Der Karpfen zählt zu den beliebtesten Zielfischen Bayerns. Seine Kampfkraft ist berüchtigt und er erreicht beachtliche Größen. Auch für die Küche ist er ein sehr interessanter Fisch, aus dem wir viele köstliche Gerichte zubereiten können. Die am weitesten verbreitete Angelart ist ohne Zweifel das Ansitzangeln. Wir möchten auf unserem Seminar aber noch weitere Methoden aufzeigen, die mindestens genauso spannend sind und dabei sehr viel „Action“ am Wasser versprechen! HIER gehts zur Online-Anmeldung
Diese Techniken bringen viel Abwechslung in den fischereilichen Alltag, verlangen eine gute Beobachtungsgabe, zielgenaue Würfe und unauffälliges Verhalten am Gewässer. Dabei konzentrieren wir uns nicht nur auf den Umgang mit „herkömmlichem“ Angelgerät für den Fang von Karpfen, sondern zeigen auch das Fliegenfischen auf. In Theorie und Praxis erwarten euch zwei spannende und vielseitige Tage in Gunzenhausen. Für eure Angeltage mit der Jugendgruppe geben wir euch damit tolle Möglichkeiten an die Hand, die Spaß machen und dabei sehr erfolgreich sein können!
Das Gewässer lesen: Fangplätze und Risiken erkennen
Aktives Karpfenangeln: Verschiedene Methoden (Pirschen/Posenfischen/Freie Leine/Fliegenfischen)
Gerätekunde
Gruppenarbeiten: Umsetzung mit der Jugendgruppe
Praktische Umsetzung des Erlernten
Bitte beachtet unsere vollständigen Teilnahmebedingungen. Bei Überbuchung zählt in der Regel der Zeitpunkt der Anmeldung. Eine andere Reihenfolge bleibt jedoch dem Landesbüro vorbehalten. „Neulinge“ haben Vorrang vor denjenigen, die ähnliche Seminare bereits besucht haben. Bei unentschuldigtem Fehlen und zu kurzfristiger Absage ohne plausiblen Grund wird die Ausfallgebühr in Rechnung gestellt.
Hinweis zu den Kosten: Das Seminar mit allen nötigen Materialien und Inhalten ist für euch kostenfrei. Auch die Übernachtung wird durch das Landesbüro der Bayerischen Fischerjugend übernommen. Die Verpflegung muss allerdings selbst vor Ort bezahlt werden.
Maximale Teilnehmerzahl: 20 Personen
Anmeldeschluss: 22.06.2025
Wo es Krebse gibt zuhauf…
Karpfen, besonders große, haben ein Faible für Krebse. An vielen Gewässern Bayerns kommen zwischenzeitlich fremde Krebsarten wie der Kamberkrebs vor, die von der Körpergröße her wie geschaffen für Karpfen (und Karpfenmäuler) sind. Die fremden Arten, die sich meist schnell vermehren, werden schnell zum Hauptfutter der Rüssler, die dadurch zu Riesen-Fischen heranwachsen. Wenn ihr gezielt große Karpfen fangen wollt, dann schlagt euer Camp dort auf, wo sich des Nachts am Ufer im Flachwasser, an Stegen, in Häfen und an Badestränden im Lampenschein besonders viele Krebse zeigen. Hier kommen auch die Großkarpfen hin.
Partikel – haltbar im Glas
Partikel wirken auf Flossentiere unwiderstehlich! Daher schwingen viele Anglerinnen und Angler in Vorbereitung auf die nächste Saison den Kochlöffel.
Damit sich der Aufwand lohnt, kochen sie gleich eine ganze Menge von dem pflanzlichen Köder vor – viel zu viel für einen Angeltag! Wohin mit dem Partikelvorrat?
Partikel im Gefrierfach aufbewahren?
