckchen Schnüren, an den Haken hängen und raus damit. Sowas geht zum Beispiel mit Hundefutterringen gut. Oder ne Kette, die im Hakenbogen hängt, oder die sich zwischen Blei und Boom entlang spannt. Gut für Pellets, zum Beispiel. Köder mit Loch lösen sich gut von der PVA-Schnur oder vom Band. Solche ohne, wie zum Beispiel Boilies, sind in einem PVA-Mesh oder Strumpf besser aufgehoben.

Hufu-Paket am Band


Methode 2 – PVA Mesh oder Strumpf

Damit kann man richtige Würste produzieren, die zusätzlich noch kleinere Partikel enthalten. Wenn Ihr ne schwere Rute fischt, zum Beispiel einen 3 lbs Stecken, könnt Ihr die Wurst samt Montage und Blei ausbringen. Mit ner leichteren Rute müsst Ihr vorsichtig werfen, um die Gerte nicht zu überlasten, denn etwas größere Baitwürste wiegen schon was. Im Zweifelsfall nehmt für das Ausbringen der Baitwürste lieber ne Spod-Rod oder eine andere schwere Rute, mit oder ohne Zusatzblei; es geht auch gut mit Pilk- oder Wallerruten. Wenn Ihr mit ner zweiten Rute baitet, dann müsst Ihr genau werfen können, damit das Anfutter auch da landet, wo es soll. Eigentlich sind die PVA-Mesh-Würste aber für den Direkteinsatz an der montierten Fangrute gedacht.

Kleine PVA-Mash Wurst

Methode 3 – gezieltes Anfüttern mit der Spomb

Eine weitere Variante ist das gezielte Anfüttern mit der sogenannten Spomb. Das patentierte Teil lässt das Futter von oben her auf den Platz rieseln. Das kann Vorteile haben, weil dadurch mehr Fische aufmerksam werden. Spombs lassen sich gut mit 3 lbs-Ruten einsetzen. Es gibt mehrere Größen. Der bombenförmige Fütterer lässt sich aufklappen, mit Boilies, Pellets und Partikeln füllen, verschließen und auswerfen. Durch seine Form fliegt er gut. Beim Auftreffen auf die Wasseroberfläche öffnet er sich, denn er hat vorne einen Druck-Auslösemechanismus. Um immer wieder die gleiche Stelle zu treffen, solltet Ihr Eure Schnur für´s Spomben clippen. Hochwertige Rollen haben nen runden Schnurclip, der die Leine nicht beschädigt. Hier macht Ihr die Schnur einmal rund rum bzw. drunter, und schon passt die Wurfweite. Nehmt beim Spomben nach dem Vorschwung, dem Auswurf, die Rute wieder ein wenig zurück, oder haltet sie ganz locker in der Hand und nach oben, zum Himmel hin. Geht jetzt die Spomb in den Clip, zieht sie die Rute an der Schnur mit nach vorn, und landet ganz sanft. Wenn Ihr mit dem Spomben anfangt, macht erstmal ein paar vorsichtige Würfen, fischt Euch ein, damit Euch das Ganze nicht abfetzt. 🙂 Petri Heil beim Baiten. Oder vielmehr: Danach, beim Fangen. 🙂

Englisches Brot

Brot auf die englische Art

Angeln mit Liquidised und Punched Bread

Brot als Angelköder wird hierzulande eher stiefmütterlich behandelt. Gelegentlich kommen frische Brötchen beim Oberflächenangeln auf Karpfen zum Einsatz. Ansonsten spielt es lediglich die Rolle einer Notlösung, wenn sonst gerade nichts da ist.

