Die Lauben stehen im dichten Schwarm …

Der Schwarm bietet einem einzelnen Klein- oder Friedfisch Schutz. In der schieren Masse haben es Raubfische und andere Fressfeinde nicht leicht, eine maulgerechte Beute zu erhaschen. Daher versuchen sie oft, bei der Jagd einen oder mehrere Flossenträger vom Schwarm zu trennen. Schaffen sie dies, ist der einzelne Fisch meist verloren, und wird sofort gefressen. Mit einem Kunst- oder Naturköder, in die nähe eines Fischschwarms geworfen und dann etwas herausgeführt, könnt Ihr so eine Situation imitieren, und etwaig lauernde Räuber in Schwarmnähe zum Anbiss provozieren.

Weitwurf-Blinkern

Angeln auf Raubfische in der Ferne

An vielen unserer Gewässer stehen die Fische weit draußen. Das gilt besonders für die edlen Raubfische, die sehr begehrt sind und die stark befischt werden. Je weiter Ihr mit einem Köder raus kommt, desto besser.

Im Fachhandel findet Ihr tolle Köder für weite Würfe: Meerforellenwobbler und -blinker

Die schweren Dinger aus Metall, Hartschaum, Plastik oder Holz mit und ohne Metallkern sind kompakt gebaut und fliegen extrem weit. Oft haben sie keine besonders gute Aktion, und Ihr müsst ihnen mit der Spitze oder über die Kurbel zusätzliches Leben einhauchen; das ist aber ja kein Problem.

Um sie weit werfen zu können, braucht Ihr eine Weitwurfrolle, eine flitzige, spritzige Spinnrute und eine dünne Schnur, am besten eine feine Geflochtene oder Fusionsschnur

Unter Umständen tut´s auch eine Monofile bis etwa 0,30 mm; mit Ihr spürt Ihr jenseits der 40, 50 Meter vom Ufer aber die Bisse nur, wenn sie rabiat und deutlich sind. Egal, welchen der Weitwurf-Köder Ihr fischt: Drescht ihn richtig raus, ladet die Rute richtig auf, lasst ihn flitzen, und die Leine in Ruhe ablaufen – bei gerade, horizontal gehaltener Rute; schließt den Bügel erst, wenn der Köder „drin“ ist, im Wasser. Mit einiger Erfahrung könnt Ihr den Köder gegen Ende des Wurfs auch selbst platzieren, ihn vor dem Erreichen der maximalen Wurfweite abfangen, indem Ihr kurz vor dem Ende des Köderflugs oder am gewünschten Punkt den Rollenbügel schließt, so dass sich die Leine streckt und der Köder auf dem Wasser aufsetzt. Macht Ihr das aber zu ruckhaft und zu früh, steckt zuviel Kraft im Wurf oder ist die Leine marode, kann Euch der Köder abreißen. Also bitte Vorsicht bei dieser Technik! Der Vorteil der „Abfangmethode“ mit dem Bügel schließen ist, dass die Leine sofort straff ist, und Ihr sofort Kontakt zum Köder habt – oft kommen die Bisse ja gleich nach dem Aufsetzen.

Beim Einspinnen macht Ihr am besten den „Faulenzer“

Einkurbeln, Stoppen / Sinkenlassen, dann wieder Kurbeln, dann wieder stoppen, und so weiter. So ist die Schnur nämlich immer gut gespannt, und Ihr spürt auch leichte Bisse, die Ihr gut verwerten könnt. Je nach Fischvorkommen montiert Ihr bitte vor dem Köder das passende Vorfach: Dicke Mono oder Fluocarbon für Hechtgewässer, an Salmonidenseen und -stauen oder reinen Zander- und Barschseen reicht auch die Leine „pur“, ein dünnes Monovorfach oder dünnes Fluocarbon. Dazwischen bitte gute Wirbel schalten! Wenn Ihr alles richtig macht, kriegt Ihr mit Euren Weitwurfködern weitab vom Ufer Forellen ans Band, oder greift schöne Stachelritter dort ab, wo sonst kein anderer Köder und kein anderer Angler hinkommt.