Einfrieren ist oft die erste Idee zu Vorratshaltung. Doch der Platz im Gefrierschrank oder in der Tiefkühltruhe ist beschränkt und beim Vorkochen von Partikeln kommt ein ganz schönes Futter-Volumen zusammen. Platzsparende Alternative: Einkochen! Wenn ihr ohnehin gerade dabei seid, Hanf oder Tigernüsse vorzukochen, könnt ihr die Partikel heiß in Einmachgläser abfüllen. Bei sauberer und zügiger Arbeitsweise bleiben eure Vorräte mehrere Wochen haltbar.
So geht’s: Partikel-Vorrat einmachen
Füllt einen großen Topf maximal zur Hälfte mit Partikeln. Dann gießt ihr soviel Wasser auf, bis es etwa handbreit über den Partikeln steht. Für mehr Geschmack könnt ihr Salz oder Zucker hinzugeben (2 EL pro Liter), das ist aber kein Muss. Die Partikel werden ca. 45 min gekocht. Tigernüsse lässt man am besten eine Nacht lang einweichen (evtl. dann wieder Wasser nachfüllen). Fertig gegarten Hanf erkennt ihr am weißen Keimling, der aus der Hülle spitzt.
Gegen Ende der Garzeit der Partikel, könnt ihr die Schraubdeckelgläser vorbereiten. Sie werden erhitzt und so von sämtlichen Keimen befreit, damit ihr Inhalt lange haltbar bleibt. Stellt die sauberen Gläser auf ein nasses Handtuch und füllt sie für 5 Minuten mit kochendem Wasser. Danach fasst ihr die Gläser mit Topfhandschuhen an (Gläser sind jetzt heiß!) und leert sie aus. Lasst sie kurz verkehrt herum auf dem Handtuch abtropfen und stellt sie dann in etwas Abstand zu einander auf, damit ihr sie zügig befüllen könnt. Die Schraubdeckel legt ihr in einen Topf mit kochendem Wasser. Nach 5 Minuten fischt ihr sie mit einer Grillzange oder Kochpinzette wieder heraus und legt sie zum Abtropfen neben die Gläser.
Mit einem Trichter und einer Schöpfkelle füllt ihr nun die fertig gekochten Partikel in die Gläser. Achtet darauf, dass die Partikel mit etwas Flüssigkeit bedeckt sind. Es ist wichtig, dass ihr zügig und sauber arbeitet! Tropft etwas Flüssigkeit auf den Glasrand, wischt ihn gleich mit einem sauberen Tuch ab. Jedes fertig befüllte Glas wird sofort mit dem Deckel fest verschlossen.
Sind alle Gläser befüllt und verschlossen, lasst sie an einem Ort abkühlen, wo sie keinem Luftzug ausgesetzt sind. Nach einer Weile hört ihr Glas für Glas das Plopp-Geräusch des Deckels, wenn er Vakuum gezogen hat. Bewahrt die abgekühlten Gläser am besten an einem kühlen dunklen Ort auf.
Hinweis: Die auf diese Weise verarbeiteten Partikel sind nur als Fischfutter zu verwenden und nicht für den menschlichen Verzehr geeignet.
Tipp: Kontrolliert in den ersten Tagen nach dem Einmachen, ob sich ein Deckel gewölbt hat. Das weist darauf hin, dass sich Gärgase gebildet haben und das Einkochen nicht geklappt hat bei dieser Portion. Öffnet das betroffene Glas kurz, damit die Gärgase entweichen können, und verbraucht den Inhalt möglichst schnell (bzw. entsorgt ihn, sollte er schon verdorben sein).
