Hecht im Speckmantel

Heute echt Bock auf Hecht!

Hechte suchen mit Pose und Köderfisch

Wer Hechten nachstellt, sucht sie meist mit Gummifisch, Wobbler & Co. an der Spinnrute oder bietet statisch einen Köderfisch an der Pose oder auf Grund an. Effektiv kann aber auch die Hechtjagd mit einem treibenden Köderfisch an der Posenmontage sein – ideal für langsam fließende Gewässer.

Gerät und Montage

Dafür eignen sich stabile Match- oder leichte bis mittlere Karpfenruten von 3-4,5 m Länge mit einer 2500-4000er Stationärrolle mit 0,30-0,40 mm abriebfester monofiler Schnur. Der Köderfisch wird je nach Größe an einer 8-20 g Pose angeboten. Diese sollte mit weichen Klemm- oder Kugelbleien ordentlich ausgebleit werden, so dass der Hecht beim Biss wenig Widerstand spürt.

Zwei Anköderungsweisen haben sich bewährt: In langsam fließenden Gewässern, wenn der Köderfisch langsam durchtreiben soll, reicht ein großer, stabiler Einzelhaken (3/0-5/0) am 40-50 cm langen Stahlvorfach unterhalb der Rückenflosse. Die Schwimmblase wird zerstochen, damit der Fisch nicht auftreibt und natürlich im Wasser „steht“. Verwendet man größere Köderfische, kann zusätzlich ein Drilling oberhalb der Brustflosse angebracht werden.

Köderfisch aktiv(er) anbieten

Möchte man den Köderfisch aktiver anbieten, wird er mit einem großen Einzelhaken (3/0-5/0) durch die Schädelplatte sowie einem Drilling zwischen Rücken und Schwanzflosse angeködert. Dann lässt man die Pose im Mittelwasser an vielversprechenden Zielen, wie Seerosenfeldern, Spundwänden, Totholz etc. vorbeitreiben. Befindet sich ein Hecht am Platz, lässt der Biss nicht lange auf sich warten. Beim Einholen werden kurze Stopps eingelegt, in denen der Köderfisch wieder absinken kann. Dadurch wirkt die Führung lebendiger und misstrauische Hechte lassen sich leichter zum Biss verleiten. Oft kommt ein Biss direkt beim Einstrippen. Hat nach der dritten Drift nichts gebissen, kann man sich der nächsten Stelle zuwenden. Taucht hingegen die Pose ab, wird sofort Schnur gegeben, so dass der Hecht einige Meter abziehen kann. Dann nimmt man leicht Spannung auf und setzt kräftig den Anhieb. Im Drill die Rutenspitze möglichst Richtung Wasseroberfläche halten, damit werden Hechtsprünge minimiert, bei denen sich der Hecht gelegentlich losschüttelt. Auf diese Weise lassen sich vielversprechende Plätze auch mit Köderfisch gut absuchen.

Hechtmontage mit Pose
Hechtmontage mit Pose

Mit unseren Rezepttipps könnt ihr euren tollen Fang veredeln:

Hecht in Alufolie

Für den gefangenen Hecht bieten sich entsprechend der Größe unterschiedliche Zubereitungsmöglichkeiten an. Kleinere Hechte bis 60 cm lassen sich gut im Ganzen in Alufolie garen. Dazu zwei Alufolienbögen 20 cm länger als der Hecht bereitlegt. Den ausgenommenen Hecht (dieser kann, muss aber nicht geschuppt sein) innen und außen mit Salz, Pfeffer, gehackter Petersilie, Knoblauch- und Zitronenscheiben würzen. Auf der doppelt gelegten Alufolie mit einigen Esslöffeln Olivenöl beträufeln und fest mit Folie umschließen. Je nach Größe diagonal auf ein Backblech legen und im vorgeheizten Ofen bei 180-200°C (Ober-/Unterhitze) ca. 30-45 min garen. Dazu passen gut Petersilienkartoffeln und Salat.

