Jetzt läufts am großen Fluss

Erfolgreiches Jugendleitungs-Seminar an der Donau bei Weltenburg.

Vom 17.09. – 18.09.2022 trafen sich einige unserer engagierten Jugendleitungen zu unserem Seminar Angeln am großen Fluss. Seit Wochen war es restlos ausgebucht und die Erwartungen dementsprechend groß. Eines kann vorweg genommen werden: Die Vorfreude war berechtigt, denn trotz kalter und ungemütlicher Bedingungen am Wasser machten wir das Seminar in Theorie und Praxis zu einem vollen Erfolg!

Der erste Seminartag stand ganz im Zeichen der Theorie. Dabei war uns wichtig, nicht nur verschiedene Angeltechniken und Geräte aufzuzeigen, sondern auch die Besonderheiten eines großen Flusses zu erörtern. Denn wir hatten es mit einem ganz besonderen Gewässer zu tun: Die Donau prägt unsere Geschichte kulturell, wirtschaftlich und landschaftlich seit Jahrhunderten. Die Charakteristik der Donau wurde ebenso behandelt, wie menschliche Eingriffe und deren Auswirkungen in solche Ökosysteme. Darüber hinaus wurde der Lebensraum eines solchen Gewässers, dessen Biodiversität und Besonderheiten aufgezeigt.

Nach dem Mittagessen ging es an die fischereilichen Themen. So wandelbar ein großer Fluss ist, so unterschiedlich kann man ihn auch befischen! Kunst- und Naturköder, verschiedene Varianten des Ansitzangelns, Spinn- und Fliegenfischens – alles fand seinen Platz im Seminarablauf. Unsere Teilnehmenden brachten sich hierzu super ein! Es wurden Fragen gestellt, Erfahrungen geteilt und konstruktiv diskutiert. Die positive Dynamik der gesamten Gruppe verdient hier nochmal ein Extra-Lob! Beim Bau verschiedener Montagen bewiesen sie abermals Teamgeist und unterstützten sich gegenseitig.

Perfekt vorbereitet ging es also am Folgetag ans Wasser. Der Kreisfischereiverein Kelheim unterstützte uns im Voraus mit dem Bereitstellen der Angelkarten sowie einer Einweisung in die Gewässerstrecke – Petri Dank dafür! Leider zeigte sich das Wetter weniger freundlich und ein kalter Wind mischte sich mit gelegentlichen Regenfällen. Dennoch waren unsere Jugendleitungen eifrig bei der Sache und versuchten ihr Glück auf unterschiedliche Weise – passend zum vorangegangenen Theorie-Teil. Trotz der widrigen Umstände konnten ein paar Fische gelandet werden, darunter zwei Barsche über 30 Zentimeter, die eine leckere Mahlzeit ergeben werden.

Erfolgreich waren sowieso alle – denn unsere Jugendgruppen werden von so viel Engagement am meisten profitieren! Die Bayerische Fischerjugend sagt PETRI DANK und bis zum nächsten Mal!

Dominik Hunoltstein

Salted Deadbaits

Köderfische mit Salz fängiger machen

Kennt ihr das? Ihr nehmt Köderfische aus der Gefriertruhe, geht zum Raubfischangeln; und am Wasser angekommen oder nach dem Aufbauen und Montieren habt ihr in den Tüten oder in der Box ne richtige Pampe oder Brühe, weil Körpersäfte aus dem Frostfisch treten und sich mit dem verbliebenen Wasser im einst frischen Fisch und den Eiskristallen vom Frosten her mischen; und dann noch der Schleim… Echt eklig, manchmal! Die Brühe in der Tüte ist aber eigentlich gar nicht mal so schlecht; denn sie enthält kleine Bröckchen, Partikel, Duftmoleküle; sie ist wie ein Dip, in die der Köder eingelegt ist. Aber den aufgetauten Frostfisch in diesem Zustand anfassen? Nö! Außerdem hält das wässrige Schleimzeugs so ja auch gar nicht am Köder…


Um die Tütensoße zu binden und den Fisch zu „trocknen“, könnt ihr Salz in die Tüte geben

Und zwar so viel, dass die komplette Brühe aufgesogen wird. Ihr könnt auch erstmal das rötliche Duft-Wasser 😉 zum Teil oder auch ganz abgießen, und dann das Salz rein tun; ist aber nicht immer optimal, denn so fehlt euch später „Duft“. Ins Gras gegossen stinkt es schnell an der Stelle, des Abguss lockt Insekten oder nicht angeleinte Hunde an; und wenn ihr die Brühe ins Wasser gießt, schwimmen die Räuber dahin, und suchen den Köder garantiert nicht am Angelplatz.