Gaumenschmaus ganz ohne Kochen und Braten
Graved Karpfen
Einer der beliebtesten Speisefische hierzulande ist zweifellos der Karpfen. Entsprechend vielfältig sind die Zubereitungsarten. Wir haben ein einfaches Rezept für einen ganz besonderen Brotzeit-Genuss gefunden, das wir unbedingt mit euch teilen wollen:
Karpfen in Würzmischung
Man nehme zwei frische Karpfenfilets. Diese werden in einer gewürzten Salz-Zucker-Mischung gebeizt. Mischt dazu Meersalz und braunen Zucker im Verhältnis von 60:40. Die Würzmischung für 100g Salz-Zucker-Mischung besteht aus 1 EL Senfkörnern, 5 Wachholderbeeren und 1 TL Pfefferkörner. Zerstoßt die Zutaten (ohne Filet) in einem Mörser.
Wiegt nun die Fischfilets ab und bestreut sie mit der Würzmischung. Ein Kilo Filet verträgt 50-70g Salz-Zucker-Würze, je nach gewünschter Intensität. Darüber streut ihr noch gehackten Dill ganz nach Geschmack.
Beizen im Kühlschrank
Legt die Filets mit den Fleischseiten aufeinander, wickelt sie in Frischhaltefolie ein und legt sie in einer Schale in den Kühlschrank. Alternativ könnt ihr die gewürzten Karpfenfilets auch vakuumieren wie auf unserem Foto. Die Filets bleiben für 24 bis 48 Stunden im Kühlschrank und müssen ca. alle 12 Stunden gewendet werden. Sind sie vakuumiert, entfällt das Wenden.
Graved Karpfen servieren
Nach einem bis zwei Tagen könnt ihr die Filets aus dem Kühlschrank und aus der Folie nehmen. Kratzt die Gewürzmischung ab, wascht die Filets ab und tupft sie trocken.
Jetzt könnt ihr sie dünn aufschneiden.
Tipp: Probiert das erste Stückchen. Sollten die Filets zu salzig geworden sein, könnt ihr sie für 30 bis 60 Minuten in kaltes Wasser legen, das das Salz wieder entzieht. Anschließend trocken tupfen und servieren.
Hauchdünne Streifen Graved Karpfen schmecken himmlisch auf krossem Toast mit Meerrettichsahne.
Viel Spaß beim Nachmachen und lasst es euch schmecken!
Der Karpfen wühlt im Schlamm
Wo es schlammig ist, können Karpfen (andere Grundfische natürlich auch!) ihre Fressaktivitäten kaum verbergen, ganz besonders da, wo das Wasser flacher oder sehr klar ist. Ein klarer Hinweis darauf, wo Ihr fischen müsst! Übrigens: Als „Priel“ bezeichnet man im Norden einen Entwässerungsgraben, vorzugsweise einen, der ins Meer mündet.
Easy Snowman
Die Boilie-Kombi, die wie ein Schneemann am Gewässergrund steht
Ein easy Snowman Rig (Snowman nennt man eine Boilie-Kombi aus einem schwimmenden und einem sinkenden Boilie, die wie ein Schneemann auf den Gewässergrund steht, meist aus zwei verschieden großen Boilies) könnt ihr bauen, indem ihr erst mal grundsätzlich umdenkt; und zwar, was die Verbindung des Vorfaches mit der restlichen Montage beziehungsweise mit der Hauptschnur angeht. Hier müsst ihr nämlich nicht mit einem Wirbel oder einem Clip arbeiten; und euer Vorfach braucht auch keine End-Schlaufe zum Einhängen oder -schlaufen. Denn es gibt Knotenlos-Verbinder… Dazu aber später mehr.