Hecht im Speckmantel mit Ofengemüse

Hechte mittlerer Größe bis 70 cm lassen sich ebenfalls noch gut am Stück garen. Damit sie nicht zu trocken werden, bereitet sie am besten im Speckmantel zu. Den ausgenommenen und geschuppten Hecht mehrmals seitlich quer einschneiden und mit Salz, Pfeffer, Knoblauch und Thymian innen und außen würzen. In U-Form mit der Bauchseite nach unten auf ein Backblech legen und mit Speckscheiben (Bacon, Frühstücksspeck) belegen. Geviertelte Kartoffeln und einige Cocktailtomaten (bzw. Gemüse der Saison) mit den gleichen Gewürzen, etwas gehackter Petersilie und Olivenöl vermengen und um den Hecht verteilen. Im vorgeheizten Ofen bei 180-200°C (Ober-/Unterhitze) ca. 50 min garen.

Hechtklößchen

Größere Hechte (> 70 cm) können beim Garen schnell trocken werden, aus ihrem Filet lassen sich fantastische Hechtklößchen zubereiten. Das Hechtfilet (ohne Haut) für eine Stunde im Gefrierschrank etwas anfrieren lassen, dann in Würfel schneiden und zweimal durch den Fleischwolf (2mm-Scheibe) drehen. Die Fischmasse mit einem Becher Sahne (pro Kilogramm Filet) verschlagen und mit Salz und Pfeffer würzen. Aus der Masse mit zwei Löffeln Klößchen formen und in siedendem Salzwasser 5-10 min garen. Dazu passen Dill-Sahnesoße, Salzkartoffeln und grüner Salat.

Hechtklößchen
Hechtklößchen

Mit Köderfisch auf Barsch

Eine fängige Alternative zum Kunstköderangeln

Die Meisten setzen beim Barschangeln auf Kunstköder (Spinner, kleine Gummifische) oder Wurm. Doch Barsche lassen sich auch mit Köderfischen überlisten und die dürfen auch eine ordentliche Größe haben. Beim Einsaugen faltet der Barsch nämlich größere Beutetiere und bekommt so mit einem Happs Fische runter, die mehr als die Hälfte seiner eigenen Größe messen. Geht mal wieder nichts auf Kunstköder und naschen die Weißfische unsere Würmer weg, dann lohnt sich der Umstieg auf Köderfisch beim Barschangeln.

Köderfisch-Montage

Barsche reagieren besonders gut auf aktiv und lebendig geführte Köderfische. Dafür montieren wir den Köderfisch an einer Montage mit einer Inline-Durchlauf-Pose von 4 bis 8g (je nach Köderfischgröße). Die Durchlaufpose wird auf der Hauptschnur von einem Stopper oberhalb und einem unterhalb begrenzt. Den Grund dafür erfahrt ihr weiter unten. Der Köderfisch sollte zwischen 5 und 15cm groß sein und eine schlanke Form aufweisen. Bewährt haben sich Lauben, Rotaugen und Grundeln (ggf. Schwimmblase zerstechen). Als Vorfach verwenden wir Fluorcarbon in der Stärke 0,25 bis 0,30mm. Bei Hechtgefahr empfiehlt sich ein dünnes, weiches Stahlvorfach (7×7). Als Haken verwenden wir einen großen Einzelhaken, der der Köderfischgröße angepasst wird. Für einen aktiven Führungsstil wird der Köderfisch durch die Kopfplatte auf den Einzelhaken gezogen. Möchten wir den Köderfisch passiv treiben lassen befestigen wir den Haken direkt vor der Rückenflosse, so dass der Fisch waagerecht bzw. leicht mit dem Kopf nach unten geneigt im Wasser steht. Das entspricht der natürlichen Stellung bei der Futteraufnahme. Für die bessere Haltbarkeit kann zusätzlich ein kleines Stück alter Fahrradschlauch auf den Haken (hinter den Widerhaken) gezogen werden. Die Pose wird mit Klemm- oder Kugelbleien ordentlich austariert, so dass nur noch die farbige, meist rote, Spitze heraussteht. Die Bebleiung sollte oberhalb des Wirbels sitzen, der unser Vorfach aufnimmt.