Salz verändert, wenn es ins Wasser kommt, dessen Werte, es kann von Fischen wahrgenommen werden.

Es bleibt am gesalzenen Köfi kleben, verbindet sich mit dessen Schleim und den Körpersäften, und saugt die Tütenbrühe auf; es ist ein bisschen wie eine Panade, beim Schnitzel. Die oberflächliche, kristalline Salzpannade löst sich beim Einwurf und rieselt an der Stelle, wo euer Köder steht oder liegt, zum Gewässergrund, beziehungsweise löst sich gemeinsam mit den gebundenen Stoffen der Gefrierbrühe im Wasser; das lockt Räuber an. Lasst ihr euren Frostbait länger im Salz, ein paar Stunden oder soger 1, 2 Tage, dann zieht das Salz nach und nach die ganze Flüssigkeit aus dem Köfikörper, und macht ihn innen salzig, und übrigens auch haltbar (wenn ihr ihn lange genug lasst; Tipps dazu gibt es im Internet). Mit dem Länger-Salzen könnt ihr in der Gefriertüte ne salzige Brühe oder Lauge produzieren, die ihr für alles mögliche verwenden könnt, zum Beispiel zum Anmischen von Weißfisch-Lockfutter zum Verteilen um euren Deadbait. Kommt der lang behandelte Salzlaugen-Köderfisch ins Wasser, dringt das Salz nach außen, und es diffundiert (Süß-)Wasser von außen in den Köfi.

Ein länger in Salz eingelegter Frostköfi gibt also über einen längeren Zeitraum Salz ab

Ein mit Salz eingeriebener oder bestreuter über einen kürzeren Zeitraum. Geht ihr nen Räuber an, der sich nicht so schnell fangen lässt, wählt ihr erstere Methode; kennt ihr Euren Fisch, seine Raubzeiten und die Stellen, dann salzt euren Frostfisch frisch ein oder lasst ihn nur kurz in der Salzpannade. Nehmt euch zum Köfi-Angeln auf alle Fälle immer Salz mit ans Wasser, und arbeitet damit. Es lohnt sich! Sogar das schnelle Trockensalzen kurz vor dem Einwurf kann euch zusätzliche Bisse und Fische bringen! Dabei aber nicht vergessen: Salz ist aggressiv, und greift Hände und Montageteile an; Haken können so schneller verrrosten. Um eure Hände zu schonen, zieht euch zum Salzen und Montieren eurer Baits am besten Handschuhe an. 🙂

Voll schonend angeln auf Hecht & Co.

Meistens, wenn´s auf Hechte oder andere große Raubfische geht, wird mit Systemen gefischt.

Denn große Räuber wollen große Köfis, und da kommt man mit einem einzelnen Haken nicht weit; einfach, weil die Dimensionen des Köders viel zu groß sind für einen Einzelhaken. Hat man nur einen Greifer im Riesen-Bait, verleitet das dazu, den beißenden Raubfisch lange abziehen oder ihn schlucken zu lassen, damit man ihn auch sicher bekommt. Nicht gut, wenn dann ein Untermaßiger Fisch am Haken hängt, der eigentlich zurück gesetzt werden muss; was man aber dann nicht kann, weil der Haken tief ist, den Schlund verstellt, oder der Fisch schon blutet.

Viele Angler setzen auf das Doppeldrillingsystem

Deswegen setzen viele Junganglerinnen und -angler auf das bekannte Doppeldrillingsystem, bei dem zwei Trebles (englisch für Drillinge) in Reihe geschaltet auf dem Stahl- oder dem Mono-Vorfach sitzen. Damit kann man einen Haken zum Beispiel im Rücken oder im Schwanzbereich eines Großköfis platzieren, und einen am Kopf, den der Räuber gerne als erstes packt, beziehungsweise den er als erstes zu schlucken versucht. Bewegt sich was am Köder, kann man sofort anschlagen, schon nach wenigen Sekunden; eine oder zwei Hakenspitzen des Drillings stehen immer frei, und sind bereit, den Räuber zu haken. Eigentlich ne tolle Sache! Manche Raubfische sind aber Schnell-Schlucker; sie verhaften den Köfi auf der Stelle und verschlucken ihn in Null-Komma-Nichts – und zwar mitsamt den Drillis. Und manchmal, was man eigentlich vermeiden sollte, kuckt man auch in dem Moment nicht auf die Pose oder den Bissanzeiger der Grundrute, wenn ein Fisch beißt; man unterhält sich mit nem Angelkollegen oder ner Angelkollegin, bindet Vorfächer, isst grade was, und bekommt daher den Biss nicht gleich mit. Fatal! Ein abgeschlucktes System bedeutet meist, dass alle Hakenspitzen mindestens eines Drillings (manchmal auch beider!) im Schlund oder im Magensack des Räubers fassen. Dann ist natürlich Ende Gelände für den armen Fisch, der so nicht mehr fressen kann…