So bindet man das Schneemann – Rig
So ist der Haken scharf und das Vorfachmaterial okay und ohne Ausfaserungen, Knicks oder Brüche. Man kann es perfekt an die Köder anpassen, von der Haarlänge her, muss nicht etwa ein zu langes Haar um den Hakenschenkel wickeln, um den Abstand zum Köder zu verkürzen und die Haarlänge passend zu machen. Beginnt beim Binden mit der Schlaufe, die später den Stopper hält; bindet ne möglichst kleine, und packt nen Stopper rein. Oder – tolle Alternative! – knotet euren Stopper dort dauerhaft mit nem Wirbelknoten an! So kann er nicht weg- und runterfallen! Das spart Stopper, und ihr hinterlasst garantiert keinen ungewollten Müll am Ufer oder im Wasser. Wenn ihr mit dem Schlaufe binden oder Stopper anknoten fertig seid, dann zieht als erstes den schwimmenden Boilie aufs Vorfach, den Schneemann-Kopf; er soll ja nachher an der fertigen Montage unter Wasser oben sein und -stehen. Danach den sinkenden Boilie, der den Schneemann-Körper geben soll. Bohrt ihn an und zieht das Vorfach mit ner Nadel durch; dann schlauft ihr das Vorfach einmal außen rum, und zieht es mit der Nadel nochmal durch die Kugel; jetzt läuft das Vorfach zweimal durch den Boilie, und einmal wie ein Gürtel halb außen rum. Das sieht zwar auf den ersten Blick ungewöhnlich aus, funktioniert aber klasse, denn so könnt ihr den Schneemann-Körper-Boilie (im Bild ist das die größere Kugel, die dem Haken am nächsten ist) richtig schön stramm an den Schwimmer, den PopUp, ranzurren. Schwimmer und Sinker-Boilie bilden so ne kompakte Einheit, und ihr spart euch nen Gummistopper oder ein Schrot fürs Fixieren des Sinkers auf dem Haar, damit der nicht etwa in Richtung Haken rutscht.
Jetzt der Haken: Wickelt ihn knotenlos an
Und zwar mit ner langen Wicklung auf dem Schenkel, die dafür sorgt, dass euer Haar auf dem Schenkel direkt gegenüber der Hakenspitze beginnt; so hakt der Greifer den Fisch am besten. Nun noch die Beschwerung: Nehmt keine teuren Spezialbleie als Tariergewicht, um den Schneemann am Grund zu halten; ein Softshot (Weichschrot) reicht auch! Gute Softshots findet ihr im Angelladen eurer Wahl; sie sind sehr weich und halten bombe! Vorn ist jetzt alles dran, die Köder, der Haken, das Hak- und Tarierblei.
Wie wird nun das Easy Rig montiert?
Es hat ja keine Endschlaufe und keinen Wirbel! Ganz einfach: Knotet am Ende eurer Leine nen Tönnchenwirbel an, und hängt in den Tönnchenwirbel einen kleinen Knotenlosverbinder ein. Der ist eigentlich fürs Anwickeln der Hauptschnur gedacht, ihr nehmt ihn aber fürs Vorfach, und dreht das Ganze einfach um! An dem Knotenlos wickelt ihr nun einfach euer Vorfach knotenlos an, und habt so die volle Vorfachstärke ohne Tragkraftverlust durch Knoten, die auch und besonders an Geflechtvorfächern auftreten kann, deren Knoten sich unter Zug selbst zerschneiden können! Damit das Knotenlos nicht den Fisch kratzt und damit sich nichts verwickeln kann, zieht vor dem Anwickeln ein Stück Gummischlauch aufs Vorfach, oder ein konisches Tube (vom Safety-Clip). Das schiebt ihr dann übers Knotenlos, und schon ist es perfekt verkleidet. Echt easy, dieses Snowman-Rig! Wenn ihr das Rig ein paarmal gebunden habt, klappts in wenigen Minuten. 🙂
Crushed-Mais
Füttern mit gebrochenem Mais
Eines der besten und günstigsten Futtermittel ist gebrochener Mais, im deutsch-englischen Anglerfachjargon auch Crushed Mais oder kurz Mais-Chrush oder Crush-Mais genannt. Einen großen Sack bekommt Ihr in den bekannten bayerischen Agrarfachmärkten für kleines Geld. Stellt Ihn Euch in den (trockenen!) Angelkeller, und nehmt jeweils zum Friedfischen, Karpfen- oder Raubfischangeln ein bisschen davon mit.