In Großbritannien genießt Brot als traditioneller Angelköder große Beliebtheit. Mit ein paar Handgriffen verwandeln die Engländer Toastbrot in verführerisches Lockfutter, das sog. liquidised bread (gemixtes Brot), und reizvollen Hakenköder, das sog. punched bread (gestanztes Brot). Davon können wir uns eine Scheibe abschneiden:

Die Brotsorte

Am besten greift man zu „weißem“ Toastbrot des Typs American Sandwich, das in jedem Supermarkt zu finden ist. Allerdings variieren die Eigenschaften der unterschiedlichen Marken. Durch Ausprobieren findet man die richtige Sorte für sich und seine Zielfische. Das Brot sollte eine gewisse Feuchtigkeit mitbringen für die optimale Weiterverarbeitung. Das Testen ist finanziell kein großer Aufwand. Eine Packung Toast ist meist für unter 1,- Euro zu haben und pro Angeltour reichen in der Regel ein bis zwei Packungen.

Liquidised Bread

Als Lockfutter verwendet man das sog. liquidised bread – gemixtes oder püriertes Brot. Dazu brauchen wir einen Mixer oder eine Küchenmaschine mit Schneidmessereinsatz: immer drei Scheiben Toast grob zerpflücken, in den Mixer gegeben und etwa 30 Sekunden lang zerkleinern. So entsteht ein sehr feines Brotpulver, aus dem sich kompakte Ballen mit einem mehr oder weniger festen Händedruck formen lassen. Diese lösen sich unter Wasser zügig wieder auf und bilden dabei eindrucksvolle Wolken. Durch die feine Struktur ist die Lockwirkung sehr hoch, ohne dass die Fische zu schnell gesättigt werden.

Je nachdem wie feucht das gemixte Brot ist und wie fest die Ballen geformt werden, lösen sie sich an der Oberfläche, im Mittelwasser oder am Grund auf. Die Feuchtigkeit der fertigen Masse hängt von mehreren Faktoren ab: Wahl der Toastmarke, Frische des Brots, Verwendung der Rinde – ohne Rinde wird das Pulver feiner und feuchter. Um die Lockwirkung von liquidised bread noch zu verstärken, kann man farbige Lockstoffe, gekochten Hanf oder zerkleinertes Frühstückfleisch untermischen.

Punched Bread

Als Hakenköder verwendet man sog. punched bread – gestanztes Brot. Dazu entfernt man von einer Scheibe Toastbrot die Rinde und legt sie für 10 bis 15 Sekunden bei voller Power in die Mikrowelle. Die Toastscheibe sollte sich danach warm, weich und dampfig anfühlen. Wer keine Mikrowelle zur Hand hat, kann die Toastscheibe auch mit einer Zange über Wasserdampf erwärmen (Vorsicht vor der Hitze!). Die angewärmte Toastscheibe plättet man mit einem Nudelholz und leichtem Druck, bis sie noch etwa 3mm dick ist. Danach werden die Brotscheiben in Fischhaltefolie oder in einer Frischhaltedose aufbewahrt.

Am Wasser werden mit Hilfe eines dicken Strohhalmes oder einem Stück von einem Metallröhrchen kleine „Brotplätzchen“ ausgestochen. Alternativ kann die Scheibe auch mit einem scharfen Messer in Stücke zerteilt werden. Die Größe der Brotplätzchen richtet sich nach der verwendeten Hakengröße, z. B. für Rotaugen: Hakengröße 10-14 bei etwa 4 bis 6mm Durchmesser; für Döbel: Hakengröße 4-8 bei bis zu 1,5cm Durchmesser. Am besten sticht man den Haken zweimal durch das Brotplätzchen, dann kann es nicht so leicht vom Haken gezupft werden. Ein optimal verarbeiteter Köder quillt bei Kontakt mit Wasser zu einer Brotflocke auf. Bleibt dieser Effekt aus, sollte das Brot beim nächsten Mal mit weniger Druck geplättet werden.

Idealerweise wird punched bread an der Posenmontage angeboten. So ist die Bisserkennung am einfachsten. Bei der Präsentation an der Grundmontage kommt es vor, dass das Brot abgelutscht wird, bevor man den Biss überhaupt bemerkt.