Es gibt aber noch ein anderes System für Räuber, das genau so gut funktioniert, das aber nicht so gefährlich ist, wenn´s mal tief sitzt.

Bei der Fertigung dieses Systems packt ihr nicht etwa zwei Drillis, sondern zwei Einzelhaken auf das Vorfach! Der Köderfisch wird mit einer Ködernadel aufgezogen, oder kann, wie beim Doppeldrillingsystem gehakt werden; am Rücken, Kiel oder Schwanz wird der eine, am Kopf der andere Einzelhaken montiert. Der Montage-Trick dabei: Hakt für´s Grund- oder Posenfischen zuerst den Einzelhaken am Vorfachende, den „Kopfhaken“ an, zieht ihn unter die Haut, drückt ihn durch die Schädelplatze, oder platziert ihn im Brustflossenansatz; und zwar mit einem Dreh von hinten nach vorn; stecht den Greifer, je nach Hakengröße bzw. Hakenbogen, 1-2 Zenti HINTER der Stelle ein, an der die Hakenspitze nachher hervortreten soll. Stecht ein, dreht den Haken von hinten nach vorn, der Drahtkrümmung folgend, und zieht dann euer Vorfach stramm; jetzt stellt sich der Haken schön fängig auf, und bleibt auch in dieser Position. Erst, wenn der Kopfhaken eingedreht ist und gut sitzt, stecht ihr den folgenden System-Einzler ein, drückt ihn quer durch den Fisch im Bereich der Rückenflosse oder unten-hinten am Kiel, oder fädelt ihn ein Stück weit unter die Haut, und platziert ihn in der Schwanzwurzel.

Damit der Einzelhaken, der den Köfi beim Wurf ja hauptsächlich hält, sich nicht auf dem Vorfach verschiebt, muss er fest montiert sein, entweder mit ner Klemmhüse oder mit ner knotenlosen Wicklung.

Verschiebbare Haken könnt ihr vergessen, die rutschen beim Wurf und Anhieb nur durch (gilt genauso für Drillingsysteme mit nem verschiebbaren Drillinmg auf dem Vorfach!)! Der Vorteil des Doppeleinzelhaken-Systems ist, dass immer nur eine Hakenspitze fassen kann – anders als beim Drillingsystem. Auch, wenn das System mal tief sitzt, könnt ihr mit nem langen Hakenlöser oder ner Zange über die Kiemen oder vorn durchs Maul die Einzelhaken fassen, sie packen, und durch leichtes Drehen und Ziehen (zum Beispiel von seitlich her, durch die Kiemen!) aus dem Räuber bugsieren, der dann unbeschadet wieder ins Wasser entlassen werden kann. Besonders gut lassen sich Systeme lösen, bei denen die Haken mit Klemmhülsen befestigt sind. Sie lassen sich besonders gut drehen; angewickelte Einzelhaken sind beim Lösen sperriger, weil man das Stahlvorfach immer mitbewegen muss. Wichtig beim Lösen eines Untermaßigen Fisches ist generell Ruhe. Je ruhiger ihr seid, desto ruhiger ist meist auch der Fisch, und desto besser klappts! Das Doppeleinzler-System eignet sich übrigens nicht nur für Riesen-Köfis, sondern ist auch für kleine und mittlere Köderfische gut, zum schnellen Anhauen. Einfach mal probieren! 🙂

Gründlinge – Perfekte Köderfische

Gründlinge sind perfekte Köderfische für viele Räuber. Besonders am Fluss sind sie unschlagbar. Die drehrunden Fische können nämlich vom greifenden Predator sowohl mit dem Kopf als auch mit dem Schwanz voran geschluckt werden. Oft hat man ja Fehlbisse, beim Fischen mit Köderfischen. Die sind bei den hochrückigen Arten aber viel häufiger, weil der beißende, fressende Fisch den Köderfisch im Maul erst drehen will oder muss, um ihn schlucken zu können. Fetzt in diese Zeit hinein der Anhieb, ist der Fisch natürlich weg beziehungsweise vergrämt, weil Ihr ihm den leckeren Happen aus dem Maul geschlagen habt. Nach so einer Erfahrung beißt der Fisch so schnell nicht mehr…

Gründlinge sind in vielen Bächen oder Flüssen die Hauptnahrung der Räuber.