Mit kochendem Wasser übergießen
Um die trockenen, harten Kornsplitter für´s Fischen fertig und für die Fische bekömmlich zu machen, reicht es, sie vor dem Einsatz mit kochendem Wasser zu überbrühen, und sie anschließend einige Zeit quellen zu lassen. Natürlich könnt Ihr Crushmais auch „richtig“ abkochen (in einem großen Topf oder Eimer überm Lagerfeuer, und ihn anschließend ziehen lassen.
Extra-Tipp: leichte Gärung ist doppelt fängig!
Am fängisten wird er, wenn er leicht zu gären beginnt. Das säuerliche Aroma macht alle Fische verrückt (Vorsicht! – Familienangehörige mit feinen Nasen meistens auch; macht das also am besten im Garten oder auf dem Balkon) Aber auch das schnell gemachte, kurz gebrühte und noch ungegorene Maismenü spricht Fische an. Zusätzliche Lockstoffe braucht Ihr keine. Mais riecht auch so lecker, und Ihr spart Euch so den Kauf und schont die Gewässer vor teils nicht so gesunden Inhaltsstoffen, die manche Lockmittel leider in sich tragen. Zum Transportieren und Durchmengen mit anderen leckeren Ködern nehmt Ihr am besten einen großen Eimer oder ne Futterwanne.
Futterschaufel, Futterrakete oder Sbomb zum Ausbringen
Auf kurze Distanzen lässt sich Crushmais gut mit ner Futterschaufel ausbringen, für weitere Distanzen nehmt ne Futterrakete oder Sbomb. 🙂 Das plätschernde Rein-Rieseln der kleinen Futterpartikel, das an Regen erinnert, lockt viele Fische an – sogar Satzforellen, die das Geräusch von der Teichanlage her kennen. Bruchmais lockt sowohl Kleine als auch Große, und ist eine gute Grundlage für einen Futterplatz, wenn man längere Zeit ansitzt: Unten ein Teppich Bruchmais, und darauf Boilies oder Pellets. Mit Bruchmais kann man vom Futterplatz weg schöne Lockspuren ziehen, um die Fische von weiter her auf den Platz zu ziehen; man kann die Maisbrösel sternförmig präsentieren, oder den Karpfen, Schleien und Grasfischen (die besonders gern auf Bruchmaisplätze gehen!) eine lockige Futterspurbarriere in die Fress- und Zugstraße entlang einer Kante legen. Probierts aus! Übrigens: Anfüttern wird oft kritisch gesehen. Wer sich näher mit dem Thema Anfüttern beschäftigen möchte, findet hier einen Faktencheck: https://www.av-nds.de/images/positionspapiere/2016-07-02_AV-NDS_FaktencheckAnfuettern_final_web.pdf
Carprigs
Das einfache durchgebundene Rig
Das simpelste Vorfach für das Boilie- oder Pelletfischen auf Karpfen und andere große Friedfische ist das durchgebundene Vorfach. Es besteht aus einem kompletten Stück Vorfachmaterial.
In der Regel wird es knotenlos gebunden
Der Haken wird also angewickelt. Schneidet Euch zunächst einmal die gewünschte Länge Vorfach von der Vorfachspule ab. Als Vorfachmaterial eignen sich Geflechte aller Art. Karpfenvorfächer sind meist aus Polyester, oder aus einem Dyneema-Polyester-Mix. Beide Materialien sinken. Reines Dyneema dagegen treibt etwas auf; das kann dann ein Vorteil sein, wenn sich auf dem Grund Pflanzen, Algen, Ästchen, Blätter oder Muscheln befinden, wo sich das Vorfach verwickeln kann; ein auftreibendes Vorfach ist aber, besonders im klaren Wasser, auffälliger für den Fisch.