Futtertaktik

Je nach Zielfisch kann eine Kombination von liqudised bread und punched bread sinnvoll ein. Sind im Gewässer viele Kleinfische unterwegs, werden diese durch die Brotwolke bald angelockt und sie nehmen den Köder bereitwillig auf. Gerade Jungangler freuen sich über den schnellen Biss. Möchte man gezielt größere Exemplare fangen, sollte man die Menge an Brotpulver reduzieren und die Größe des Brotplätzchens erhöhen. Ist von vornherein bekannt, dass sich viel Kleinfisch im Gewässer befindet, kann auch direkt nur mit einem großen Hakenköder geangelt werden. Gerade große und scheue Döbel lassen sich so zum Biss verleiten.

Am längeren Hebel – Friedfischangeln mit der Bolognese-Rute

„Unter der Rutenspitze angeln“ erhält eine ganz neue Bedeutung, wenn die Angel sieben Meter lang ist.

Überhängende Äste, Totholz und Seerosenfelder bieten vielen Fischen Schutz und Deckung. Diese Unterstände sind oft viel näher am Ufer, als viele Angler denken. Deshalb werden sie leicht übersehen. Hier zu angeln, ist nicht einfach – aber ausgesprochen erfolgreich. Wer diese Spots mit der Bologneserute beangelt, sitzt wortwörtlich am längeren Hebel.

Es ist ein typischer Frühsommertag im Mai. Die Wassertemperatur des Baggersees hat sich in den letzten Tagen deutlich erhöht. Die ersten Seerosen breiten ihre Blätter an der Wasseroberfläche aus. Überdeutlich zeichnen sich die Konturen eines Trupps halbstarker Karpfen zwischen den Pflanzen aus. Die Fische stehen dicht am Ufer. Zwischen den Seerosen sind sie für viele Angler trotzdem unerreichbar. Und so fressen die Fische hier weiter ungestört.

Ein Trupp Karpfen hat sich zwischen den Seerosen versteckt. Mit herkömmlichen Angelmethoden ist Angeln hier fast unmöglich. Jetzt schlägt die Stunde der Bolognese-Angel.

Leise und unauffällig arbeite ich mich ans Ufer vor. Sorgfältig bin ich darauf bedacht, die Fische nicht zu vergrämen. Langsam schiebe ich die Rutenspitze mit dem feinen Schwimmer über die Fische. Doch dann bin ich zu unvorsichtig – ein Stein löst sich unter meinen Schuhen und rollt ins Wasser. Die dunklen Schatten schießen davon. Frustriert und etwas verdattert bleibe ich am Ufer zurück und starre aufs Wasser – Chance vertan.

Die meisten Angler kennen die Bologneseangel nur aus Zeitschriften oder dem Internet. Am Wasser aber sieht man die langen Stöcke sehr selten. Zu Unrecht, denn diese Fischerei ist spannend – und erfolgreich.

Ursprünglich wurden diese langen Ruten für die Posen-Angelei in Flüssen und Kanälen entwickelt. Das Angeln mit der Bologneserute funktioniert aber auch an Stillgewässern. Dieser Blogbeitrag will Lust machen auf diese besondere Form der Fischerei.

Das Angeln mit der Bologneserute ist ein leichtes und flexibeles Fischen: Viel Gerät braucht es nicht, um mit der Bologneseangel erfolgreich zu sein. Der Angler bleibt dadurch beweglich. Ein wichtiger Vorteil dieser Fischerei.

Rute und Rolle:

Bologneseruten sind eigentlich Stippruten, die mit Angelrollen ausgerüstet sind. Zwischen fünf und acht Meter lang sind die Bolo-Ruten. Es muss aber keine teure Spitzenrute sein – geeignete Bolos gibt es schon für etwa 30 Euro.

Auch die Rolle selbst muss weder groß noch teuer sein – kleine 1000er oder 2000er Modelle sind völlig ausreichend. Wichtig ist, dass die Bremse sauber arbeitet, damit größere Fische ruckfrei Schnur nehmen können.

Die Schnur:

Bei der ursprünglichen Bolognese-Angelei auf (kleinere) Friedfische bewegen sich die Durchmesser meist unter 0,20 Millimeter. Wer die Bolo aber vorwiegend zum ufernahen Angeln auf größere Friedfische einsetzen möchte, sollte eine Schnurstärke von etwa 0,25 Millimeter wählen. Zusammen mit dem langen Hebel der Angelrute und der sauber arbeitenden Bremse lässt sich so jeder Drill sicher beherrschen.