Wo sie vorkommen, bilden sie meist dichte Schwärme, Schulen, in deren Nähe sich die Raubfische auch aufhalten. Zu ihren Fressfeinden zählen Aale, Barsche, Döbel, Forellen, Hechte, Quappen, Rapfen, Welse, Zander – sie alle lieben die drehrunden Fische, die gerne am und dicht überm Grund stehen, und die sich auch gerne zwischen oder unter Steinen verstecken, wo sie dann von den Großmäulern herausgetrieben oder ausgewühlt werden. Gründlinge sind meist 10 – 15 lang, können aber auch Längen von 20 Zentimetern und mehr erreichen. Aber das sind schon Ausnahmefische. Sie sind also – schon alleine durch ihre Größe – optimale Köderfische, die sich außerdem leicht mit einer Senke fangen lassen. Das geht ganz einfach: An einer typischen Grundelstelle im Bach oder im Fluss, zum Beispiel am Ein- oder Auslauf einer Gumpe, werft Ihr Eure Senke ein. Bewegt sie ein paarmal auf und ab. So entsteht unter Wasser eine Sand- oder Schlammwolke, die die Grundeln anlockt. Meist stürmen sie unter Wasser sofort hinein, um Fressbares zu suchen. Zieht jetzt die Senke hoch. Von Brücken oder Mauern aus könnt Ihr die Fische im klaren Wasser auch gut beobachten, und sie mit dem Senknetz gezielt auf Sicht fangen. Erkundigt euch auf jeden Fall über die lokalen Bedingungen vor Ort und ob das Fischen mit der Senke erlaubt ist. Wenn Ihr Grundeln mit der Angel fangen wollt, nehmt kleine Würmchen oder Wurmstücke; darauf fahren die Gründlinge voll ab.

Wie montiert man nun eine Köderfisch-Grundel?

Nichts einfacher als das: Das Fischchen wird einfach am Kopf durchstochen, und zwar so, dass der Einzelhaken die Schädelplatte durchsticht. Dort sitzt er bombenfest, und der Köder übersteht viele kraftvolle Würfe. Der Haken steht perfekt frei, ist aber trotzdem gut getarnt. Dass Beutefische am Kopf vorn hart sind, dass sie dort kantig oder auch sperrig, wissen die Räuber; der Haken stört hier also weit weniger als sonst irgendwo im Körper. Selbst, wenn der Biss genau auf den Haken erfolgt, wird der Räuber nicht loslassen. Die Kopfhak-Montage passt für´s Spinnfischen, für´s Grundfischen mit und ohne Grundblei, und ebenso für´s Posenfischen. Hier kann es sehr erfolgreich sein, mit der Montage zu spielen, die Pose immer mal wieder anzuziehen, so dass die Grundel unter Wasser tanzt. Wenn Ihr rein auf Grund fischen wollt, setzt den Haken in der Schwanzwurzel. Die ist bei Grundeln dick und rund, der Haken hält darin super, so dass Ihr beim Wurf richtig durchziehen könnt! Petri Heil!

Die Lauben stehen im dichten Schwarm …

Der Schwarm bietet einem einzelnen Klein- oder Friedfisch Schutz. In der schieren Masse haben es Raubfische und andere Fressfeinde nicht leicht, eine maulgerechte Beute zu erhaschen. Daher versuchen sie oft, bei der Jagd einen oder mehrere Flossenträger vom Schwarm zu trennen. Schaffen sie dies, ist der einzelne Fisch meist verloren, und wird sofort gefressen. Mit einem Kunst- oder Naturköder, in die nähe eines Fischschwarms geworfen und dann etwas herausgeführt, könnt Ihr so eine Situation imitieren, und etwaig lauernde Räuber in Schwarmnähe zum Anbiss provozieren.

Hechtangeln mit Makrele

Das Fischen auf Hechte mir Meeresfischen kann besonders erfolgreich sein

Meeresfische sind sehr fett, und duften sehr stark, wesentlich stärker als die normalen Futterfische des Süßwassers; sie riechen nach Meer – und nach „Mehr“! Einmal im Wasser, laugen sie langsam aus; das Salz dringt nach außen, nimmt dabei Partikel mit. Ein kleiner Teilchenstrom, in der Nähe des Köders.