Köderfisch aktiv führen

Mit Hilfe eines Lotbleies stellten wir die maximale Gewässertiefe an unserer Angelstelle fest. Die maximale Tiefe wird durch unseren oberen Stopper festgelegt. Über den unteren Stopper begrenzen wir, wie weit wir unseren Köderfisch beim Einholen aufsteigen lassen wollen. Denn genau so funktioniert unser aktiver Führungsstil: Wir werfen den Köderfisch aus oder lassen ihn mit der Strömung abtreiben und beim Einholen machen wir kleine Einholstopps, so dass der Köderfisch wieder auf die eingestellte Tiefe absinken kann. Durch die beiden Stopper können wir exakt einstellen, in welchem Gewässerbereich wir den Köderfisch präsentieren möchten. Bei einem Biss schlagen wir nicht sofort an, sondern öffnen unseren Rollenbügel und lassen den Fisch einige Sekunden ziehen, bevor wir vorsichtig Fühlung aufnehmen und dann kräftig anschlagen.

Wer den Köderfisch passiv anbieten möchte, der kann ihn mit der Strömung abtreiben lassen, oder im Stillgewässer vor Totholz, Krautfeldern und Seerosen positionieren.

Mit dieser Technik dauert es bestimmt nicht lange, bis sich ein dicker Barsch euren Köder schmecken lässt!

Salted Deadbaits

Köderfische mit Salz fängiger machen

Kennt ihr das? Ihr nehmt Köderfische aus der Gefriertruhe, geht zum Raubfischangeln; und am Wasser angekommen oder nach dem Aufbauen und Montieren habt ihr in den Tüten oder in der Box ne richtige Pampe oder Brühe, weil Körpersäfte aus dem Frostfisch treten und sich mit dem verbliebenen Wasser im einst frischen Fisch und den Eiskristallen vom Frosten her mischen; und dann noch der Schleim… Echt eklig, manchmal! Die Brühe in der Tüte ist aber eigentlich gar nicht mal so schlecht; denn sie enthält kleine Bröckchen, Partikel, Duftmoleküle; sie ist wie ein Dip, in die der Köder eingelegt ist. Aber den aufgetauten Frostfisch in diesem Zustand anfassen? Nö! Außerdem hält das wässrige Schleimzeugs so ja auch gar nicht am Köder…


Um die Tütensoße zu binden und den Fisch zu „trocknen“, könnt ihr Salz in die Tüte geben

Und zwar so viel, dass die komplette Brühe aufgesogen wird. Ihr könnt auch erstmal das rötliche Duft-Wasser 😉 zum Teil oder auch ganz abgießen, und dann das Salz rein tun; ist aber nicht immer optimal, denn so fehlt euch später „Duft“. Ins Gras gegossen stinkt es schnell an der Stelle, des Abguss lockt Insekten oder nicht angeleinte Hunde an; und wenn ihr die Brühe ins Wasser gießt, schwimmen die Räuber dahin, und suchen den Köder garantiert nicht am Angelplatz.

Salz verändert, wenn es ins Wasser kommt, dessen Werte, es kann von Fischen wahrgenommen werden.