So bindet Ihr das Carprig
Bedenkt beim Zuschnitt, dass Ihr für das Haar, das später den Köder hält, für die knotenlose Wicklung sowie für die Vorfachschlaufe jeweils einige cm zusätzlich benötigt. Für ein 15 oder 20 cm langes Rig braucht Ihr in etwa die doppelte Länge, also 30, 40 cm. Als erstes macht Ihr die Haarschlaufe, also das, was später den Köder trägt. Ob Ihr sie größer macht, für´s Umschlingen oder Überschlagen am Boilie oder Pellet, so dass Ihr keinen Stopper braucht, oder kleiner für die Stoppermontage, ist Geschmackssache. Nun habt Ihr auf der einen Seite ne Schlaufe, auf der anderen Seite einen „Zipfel“; den steckt Ihr nun durch´s Hakenöhr (natürlich braucht Ihr für´s Binden / Anwickeln nen Öhrhaken!), und macht das Haar unten passend lang oder kurz; damit es hunderprozentig passt, könnt Ihr auch folgenden Trick anwenden: Vor dem Hakenanwickeln packt Ihr einfach den gewünschten Köder auf das Haar, und zwar entweder mit nem Stopper gesichert, oder Ihr fädelt den Köder durch, schlagt die Schlaufe einmal um den Köder und zurrt den Köder alleine mit dem Vorfach fest (ist gut für Hufu oder Pellets mit Loch). Dann erst kommt der Haken ans Band. Egal, wie Ihr´s macht, ob nun mit Köder am Vorfach oder ohne mit Augenmaß: Vorfach durch´s Öhr ziehen, passend machen, und dann wird gewickelt; und zwar schön eng am Hakenschnenkel entlang nach unten, am besten mit 6, 8 oder 10 Windungen; wollt Ihr nen total sicheren Wickel“knoten“ haben, dann überwickelt die Wicklung runterwärts, in Richtung Spitze, die erste Wicklung also, mit ner zweiten, die in die entgegengesetzte Richtung läuft, also wieder zum Hakenöhr hin.
Eine einfache Wicklung geht schneller, eine doppelte Wicklung ist haltbarer, aber auch dicker
Ob Ihr sie nun macht oder nicht, ist eher Geschmackssache; denn sowohl das eine als auch das andere hält. Ist die einfache oder doppelte Wicklung auf dem Draht, wird der Vorfach-„Zipfel“ zum Abschluss wieder durchs Hakenöhr geführt. Bindet bzw. wickelt Ihr Eure Vorfach-Haken zum ersten Mal selbst, dann achtet darauf, dass Ihr Haken nehmt, die ein schön großes Öhr haben. Mit nem zu kleinen Öhr werdet Ihr nämlich wahnsinnig! Ist der Zipfel zum zwoten Mal durchs Öhr, dann zieht das Vorfach schön stramm. So geht die Wicklung, egal ob nun einfach oder doppelt, nicht auf. Oben ans Vorfach macht Ihr, wie bei Vorfächern üblich, ne Schlaufe.
Und fertig ist das einfache durchgebundene Vorfach
Sein Vorteil ist die Einfachheit. Verglichen mit anderen Vorfacharten, die man kaufen oder binden kann, ist es vergleichsweise günstig. Außer nem Haken und nem Stück Vorfach braucht Ihr nämlich nichts. Für andere Vorfächer werden zum Teil zusätzliche Sachen benötigt: Kleine Ringe etwa, spezielles Haarmaterial, Gummischläuche und anderes. Die Sachen müsst Ihr erstmal beschaffen, was Geld kostet. Je mehr Sachen Ihr ans Vorfach baut, desto länger braucht Ihr für´s Binden bzw. Wickeln. Reißt Ihr mal eines ab, so gehen mit dem Vorfach natürlich auch die Zusatzteilchen verloren, was zusätzlichen Müll im Wasser macht, was nicht unbedingt sein muss. Klar haben Spezialvorfächer ihre Daseinsberechtigung, und manchmal hat man damit beim Karpfenfischen die Nase vorn. Oft braucht man sie aber nicht, und fängt seinen Fisch mit dem simplen Rig, das ohne Zusatzteile auskommt und genau deshalb auch sehr unauffällig ist. Tipp zum Schluss: Wenn Ihr nur mit Lochpellets fischt, dann zieht nach dem Binden der Haarschlaufe und vor dem Haken-Anwickeln einen kleinen runden Gummistopper auf´s Vorfach, und schiebt ihn bis ganz runter zur Schlaufe. Erst dann kommt der Haken ran. Der Gummistopper sorgt für bombenfesten Sitz des Pellets bei der Montage mit einem Boilie- oder Pelletstopper, weil Ihr damit die Vorfachschnur im Inneren des Köders gespannt halten könnt, so dass der auch bei intensiven Weißfischknabbereien oder nach Fehlbissen nicht abfällt.