Wo Salz im Wasser ist, verändert es dessen Charakter, den PH-Wert

Süßwasserfische scheinen das zu lieben. Auch wir Menschen mögen ja den Geschmack von Salz, brauchen es. In Supermärkten, teilweise auch in Angelgeschäften, gibt es ein gutes Angebot tiefgekühlter Meeres-(Köder-)fische. Meist werden Sardinen angeboten, Heringe und Makrelen. Die beiden letzten kommen oft aus der heimischen Fischerei, die eher nachhaltig ist. Bei Sardinen ist das ein bisschen anders; sie kommen von weiter her, und ihre Bestände sind oft überfischt.

Besonders Makrelen sind als Köfis für dicke Hechte gut geeignet

Warum? Da ist zunächst einmal ihre Größe. Tiefgefrorene Grillmakrelen aus der Truhe sind meist um die 30 Zentimeter lang, oder sogar noch länger. Solche großen Köfi-Brocken werden von kleinen Hechten nicht genommen, man spart sich also das Fangen, das Abhaken und Zurücksetzen von Untermaßigen. Die Haut von Makrelen ist sehr zäh; sie sind für Weitwürfe gut geeignet. Große Hechte stehen ja nicht selten weit ab vom Ufer. Aufgrund ihrer Form fliegen sie sehr gut; die Körper sind windschnittig, torpedoförmig.

Geworfen und gefischt werden sie am besten mit kräftigen Raubfisch- oder Karpfenruten

Die Ruten dürfen von der Aktion her ruhig etwas weicher sein, so dass man sie beim Wurf voll aufladen, und den gesamten Blank beziehungsweise dessen Biegekraft und -steifigkeit als Wurfinstrument nutzen kann. Dazu passen Freilaufrollen und gute Monofile oder Geflechtschnüre mit einer Tragkraft von um die 10 Kilo.

Weil die Makrelen so groß sind, stückeln sie viele Hechtangler

So geben sie noch schneller und mehr Duft ab, die kleineren Stücke lassen sich auch mit leichteren Ruten werfen. Beim Stückeln trennt man die Makrele mit Messer und Schneidebrett am besten in 2 oder 3 Teile, Kopf, (Mittelstück) und Schwanz. Den Schwanz nimmt man zum Beispiel als Köder, Mittel- und / oder Kopfstück wirft man als Anfutter ein. Oder auch anders rum – wie´s beliebt. So wird der Hecht zusätzlich angelockt, und kann sich außer mit dem Hakenköder auch noch mit dem, oder den beiden, anderen beschäftigen. Mit Makrelenstücken kann man zum Beispiel auch schön eine kleine „Straße“ in Richtung des vermuteten Unterstands legen, in 1-2 Meter Abstand vom jeweils nächsten. Auch an einem Barschberg oder einer Kante kann man so arbeiten, und damit den Hecht zum eigentlichen Köder führen. Zum Makrelen-Köder passt ein Doppeldrillingssystem und der elektronische Bissanzeiger. Angeschlagen wird sofort beim Biss. Tipp: Damit der Haken gut fasst, könnt Ihr dort, wo der Drilling sitzt, die Haut entfernen, oder sie anritzen; so ist der Haken schneller draußen, und im Hechtmaul. 🙂

Hechte dropshotten

die Kombi machts!

Meistens wird auf Hechte ja mit Kunstködern geangelt, oder auch mit Köderfischen. Beide großen Angeldisziplinen haben Ihre Vorteile: Beim sportlichen, mobilen Fischen mit Kunstködern könnt Ihr richtig Strecke machen, Euch bewegen, die Fische suchen; und meist findet Ihr ja früher oder später einen aktiven, raublustigen Fisch. Oder das Fischen mit Köfi – hier kommen die Hechte, die den leckeren Köderfisch sehen oder wittern, früher oder später zu Euch; eine gemütliche Angeltechnik. Etwas, das von der Art her in etwa zwischen diesen genannten Angelarten liegt, ist das Fischen auf Meister Esox mit Dropshot-Montagen. Hier seid Ihr auch in Bewegung, aktiv; aber Ihr müsst nicht soviel arbeiten mit Armen und Händen. Ihr müsst auch nicht immer gehen oder stehen – Dropshotten geht genau so gut im Sitzen. Denn das Fischen konzentiert sich auf bestimmte Bereiche, an, in denen Ihr Hechte wisst und vermutet.