Es bleibt am gesalzenen Köfi kleben, verbindet sich mit dessen Schleim und den Körpersäften, und saugt die Tütenbrühe auf; es ist ein bisschen wie eine Panade, beim Schnitzel. Die oberflächliche, kristalline Salzpannade löst sich beim Einwurf und rieselt an der Stelle, wo euer Köder steht oder liegt, zum Gewässergrund, beziehungsweise löst sich gemeinsam mit den gebundenen Stoffen der Gefrierbrühe im Wasser; das lockt Räuber an. Lasst ihr euren Frostbait länger im Salz, ein paar Stunden oder soger 1, 2 Tage, dann zieht das Salz nach und nach die ganze Flüssigkeit aus dem Köfikörper, und macht ihn innen salzig, und übrigens auch haltbar (wenn ihr ihn lange genug lasst; Tipps dazu gibt es im Internet). Mit dem Länger-Salzen könnt ihr in der Gefriertüte ne salzige Brühe oder Lauge produzieren, die ihr für alles mögliche verwenden könnt, zum Beispiel zum Anmischen von Weißfisch-Lockfutter zum Verteilen um euren Deadbait. Kommt der lang behandelte Salzlaugen-Köderfisch ins Wasser, dringt das Salz nach außen, und es diffundiert (Süß-)Wasser von außen in den Köfi.

Ein länger in Salz eingelegter Frostköfi gibt also über einen längeren Zeitraum Salz ab

Ein mit Salz eingeriebener oder bestreuter über einen kürzeren Zeitraum. Geht ihr nen Räuber an, der sich nicht so schnell fangen lässt, wählt ihr erstere Methode; kennt ihr Euren Fisch, seine Raubzeiten und die Stellen, dann salzt euren Frostfisch frisch ein oder lasst ihn nur kurz in der Salzpannade. Nehmt euch zum Köfi-Angeln auf alle Fälle immer Salz mit ans Wasser, und arbeitet damit. Es lohnt sich! Sogar das schnelle Trockensalzen kurz vor dem Einwurf kann euch zusätzliche Bisse und Fische bringen! Dabei aber nicht vergessen: Salz ist aggressiv, und greift Hände und Montageteile an; Haken können so schneller verrrosten. Um eure Hände zu schonen, zieht euch zum Salzen und Montieren eurer Baits am besten Handschuhe an. 🙂

Voll schonend angeln auf Hecht & Co.

Meistens, wenn´s auf Hechte oder andere große Raubfische geht, wird mit Systemen gefischt.

Denn große Räuber wollen große Köfis, und da kommt man mit einem einzelnen Haken nicht weit; einfach, weil die Dimensionen des Köders viel zu groß sind für einen Einzelhaken. Hat man nur einen Greifer im Riesen-Bait, verleitet das dazu, den beißenden Raubfisch lange abziehen oder ihn schlucken zu lassen, damit man ihn auch sicher bekommt. Nicht gut, wenn dann ein Untermaßiger Fisch am Haken hängt, der eigentlich zurück gesetzt werden muss; was man aber dann nicht kann, weil der Haken tief ist, den Schlund verstellt, oder der Fisch schon blutet.

Viele Angler setzen auf das Doppeldrillingsystem

Deswegen setzen viele Junganglerinnen und -angler auf das bekannte Doppeldrillingsystem, bei dem zwei Trebles (englisch für Drillinge) in Reihe geschaltet auf dem Stahl- oder dem Mono-Vorfach sitzen. Damit kann man einen Haken zum Beispiel im Rücken oder im Schwanzbereich eines Großköfis platzieren, und einen am Kopf, den der Räuber gerne als erstes packt, beziehungsweise den er als erstes zu schlucken versucht. Bewegt sich was am Köder, kann man sofort anschlagen, schon nach wenigen Sekunden; eine oder zwei Hakenspitzen des Drillings stehen immer frei, und sind bereit, den Räuber zu haken. Eigentlich ne tolle Sache! Manche Raubfische sind aber Schnell-Schlucker; sie verhaften den Köfi auf der Stelle und verschlucken ihn in Null-Komma-Nichts – und zwar mitsamt den Drillis. Und manchmal, was man eigentlich vermeiden sollte, kuckt man auch in dem Moment nicht auf die Pose oder den Bissanzeiger der Grundrute, wenn ein Fisch beißt; man unterhält sich mit nem Angelkollegen oder ner Angelkollegin, bindet Vorfächer, isst grade was, und bekommt daher den Biss nicht gleich mit. Fatal! Ein abgeschlucktes System bedeutet meist, dass alle Hakenspitzen mindestens eines Drillings (manchmal auch beider!) im Schlund oder im Magensack des Räubers fassen. Dann ist natürlich Ende Gelände für den armen Fisch, der so nicht mehr fressen kann…