Die Schwimmer (Posen):

Den Schwimmern kommt bei dieser Art der Angelei eine besondere Bedeutung zu – nicht nur zur Bissanzeige, sondern auch zur Köderpräsentation.

Einige Schwimmer mit unterschiedlichen Tragkräften und ein entsprechendes Sortiment Schrotbleie reichen völlig aus, um flexibel auf die unterschiedlichen Bedingungen reagieren zu können.

An der Bologneserute werden die Schwimmer „festgestellt“. Bei diesen Feststellposen wird die Angeltiefe nicht über einen Stopperknoten auf der Schnur fixiert, sondern mittels Gummiringe, die die Schnur am Schwimmer festklemmen. Die maximale Angeltiefe ist dabei die Länge der Rute. Ein weiterer Vorteil der langen Bolo-Ruten.

Posen mit Tragkräften zwischen 0,5 und ca. 4 Gramm sind ideal. So kann bei ruhigen Bedingungen sehr fein geangelt werden und bei Wind oder Strömung kann ein Schwimmer mit höherer Tragkraft montiert werden.

Einige Posen mit unterschiedlichen Tragkräften und die dazugehörigen Klemmbleie – mehr braucht es nicht. Dabei reichen auch günstige Exemplare aus, die auch für Jungangler erschwinglich sind.

Die Haken:

Beim Bologneseangeln werden kleine Köder verwendet. Entsprechend klein sollten auch die Haken ausfallen. Hakengrößen zwischen 10 und 16 sind ideal. Die Stärke des Vorfachs sollte dabei nicht unter 0,20 Millimeter liegen.

Die Bebleiung der Pose:

Die richtige Bebleiung schafft die Voraussetzungen für eine sensible Bissanzeige. Das sorgfältige Ausbleien der Pose erfolgt dabei nach den gleichen Regeln, wie beim „normalen“ Posenangeln. Wer in seine Internet-Suchmaschine „Posenangeln für Einsteiger“ eingibt, findet gute Erläuterungen hierzu.

Die Angeltiefe wird so eingestellt, dass das letzte Bleischrot vor dem Haken auf dem Grund aufliegt. Dadurch ist der Köder am Spot verankert („das sogenannte Ankerblei“) und die Pose zeigt jede Bewegung am Köder sofort uns sensibel an.

Die Köder:

Als Köder eignen sich alle Angelköder, die an kleinen Haken angeboten werden können: Mais, Teig oder Maden sind ideal, aber auch grüne Erbsen oder Nudelstückchen sind einen Versuch wert.

Egal ob Teig, Mais oder andere Köder: Die Hakenspitze bleibt beim Bolo-Angeln frei. So sitzt der Haken sicher im Fischmaul.

Anders als bei vielen anderen Angelarten wird hier nur ein einzelner Köder angeboten. Dadurch wird der Köder sehr natürlich und unauffällig präsentiert. Dies ist einer der entscheidenden Erfolgsfaktoren dieser Angelart.

Die Angelei:

Die kleinen Köder und Haken stellen sicher, dass der Köder meist sofort ganz im Fischmaul verschwindet. Taucht die Pose unter, wird ein Anhieb gesetzt. Dabei reicht es aus, die Rutenspitze zügig und bestimmt anzuheben.

Durch die lange Angelrute kann der Fisch im Drill gut geführt und von Hindernissen ferngehalten werden.

Nur das Landen der Fische ist durch die langen Ruten etwas schwieriger: Am besten verwendet man einen Kescher mit etwas längerem Stil.