Der Naturköder kann sehr langsam angeboten werden

Der Vorteil beim Dropshotten ist, dass Ihr den Köder, in diesem Fall den Köfi, sehr langsam fischen, ihn im besten Wortsinn „anbieten“ könnt. So lockt Ihr auch Hechte aus der Reserve, die eher faul sind, satt oder vorsichtig, oder die lauernd in ihrem Unterstand verharren. Esoxe sind ja Kurzstreckenjäger, die einen Köder praktisch nie über eine längere Strecke verfolgen, weil ihnen dabei einfach die Puste ausgeht. Manchmal sind Spinnköder einfach zu schnell, oder auch zu schnell vorbei. Andererseits ist manchmal der Köfi am Schwimmer oder auf Grund einfach zu weit weg vom Hechtrevier oder dem Unterstand, und wird, weil er sich gar nicht regt und bewegt, nicht wahrgenommen. Anders der Dropshot-Köfi.

Was Ihr für´s Hecht-Dropshotten braucht, ist eine straffe, mittelstarke Spinnrute

Die meisten speziellen Dropshotruten sind zu fein, zu weich, für das Werfen und Fischen mit den Köfis am Vorfach mit dem mittig platzierten Haken und dem Blei am Ende; denn das ganze System wiegt doch schon einiges, und will erst mal ausgeworfen sein. Die Rutenspitze darf auch nicht zu weich sein, sonst versackt Euer Zupfen mit der Rute nämlich im weichen Vorderteil. Am besten hängt an der Rute eine Rolle mit Fusions- oder Geflechtschnur. So spürt Ihr die Bisse gut. Vorfächer für´s Hecht-Dropshot gibts nicht zu kaufen, Ihr müsst sie also selbst binden. Das geht mit Stahl in verschiedenen Qulitäten und Stärken, oder mit Fluocarbon; letzteres ist super im klaren Wasser, wenn auch ein bissel sperrig.

Am besten bindet Ihr Eure Systeme als Doppelhakensystem

Ein Haken kommt – seitlich abstehend und aufgefädelt durch´s Hakenöhr – mittig auf´s Vorfach, am Stahldraht am besten angewickelt oder zwischen Klemmhülsen; dann macht Ihr noch nen kurzen Seitenarm in passender Köfi-Länge, an dessen Ende auch nochmal ein Einzelhaken sitzt. Das Zusatzvorfächlein wiederum klemmt Ihr oder bindet Ihr am ersten Haken an, durchs Öhr, oder auch am Hauptvorfach direkt. Beim Montieren kommt der erste, der eigentliche Dropshothaken, durch den Kopf des Fisches, und zwar von unten her, Haken Nummer zwei kann zum Beispiel an einer Bauchflosse leicht eingehängt werden, indem Ihr den Greifer von vorne her durch den knorpeligen Bauchflossenansatz dreht, so dass er hinter dem „Paddel“ wieder herausschaut. Das Schöne am Doppelhakensystem ist, dass Ihr kleine, untermaßige Fische schonend zurücksetzen könnt – besser, als an Drillingen. Während beim Dropshot-Angeln mit Gummiködern die Räuber nicht selten wieder loslassen, nachdem sie den Gummiköder kontaktet, und ihn aufgrund seiner Konsistenz, aufgrund seines Geruchs und Geschmacks als künstliche Imitation identifiziert haben, fassen Räuber nach einem Fehlbiss auf den DS-Köfi oft noch ein- oder auch mehrmals nach. Hecht-Dropshot ist sehr erfolgreich. Versuchts mal!

Gummifische

Gummis im Vergleich – Gummifische

Fertiggummifische vs. Twister oder Gummifische mit Bleikopf

Gummifische gibts wie Sand am Meer. Am Markt und beim Händler findet Ihr eine Riesen-Vielfalt. Gut unterscheiden lassen sich die fertigmontierten Gummifische und Twister mit einem gummiüberzogenen oder eingegossenen Bleikopf, und die, die man selbst auf einen Bleikopfhaken ziehen muss.

Beide haben Vorteile

Die fertigen Gummis mit innenliegendem Kopf wirken sehr natürlich, und sind vor allem im klaren Wasser sehr fängig, also dort, wo die Räuber sie deutlich sehen können. Fertiggummis sinken meist auch sehr langsam ab, weil der Bleianteil im Körper zumeist besser verteilt, und außerdem oft eher gering ist, verglichen mit der Gummimasse. Oft sitzen die Gewichte eher im „Bauchraum“ des Gummis, weniger am oder im Kopf. Dadurch sinkt der Gummifisch in einer eher natürlichen Lange ab, und strebt nicht mit dem Kopf voran in Richtung Grund.