Es gibt aber noch ein anderes System für Räuber, das genau so gut funktioniert, das aber nicht so gefährlich ist, wenn´s mal tief sitzt.

Bei der Fertigung dieses Systems packt ihr nicht etwa zwei Drillis, sondern zwei Einzelhaken auf das Vorfach! Der Köderfisch wird mit einer Ködernadel aufgezogen, oder kann, wie beim Doppeldrillingsystem gehakt werden; am Rücken, Kiel oder Schwanz wird der eine, am Kopf der andere Einzelhaken montiert. Der Montage-Trick dabei: Hakt für´s Grund- oder Posenfischen zuerst den Einzelhaken am Vorfachende, den „Kopfhaken“ an, zieht ihn unter die Haut, drückt ihn durch die Schädelplatze, oder platziert ihn im Brustflossenansatz; und zwar mit einem Dreh von hinten nach vorn; stecht den Greifer, je nach Hakengröße bzw. Hakenbogen, 1-2 Zenti HINTER der Stelle ein, an der die Hakenspitze nachher hervortreten soll. Stecht ein, dreht den Haken von hinten nach vorn, der Drahtkrümmung folgend, und zieht dann euer Vorfach stramm; jetzt stellt sich der Haken schön fängig auf, und bleibt auch in dieser Position. Erst, wenn der Kopfhaken eingedreht ist und gut sitzt, stecht ihr den folgenden System-Einzler ein, drückt ihn quer durch den Fisch im Bereich der Rückenflosse oder unten-hinten am Kiel, oder fädelt ihn ein Stück weit unter die Haut, und platziert ihn in der Schwanzwurzel.

Damit der Einzelhaken, der den Köfi beim Wurf ja hauptsächlich hält, sich nicht auf dem Vorfach verschiebt, muss er fest montiert sein, entweder mit ner Klemmhüse oder mit ner knotenlosen Wicklung.

Verschiebbare Haken könnt ihr vergessen, die rutschen beim Wurf und Anhieb nur durch (gilt genauso für Drillingsysteme mit nem verschiebbaren Drillinmg auf dem Vorfach!)! Der Vorteil des Doppeleinzelhaken-Systems ist, dass immer nur eine Hakenspitze fassen kann – anders als beim Drillingsystem. Auch, wenn das System mal tief sitzt, könnt ihr mit nem langen Hakenlöser oder ner Zange über die Kiemen oder vorn durchs Maul die Einzelhaken fassen, sie packen, und durch leichtes Drehen und Ziehen (zum Beispiel von seitlich her, durch die Kiemen!) aus dem Räuber bugsieren, der dann unbeschadet wieder ins Wasser entlassen werden kann. Besonders gut lassen sich Systeme lösen, bei denen die Haken mit Klemmhülsen befestigt sind. Sie lassen sich besonders gut drehen; angewickelte Einzelhaken sind beim Lösen sperriger, weil man das Stahlvorfach immer mitbewegen muss. Wichtig beim Lösen eines Untermaßigen Fisches ist generell Ruhe. Je ruhiger ihr seid, desto ruhiger ist meist auch der Fisch, und desto besser klappts! Das Doppeleinzler-System eignet sich übrigens nicht nur für Riesen-Köfis, sondern ist auch für kleine und mittlere Köderfische gut, zum schnellen Anhauen. Einfach mal probieren! 🙂