Tipp: Forellen nehmen gerne schlanke Blinker, die auch gerne mal schnell und gleichmäßig im Mittelwasser oder an der Oberfläche geführt werden dürfen

Sie sollten maximal etwa so lang sein wie der Kopf der Zielfische. Zander nehmen Köder gerne im Absinken; sie sind die Top-Kandidaten für langsam geführte Meerforellenwobbler, die von der Größe her ebenfalls gut ins Maul der durchschnittlich zu erwartenden Stachelritter passen sollten. Fressen die Räuber grade nur Klein- und Brutfische, dann geht mit der Köder-Größe runter. Experimentiert auch mal mit den Designs: Die Räuber nehmen durchaus gerne knallige Farben, wie man sie bei den Meeresködern häufig findet, Rosa, Lila, Gelb und Orange. An sehr klaren Gewässern und bei viel Licht sind dezent gefärbte Köder oft besser.

Hechtangeln mit Makrele

Das Fischen auf Hechte mir Meeresfischen kann besonders erfolgreich sein

Meeresfische sind sehr fett, und duften sehr stark, wesentlich stärker als die normalen Futterfische des Süßwassers; sie riechen nach Meer – und nach „Mehr“! Einmal im Wasser, laugen sie langsam aus; das Salz dringt nach außen, nimmt dabei Partikel mit. Ein kleiner Teilchenstrom, in der Nähe des Köders.

Wo Salz im Wasser ist, verändert es dessen Charakter, den PH-Wert

Süßwasserfische scheinen das zu lieben. Auch wir Menschen mögen ja den Geschmack von Salz, brauchen es. In Supermärkten, teilweise auch in Angelgeschäften, gibt es ein gutes Angebot tiefgekühlter Meeres-(Köder-)fische. Meist werden Sardinen angeboten, Heringe und Makrelen. Die beiden letzten kommen oft aus der heimischen Fischerei, die eher nachhaltig ist. Bei Sardinen ist das ein bisschen anders; sie kommen von weiter her, und ihre Bestände sind oft überfischt.

Besonders Makrelen sind als Köfis für dicke Hechte gut geeignet

Warum? Da ist zunächst einmal ihre Größe. Tiefgefrorene Grillmakrelen aus der Truhe sind meist um die 30 Zentimeter lang, oder sogar noch länger. Solche großen Köfi-Brocken werden von kleinen Hechten nicht genommen, man spart sich also das Fangen, das Abhaken und Zurücksetzen von Untermaßigen. Die Haut von Makrelen ist sehr zäh; sie sind für Weitwürfe gut geeignet. Große Hechte stehen ja nicht selten weit ab vom Ufer. Aufgrund ihrer Form fliegen sie sehr gut; die Körper sind windschnittig, torpedoförmig.

Geworfen und gefischt werden sie am besten mit kräftigen Raubfisch- oder Karpfenruten

Die Ruten dürfen von der Aktion her ruhig etwas weicher sein, so dass man sie beim Wurf voll aufladen, und den gesamten Blank beziehungsweise dessen Biegekraft und -steifigkeit als Wurfinstrument nutzen kann. Dazu passen Freilaufrollen und gute Monofile oder Geflechtschnüre mit einer Tragkraft von um die 10 Kilo.

Weil die Makrelen so groß sind, stückeln sie viele Hechtangler

So geben sie noch schneller und mehr Duft ab, die kleineren Stücke lassen sich auch mit leichteren Ruten werfen. Beim Stückeln trennt man die Makrele mit Messer und Schneidebrett am besten in 2 oder 3 Teile, Kopf, (Mittelstück) und Schwanz. Den Schwanz nimmt man zum Beispiel als Köder, Mittel- und / oder Kopfstück wirft man als Anfutter ein. Oder auch anders rum – wie´s beliebt. So wird der Hecht zusätzlich angelockt, und kann sich außer mit dem Hakenköder auch noch mit dem, oder den beiden, anderen beschäftigen. Mit Makrelenstücken kann man zum Beispiel auch schön eine kleine „Straße“ in Richtung des vermuteten Unterstands legen, in 1-2 Meter Abstand vom jeweils nächsten. Auch an einem Barschberg oder einer Kante kann man so arbeiten, und damit den Hecht zum eigentlichen Köder führen. Zum Makrelen-Köder passt ein Doppeldrillingssystem und der elektronische Bissanzeiger. Angeschlagen wird sofort beim Biss. Tipp: Damit der Haken gut fasst, könnt Ihr dort, wo der Drilling sitzt, die Haut entfernen, oder sie anritzen; so ist der Haken schneller draußen, und im Hechtmaul. 🙂