Fertiggummis sind ziemlich teuer

Fertiggummis haben aber auch Nachteile – sie sind erstens oft relativ teuer, und Ihr könnt den Kopf oder den Körper nicht wechseln. Ist das Gewicht zu leicht, der Haken verbogen oder stumpf, oder der Schwanz verbissen, hat man mit dem Fertiggummi schlechte Karten. Mit dem Gummifisch oder Twister, der aus den zwei Komponenten Körper und Kopf besteht, kann man das Gewicht bei Bedarf variieren, den Körper austauschen. Außerdem spürt Ihr den Köder mit dem klassischen Kopfgewicht in der Tiefe beim Aufschlagen oder Scharren am Grund viel besser. Wichtig, wenn es auf Fische geht, die am Grund kleben, wie die Zander. Wie Ihr seht, haben beide Arten ihre Daseinsberechtigung. Was Ihr fischt, entscheidet Ihr. Am besten ist es sicher, solche und solche zu haben.


Leihboote

Schleppfischen am Gastkartengewässer

Schleppfischen auf Raubfische ist ne tolle Sache. An vielen Seen und Stauen stehen die Raubfische einfach deckungslos im Freiwasser, folgen den Futterfischschwärmen wie ein Rudel Wölfe, oder sie stehen darunter. An zahlreichen bekannten Seen und Stauen Bayerns oder in anderen Bundesländern bekommt man Tageserlaubnisscheine, oder auch Wochen-, Monats- und Jahreskarten. Je größer das Gewässer, desto eher lohnt sich die Schleppfischerei. Dabei findet man nämlich früher oder später einen Fisch, die Futterfische oder schlichtweg einen fängigen Gewässerabschnitt. Nebenher kann man das Gewässer beobachten und gedanklich folgenden Fragenkatalog abarbeiten: Zeigen sich irgendwo verräterische Ringe an der Oberfläche? Jagen fischfressende Vögel? Oder springt oder rollt irgendwo ein Fisch? Als Anfänger versucht Ihr es am besten mal mit einem Tagesschein, und testet erst mal, ob Euch das Schleppen überhaupt liegt. An den meisten Gastkartengewässern kann man Boote mieten, meist Ruderboote. Für einen Tag kosten sie meist nicht die Welt; und wenn Ihr zu zweit oder dritt ein Boot nehmt, könnt Ihr Euch die Miete schön teilen. Das Fischen vom Ruderboot aus ist sportlich, gut für die Muckis, und außerdem erfolgreich. Denn Ihr bewegt Euch, und kühlt so auch bei kaltem Wetter nicht aus; außerdem könnt Ihr durch schnelleres oder langsames Rudern den Lauf der Köder variieren. Gute Anfänger-Köder für das Schleppfischen sind Schwimm-Wobbler mit langen, großen Tauchschaufeln, die sie schnell in eine fängige Tiefe bringen. Sie haben den Vorteil, dass sie schwimmen. Wenn Ihr mal langsamer fahrt, die Plätze tauscht oder einen Fisch drillt, tauchen sie einfach auf; sinkende Köder gehen dagegen auf Grund, verhängen sich im Totholz oder an Steinen. Stoppt das Boot, müssen sie immer eingeholt werden; das kann ziemlich stressig sein. Am Anfang begnügt Ihr Euch am besten mit einer Schlepprute pro Jungfischer oder Jungfischerin. Legt die Ruten im Bootsheck ab, und lasst sie einfach an den Ecken schräg aus dem Boot ragen; stellt die Bremsen so ein, dass ein beißender

