Nacktschnecken – ein Super-Köder

mit den schleimigen Weichtieren auf Aitel, Barben und Co.

Ist es nass draußen, feucht oder nacht, kriechen sie (fast) überall herum; zumindet, so lange es keinen Frost gibt: Nacktschnecken, die schleimigen Weichtiere. Die häuschenlosen Kriecher kommen in Bayern praktisch überall vor; Ihr findet sie an so ziemlich jedem Gewässerrandstreifen. Selbst dann, wenn es trocken und heiß ist, könnt Ihr im Bereich von Hecken, an Mauern, Steinen, zwischen Brennnesseln (und am Kompost zu Hause) immer welche erwischen, habt also einen Köder, der immer frisch verfügbar ist, und das für lau. Unschön beim Fang der Weichtiere ist der Schleim, den man an den Händen hat; aber dagegen kann man ja was tun, zum Beispiel mit Handschuhen arbeiten, sie mit Papier greifen, oder einfach einen alten Suppenlöffel verwenden, mit dem man seine Köderschnecken in die Wurmbox bugsiert.

In Wurmboxen halten die Schnecken am besten

Tut ein bisschen Moos mit hinein, oder auch ein wenig Rinde, frisches Gras geht auch. Sobald das Gras nach dem Welken allerdings zu faulen beginnt, fühlen sich die Tiere darin nicht mehr wohl, und Ihr müsst es auswechseln. Moos hält dagegen länger. Außer der Verfügbarkeit immer und überall haben Schnecken weitere Vorteile: Sie gelangen sehr häufig ins Gewässer, auf natürlichem Wege, und zwar besonders in Bäche, Gräben und Flüsse. Steigt der Wasserpegel, oder es regnet stark, werden viele der Tiere einfach mitgerissen, eingespült. Die Fluss- und Bachfische kennen sie also. Fangen werden sie auch dann, wenn grade kein Regen fällt, oder kein Hochwasser ist. Der Hautmuskelschlauch der Schnecken ist sehr zäh. Einmal am Haken, halten sie wirklich super. Am besten ködert Ihr sie durch den Hinterleib an, und zwar möglichst knapp. So kann sich die Schnecke gut bewegen.

Gute Haken zum Schnecken-Fischen sind nicht zu große Karpfenhaken mit kurzem Schenkel

sie fallen dem Fisch bei der Köderaufnahme nicht auf. Ein großer Vorteil ist das große Gewicht der schleimigen Happen. Eine mittlere oder große, ausgewachsene und vollgefressene Schnecke bringt ordentlich Gewicht auf die (Brief-)Waage (Tipp: Einfach mal versuchen, und eines der Tiere abwiegen! ;-)). Ihr braucht also zum Fischen außer dem Köder keine weitere Beschwerung. Das Fischen mit der freien Leine und Schnecken ist sehr erfolgreich, und lockt am Bach oder Fluss Aitel, Barben und Co. an den Haken, außerdem Aale, im Stillwasser schnappen gerne Karpfen und besonders Giebel und Karauschen nach den braunen oder rotbraunen Kriechern. Um den Biss besser erkennen zu können, könnt Ihr mit kleinen Schaumstoff- oder Korkkugeln auf der Schnur arbeiten, oder natürlich klassisch mit der Pose fischen. Nehmt hier ruhig ein größeres Modell, das die schwere Schnecke auch trägt, wenn Ihr sie treibend, und nicht aufliegend, fischen wollt. Es gibt übrigens zahlreiche verschiedene Nacktschnecken-Arten bei uns, von denen manche heimisch sind, andere nicht. Am häufigsten findet Ihr die braune Wegschnecke und die Spanische Wegschnecke. Wenn Euch interessiert, was Ihr da gerade vor Euch habt, dann vergleicht Eure Schnecke einfach mal mit Abbildungen im Internet, zum Beispiel auf wikipedia.de. 🙂

Schnecken und Karpfen

Wenn wo Schnecken-Schalen kracken,
folgen Karpfen flugs dem Knacken…!

Wasserschnecken gehören zu den Lieblingsfuttertieren der Karpfen. Meist sind sie zahlreich, bisweilen – je nach Art – auch schön groß und vor allem nahrhaft. Die Karpfen picken sich die Schnecken vom Grund, aus Pflanzen oder von der Wasseroberfläche. Bevor sie im Karpfenmagen landen, werden sie von den Schlundzähnen zerknackt. Das macht unter Wasser nicht selten ordentlich Krach, und ist ein Zeichen für andere Karpfen, dass es dort, wo das Knacken ertönt, etwas leckeres zu Fressen gibt – Schnecke! 🙂