Rig Stories
2 verschiedene Karpfenvorfächer näher erklärt
Karpfenvorfächer gibt es viele. Lange, kurze. Solche mit kleineren oder größeren Haken. Alle sind fängig, haben Ihre Daseinsberechtigung. Wir wollen Euch mal zwei sehr gegensätzliche Varianten vorstellen. Das klassische, durchgebundene Hairrig, das Haarvorfach, bestehend aus einem einzigen weichen Vorfachstrang, der das eigentliche Vorfach und das Haar bildet, ist der Grundtypus aller Haarvorfächer, aller Rigs. Die ersten Hairrigs waren eher lang, oftmals um die 40 Zentimeter;
Heute bindet man eher kürzere Vorfächer
Ideal für die meisten Belange sind Rigs mit Längen um die 20 Zentimeter. Sie bieten genügend Spielraum, präsentieren den Boilie oder das Pellet ein wenig weg vom Blei, haken aufgrund ihrer Kürze den Fisch aber sicher – meist wird ja mit Festblei gefischt. Die weichen Hakenteile werden meist knotenlos durchgebunden (das heißt, dass Vorfach und Haar aus demselben Material sind, und dass der Knoten am Haken eine knotenlose Wicklung ist), und vielfach nicht einmal versteift.
Hairrigs fangen wunderbar
Mehrfarbige geflochtene Vorfachleinen tarnen gut, weil die Fische die unterschiedlich hellen Faserstränge auf dem Boden nur schwer wahrnehmen können. Ist entsprechender Bewuchs auf dem Boden, wie Algen, oder es liegen dort Pflanzenreste, Stängel usw., kann man auch gut grünes oder olives Material verbinden.
Der klassische Hairrighaken ist kurzschenklig, dunkel und gerade in der Spitze
Viele binden auch Benthooks an. Wollt Ihr später ein Pellet als Köder fischen, dann setzt einen kleinen Gummistopper auf das Haar, bevor Ihr den Haken anwickelt. Der Stopper wird nach der Pellet-Montage und dem Anbringen des Stoppers von oben her ans Pellet geschoben und sorgt dafür, dass der Köder auch sicher hält, dass der Stopper sich nicht löst. Eine gute Vorfachvariante auch für Boilies, wenn Ihr das Bohrloch sehr groß dimensioniert habt. Auch da hilft der Stopper dann wieder, den Köder sicher zu halten. Manchmal wird das Hairrig fängiger, wenn man es länger lässt. Macht ruhig mal Versuche mit Längen von 30 oder mehr Zentimetern. Diese Länge passt für Schlammgründe gut, in denen das Festblei einsinkt, oder für die Flussfischerei. Größere Längen sind beim Werfen aber etwas tüdelanfälliger.