Schleppwobler

Schleppwobler

Fisch die Rute nicht aus dem Boot reißen kann. Am besten lasst Ihr die Köder unterschiedlich weit hinter dem Boot laufen. Beispiel: Eine Rute 30 Meter dahinter, die andere 40 oder mehr. So kommen sich die Köder auch bei Kurvenfahrt nicht ins Gehege, und verwickeln sich nicht. Kommt ein Biss – Hand auf die Spule, gut festhalten, und kräftig anhauen. Wenn Ihr mehr Erfahrung habt, könnt Ihr durchaus auch mit 4 Ruten fischen – 2 hinten im Heck, die anderen beiden als Seitenausleger. Dabei sind Rutenhalter von Vorteil; die könnt Ihr bei manchen Händlern oder auch bei der Bootsvermietung leihen. Wenn Ihr öfter schleppt, aber kein eigenes Boot habt, kann es sich lohnen, Bootsrutenhalter zum Anklemmen zu kaufen. Einfache Modelle gibts teils schon für wenige Euro. Auch beim Fischen mit den 4 Ruten lasst Ihr die Köder wieder in einigem Abstand laufen. Beispiel: Einen in 20, einen in 30, einen in 40, einen in 50 Meter Distanz zum Boot. Wenn Ihr jetzt noch verschiedene Köder wählt, die unterschiedlich tief laufen, fischt Ihr mit Eurem Jungfischer-Schleppkahn eine schöne große Wasserfläche ab. Und das wird früher oder später garantiert mit nem Biss belohnt. Petri Heil!

Sicherheitstipps: Immer mit Schwimmweste fahren! Immer ein (aufgeladenes!) Handy mitnehmen! Bei wüstem Wetter und Wellengang besser nicht aufs Wasser gehen – vorher am besten den Wetterbericht hören. Bei Sturmwarnung (wird an Bootsgewässern durch ein Blinklicht angezeigt) – sofort raus aus dem Wasser!

Barschtipp: Es kann nie schaden, im Boot eine kleine, kurze Spinnrute dabeizuhaben. Damit lassen sich – am besten mit kleinen Barsch-Gummifischen, kleinen Köfis oder Wurm – in Ruderpausen schöne Barsche unterm Boot fangen, oder auch Salmoniden.

Blick aus dem Schlepp-Boot

Blinker Kupfer

Blinkerwahl

Das alte Blech welches nie ausgedient hat

Der Blinker ist nach wie vor ein Super-Köder. Damit haben schon die Groß- und Urgroßväter fette Fische gefangen – und Ihr könnt das auch. 🙂 Der Vorteil des Blinkers ist, dass er – seit es die vielen Gummifische gibt – recht wenig gefischt wird. Dabei ist er total fängig und lässt sich recht einfach führen. Wenn Ihr noch nicht soviel Erfahrung habt, dann kurbelt den Kunstköder nach dem Auswerfen einfach wieder ein – vielen Raubfischen reicht das schon. Mit mehr Erfahrung könnt Ihr das „Blech“ mit Unterbrechungen führen – einkurbeln, stoppen, mit der Rute fühlen, wie der Blinker beim Abtaumeln „schlägt“ und wackelt, dann wieder kurbeln (beim Absinkenlassen bekommt man immer viele Bisse!). Kleine Räuber wie Barsch und Forelle brauchen kleine Blinker. Rapfen und Zander nehmen gerne mittelgroße Blinker. Ganz große und breite „Löffel“ – wie man zu den Blinkern auch sagt – packen Hecht und Wels. Je breiter ein Blinker ist, desto langsamer sinkt er ab, desto mehr schlägt und wackelt er, „BLINKERT“ er. Das „blinkern“ imitiert ganz hervorragend einen Beutefisch, der angeschlagen ist, der gejagt wird, der flüchtet – ein gefundenes Fressen für jeden Räuber. Je kompakter, schwerer ein Blinker ist, desto leichter tut Ihr Euch beim Führen, beim Fühlen. Ganz leichte, dünne Bleche sind nur was für Könner, denn sie sind anfällig gegen Seitenwind, brechen beim Werfen oft aus und man fühlt sie aufgrund des geringen Gewichts im Wasser nicht so gut. Greift am Anfang deshalb am besten zu einer bekannten, klassischen Blinkerform. Wichtig ist außerdem die Farbwahl. Es zieht nicht jede Farbe immer und überall. Im klaren Wasser nehmt Ihr am besten gedeckte oder natürliche Farben, Kupfer, Barschdesigns oder Forelle, nicht einfach nur Silber, das sicher die meistgefischte Blinkerfarbe ist. Wie der Blinker im Wasser wirkt, merkt Ihr schnell, wenn Ihr das Blech ins Wasser hängt oder legt. Tipp: Wenn Ihr merkt, dass die Komponenten am Blinker nach einigem Gebrauch Mängel aufweisen (zum Beispiel ein verbogener Drilling oder ein rostiger Sprengring), dann tauscht sie sicherheitshalber aus. So bleibt Euer „Blech“ top in Schuss und immer fängig. Petri Heil!

Blinker in Forellendekor

Blinker in Forellendekor