Kurze Zeit nach dem ersten Fehlschlag entdecke ich eine schöne Schleie unter der Wasseroberfläche. Lautlos lasse ich den ultraleichten Schwimmer ins Wasser gleiten. Einige Maiskörner fliegen als Lockfutter einzeln hinterher. Dann passiert einige Minuten lang nichts – doch dann beginnt die Pose zu kreisen, bevor sie abtaucht. Ich schlage an. Der Anhieb sitzt. Der braune Rücken einer schönen Schleie durchbricht die Wasseroberfläche. Mit der Angelrute dirigiere ich sie sicher durch die Seerosen und lande sie sicher. Einmal mehr war die Bologneserute der längere Hebel.

Eine schöne Schleie konnte dem einzelnen Maiskorn nicht widerstehen. Im Drill zwischen den Seerosen spielte die lange Angelrute ihre Stärken voll aus.

Erdiges Pickern und Feedern

Friedfischangeln in der Schlammwolke

Friedfische sind neugierige Gesellen, und in aller Regel Schwarmfische. Sie lassen sich durch allerlei Dinge anlocken, durch Geräusche, Bewegung, Lichtreize, Blinken, Blitzen – und durch Duft, Geruch und Schlammwölkchen. Das kriegt man sehr schnell mit, wenn man mit Kunstködern fischt; die werden ja nicht selten von Weißfischen verfolgt, weil sie das Gummi oder Blech für einen Artgenossen halten. Oder, wenn man ein beliebiges Etwas, etwa einen Stein, von einer Brücke aus ins Wasser wirft;

Sofort sind Fische da, um nachzusehen, was das ist.

Sie suchen und durchstöbern sofort die entstehende Schlammwolke, die von Stein her hoch-wolkt. Daraus kann man folgendes ableiten: Um Weißfische anzulocken, muss man sich nicht unbedingt viel Mühe machen! Man muss nur tricksen… Ein bekannter Angeltrick der Friedfischangler ist das Feedern oder Pickern mit dem Futterkorb. Dort enthalten ist eine Futtermischung, die unter Wasser die Fische durch Duft und Wolkenbildung anlockt; zum Fressen sind die kleinen Partikel eher weniger gedacht. Wolke reicht eigentlich völlig! Und was macht sonst noch Wolke unter Wasser? Das, was Fische beim Fressen oft auf- oder umwühlen!

Schlamm! Den kann man super imitieren

Und zwar mit Erde, mit Dreck vom nächsten Acker! Den packt man in ein kleines Döschen, und nimmt ihn mit zum Fischwasser. So, wie er ist, kommt er in einen Maschenkorb oder einen geschlossenen Feeder. Unter Wasser löst er sich – je nach Feuchtigkeit oder Klumpigkeit – sekunden- oder minutenschnell auf, macht eine kleine Schlammwolke, eine kleine, ungewöhnliche Duftspur, und lockt damit die neugierigen Schwarmfische an. Denn es sieht für sie aus, als würde dort, wo der Duft, die Wolke herkommt, ein Fisch Futter suchen oder bereits fressen – und sowas können sich die Schwarmkollegen natürlich nicht entgehen lassen. Auch (größere) Fischnährtiere, die sich in den Boden ein- oder ausgraben, oder die sich auf dem Gewässerboden bewegen, hinterlassen kleine Schlammwölkchen; Krebse, zum Beispiel. Auf jeden Fall auch ein Grund, dort mal nachzusehen.

Je feiner die Erde, desto schneller löst sie sich auf.

Klumpige Erde, richtig batziger Dreck, bleibt länger im Korb und löst sich schubweise, manchmal rollen auch kleine Knödel vom Korb fluss- oder bachabwärts. Das Fischen mit Erde pur kann man vor allem dann machen, wenn man die Fische überhaupt nicht sättigen will, oder wenn man ohnehin schon weiß, wo sie genau stehen. Will man zum Futterdreck zusätzlich noch etwas Duft geben, mengt man Lockstoff bei, entweder flüssigen oder Pulverlockstoff. Gut durchmischen, fertig. Erde eignet sich auch hervorragend zum Untermischen von Lebendködern oder Stücken davon; packt also ruhig auch mal ein paar Maden oder Wurmstücke mit in den Lock-Boden mit dem erdigen Geruch. Ihr werdet sehen, es klappt! 🙂