Rotfedern fangen mit Heuschrecken

Irgendwann ist wieder Sommer – Wir zeigen euch schon Mal die passende Angelmethode

Im Sommer entdeckt man oft Fischschwärme, die weit draußen an der Oberfläche stehen, oder in unzugänglichen Bereichen an Büschen und Bäumen. Sie fressen eigentlich nicht, ruhen eher. Kommt allerdings ein Insekt angeflogen, oder stürzt etwas Fressbares vom Baum in der Nähe, schwimmen gleich einige heran, und attackieren – gute Gelegenheit plus Futterneid! Das könnt Ihr ausnutzen, um zum Beispiel Eure Köderfische zu fangen.

Alles, was Ihr braucht, ist eine schwimmende Bombarde, ein Vorfach mit einem kleinen, dünndrahtigen Haken plus einem kleinen Auftriebskörper drauf, und ein paar Heuschrecken.

Die lassen sich während der warmen Jahreszeit schnell in fast jeder gesunden bayerischen Wiese oder am Gewässerrand fangen. Das macht echt Spaß! Zerdrückt bei der Köder-Heuschrecke vor dem Montieren Kopf und Brust, dann ist sie sicher tot. Steckt sie auf den kleinen Haken, und zwar vom Kopf her, zieht den Haken durch das Brustsegment, und führt ihn am Hinterleib wieder heraus.

Nach dem Montieren feuert Ihr Eure Montage samt Köder einfach mitten in den Schwarm.

Meistens sind die Fische das Platschen gewohnt, weil immer wieder ein Fisch springt. Falls die Tiere scheuer sind, könnt Ihr den Schwarm auch überwerfen, und die Bombarde mit dem Köder dran in den Schwarm hineinziehen. Kaum ist der Köder im Wasser oder im Schwarm angekommen, sind die futterneidischen Fische dann auch schon heran, und einer wird sich die Heuschrecke schnappen. Beim Weit-Draußen-Angeln seht Ihr das aber nicht direkt, sondern nur an der Bewegung des kleinen, bunten Auftriebskörpers auf dem Vorfach. Zuckt, zieht oder zittert er, ist ein Fisch dran.

Übrigens: Mit einer einzigen Heuschrecke lassen sich durchaus mehrere Fische fangen.

Selbst dann, wenn sie schon total zerfleddert oder ausgelaugt ist, beißen immer noch welche an. Ihr braucht also nicht jedes Mal eine neue nehmen, und schont dadurch den Bestand Eurer Köder. Petri Heil!

Gründlinge – Perfekte Köderfische

Gründlinge sind perfekte Köderfische für viele Räuber. Besonders am Fluss sind sie unschlagbar. Die drehrunden Fische können nämlich vom greifenden Predator sowohl mit dem Kopf als auch mit dem Schwanz voran geschluckt werden. Oft hat man ja Fehlbisse, beim Fischen mit Köderfischen. Die sind bei den hochrückigen Arten aber viel häufiger, weil der beißende, fressende Fisch den Köderfisch im Maul erst drehen will oder muss, um ihn schlucken zu können. Fetzt in diese Zeit hinein der Anhieb, ist der Fisch natürlich weg beziehungsweise vergrämt, weil Ihr ihm den leckeren Happen aus dem Maul geschlagen habt. Nach so einer Erfahrung beißt der Fisch so schnell nicht mehr…

Gründlinge sind in vielen Bächen oder Flüssen die Hauptnahrung der Räuber.