Das genaue Gegenteil des eher langen, weichen und unkomplizierten Hairrigs ist der Typ Chodrig oder Stiffrig
Beide Rigs haben was gemeinsam. Sie werden extrem kurz gebunden, entweder aus möglichst steifen Monofilmaterial, aus Fluocarbon oder Amnesia, oder auch aus ummantelten Stahldraht oder dergleichen. Sie sollen einen neugierigen oder interessierten Fisch, der den Köder aufnimmt, mit ihm spielt, sofort haken. Durch die Kürze des Vorfachs bekommt der Fisch sofort Druck vom Blei, wenn man das Kurzvorfach an der Festbleimontage anbietet. Chodrigs sind eigentlich Paternoster-Vorfächer, also Seitenarm-Rigs, ähnlich dem Helikopter-Rig, das früher viel gefischt wurde. Sie werden teils über sehr langen Bleiarmen – das heißt, dass unterm Vorfach noch ein gutes Stück Hauptschnur kommt, und schließlich das Blei – gefischt, und werden hauptsächlich da eingesetzt, wo der Grund unsauber ist, voller Algen oder Kraut. Die Schnur führt vom Blei durch Kraut, dann kommt das Chodrig, das seitlich absteht, dann geht´s weiter in Richtung Rute. Der kurze, steife Seitenarm hält den Köder also weg vom Grund, weg vom Kraut, bietet ihn oben aufliegend oder in den oberen Krautbereichen schwebend an.
Weil so ne Montage natürlich schon viel Spiel hat, braucht man nicht noch ein langes Vorfach
Das würde bloß dafür sorgen, dass der Karpfen oder der Big-Friedy den Köder wieder los wird, bevor er Druck vom Blei bekommt. Außerdem sorgt das kurze, steife Chod dafür, dass sich beim Werfen nichts verwickelt. Mit nem weichen Vorfach geht so ne lange Paternoster-Montage fast nicht. Viele Angler montieren Ihr Chodrig auch direkt ans Festblei. Spezielle Kurzvorfächer für´s Festblei sind aber eigentlich die Stiffrigs. Sie werden, wie die Standard-Hairrigs, meist aus einem einzigen Vorfachstück durchgebunden, haben also nicht nur ein steifes Vorfach, sondern auch ein steifes Haar für den Köder. Im Gegensatz zu Chod-Rigs sind sie aber weniger komplex, da Chods häufig einen Wirbel oder Ring zwischen zwei Stoppern am Haken tragen, an dem wiederum der Köder mittels Stift, Bohrer oder Bait-Band gleitend montiert wird; letztlich ist es aber dasselbe Prinzip.
Chods oder Stiffs werden oft mit schwimmenden oder schwebenden Ködern eingesetzt, die Hairrigs hingegen sind gut für alles, was sinkt
An den Kurzvorfächern stehen die schwimmenden Boilies, die PopUps, Floater, überm Futterteppich – gut für neugierige Fische. Probiert beim Ansitz doch einfach mal ne gegensätzliche Kombi: Sinker-Boilie am klassischen, weichen, längeren Hairrig, und ein Popper am ultrakurzen, steifen Chod oder Stiff; ein Bait liegt auf, einer schwebt, einer ist vielleicht unscheinbar gefärbt, einer knallbunt. – Beherrscht Ihr das Binden und Montieren der beschriebenen zwei Vorfächer, könnt Ihr Euch – abgeleitet von diesen – alle möglichen anderen Vorfachvarianten erschließen. Rig on!
Schnecken und Karpfen
Wenn wo Schnecken-Schalen kracken, folgen Karpfen flugs dem Knacken…!
Wasserschnecken gehören zu den Lieblingsfuttertieren der Karpfen. Meist sind sie zahlreich, bisweilen – je nach Art – auch schön groß und vor allem nahrhaft. Die Karpfen picken sich die Schnecken vom Grund, aus Pflanzen oder von der Wasseroberfläche. Bevor sie im Karpfenmagen landen, werden sie von den Schlundzähnen zerknackt. Das macht unter Wasser nicht selten ordentlich Krach, und ist ein Zeichen für andere Karpfen, dass es dort, wo das Knacken ertönt, etwas leckeres zu Fressen gibt – Schnecke! 🙂
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