Wo sie vorkommen, bilden sie meist dichte Schwärme, Schulen, in deren Nähe sich die Raubfische auch aufhalten. Zu ihren Fressfeinden zählen Aale, Barsche, Döbel, Forellen, Hechte, Quappen, Rapfen, Welse, Zander – sie alle lieben die drehrunden Fische, die gerne am und dicht überm Grund stehen, und die sich auch gerne zwischen oder unter Steinen verstecken, wo sie dann von den Großmäulern herausgetrieben oder ausgewühlt werden. Gründlinge sind meist 10 – 15 lang, können aber auch Längen von 20 Zentimetern und mehr erreichen. Aber das sind schon Ausnahmefische. Sie sind also – schon alleine durch ihre Größe – optimale Köderfische, die sich außerdem leicht mit einer Senke fangen lassen. Das geht ganz einfach: An einer typischen Grundelstelle im Bach oder im Fluss, zum Beispiel am Ein- oder Auslauf einer Gumpe, werft Ihr Eure Senke ein. Bewegt sie ein paarmal auf und ab. So entsteht unter Wasser eine Sand- oder Schlammwolke, die die Grundeln anlockt. Meist stürmen sie unter Wasser sofort hinein, um Fressbares zu suchen. Zieht jetzt die Senke hoch. Von Brücken oder Mauern aus könnt Ihr die Fische im klaren Wasser auch gut beobachten, und sie mit dem Senknetz gezielt auf Sicht fangen. Erkundigt euch auf jeden Fall über die lokalen Bedingungen vor Ort und ob das Fischen mit der Senke erlaubt ist. Wenn Ihr Grundeln mit der Angel fangen wollt, nehmt kleine Würmchen oder Wurmstücke; darauf fahren die Gründlinge voll ab.

Wie montiert man nun eine Köderfisch-Grundel?

Nichts einfacher als das: Das Fischchen wird einfach am Kopf durchstochen, und zwar so, dass der Einzelhaken die Schädelplatte durchsticht. Dort sitzt er bombenfest, und der Köder übersteht viele kraftvolle Würfe. Der Haken steht perfekt frei, ist aber trotzdem gut getarnt. Dass Beutefische am Kopf vorn hart sind, dass sie dort kantig oder auch sperrig, wissen die Räuber; der Haken stört hier also weit weniger als sonst irgendwo im Körper. Selbst, wenn der Biss genau auf den Haken erfolgt, wird der Räuber nicht loslassen. Die Kopfhak-Montage passt für´s Spinnfischen, für´s Grundfischen mit und ohne Grundblei, und ebenso für´s Posenfischen. Hier kann es sehr erfolgreich sein, mit der Montage zu spielen, die Pose immer mal wieder anzuziehen, so dass die Grundel unter Wasser tanzt. Wenn Ihr rein auf Grund fischen wollt, setzt den Haken in der Schwanzwurzel. Die ist bei Grundeln dick und rund, der Haken hält darin super, so dass Ihr beim Wurf richtig durchziehen könnt! Petri Heil!

Sardinen richtig montieren

Sardinen, die man tiefgekühlt im Supermarkt kaufen kann, sind tolle Köderfische für Hechte. Die öligen, fettigen Meeresfische riechen nach dem Auftauen nämlich recht streng, was besonders die größeren Entenschnäbel anlockt. Besonders fängig sind sie beim Nachtfischen, oder beim Angeln im trüben Wasser. Jetzt sind die Esoxe auf ihre gute Nase angewiesen, um etwas Leckeres zum Fressen zu finden. Der Nachteil der Sardinen ist, dass sie so weich sind. Ihr solltet sie deshalb auf den Haken oder das System aufziehen. Oder – einfache Möglichkeit für das Fischen mit einem sogenannten Doppeldrillingssystem – die Sardine einfach am hinteren Ende mit der Ködernadel durchstechen, und den Drilling mit mindesten 2 oder auch allen Hakenspitzen (!) fest im Fischfleisch verankern. So hält der Weichling auch bei kräftigen Würfen bombenfest! Der andere Drilling dient als „Fanghaken“, und wird ganz normal mit einer Hakenspitze vorn am Kopf des Köderfisches eingestochen. Petri Heil! 🙂